„Beatrice."
Jemand legte sanft die Hand auf ihre Schulter und schüttelte sie leicht. Schnell öffnete sie die Augen und realisierte, wo sie war. Bea war mit dem Kopf auf Avas Bett eingeschlafen. Beim aufsitzen schmerzte ihr Rücken und ihr wurde wieder bewusst, dass sie nichtmetrischer so belastbar war wie noch vor zehn Jahren.
„Du solltest wirklich etwas essen."
Sie wusste, wie schlecht sie gerade ihren Körper behandelte, aber wie konnte sie einen gesunden haben, wenn es ihr Herz nicht war?
„Nein danke, gerade nicht."
Mitfühlend sahen sie die Augen von Mutter Oberin an.
„Du machst gerade eine Menge durch. Ihr beide. Wenn ich etwas tun kann, du kannst jederzeit zu mir kommen."
„Danke. Ich würde es einfach gerne verstehen."
Mutter Oberin seufzte und setzte sich ihr gegenüber, auf der anderen Seite von Avas Bett, auf einen Stuhl.
„Es gibt Dinge, die nicht einfach zu erklären und zu verstehen sind. Leider ist Ava ein Teil davon."
„Vor einer nicht allzu zu langen Zeit war sie noch das einzige auf der Welt was ich verstanden habe. Jetzt ist sie mir so fremd geworden, dass ich sie beinahe jede Sekunde die wir gemeinsam verbringen infrage stelle."
„Sie hat sich verändert. Am meisten im Vergleich zu ihrem ersten Tag als Kriegernonne. Ab besten auszudrücken würde ich sagen, sie ist gewachsen. Erwachsener, weiser, schlauer und vorallem stärker geworden. Ich kenne sie bei weitem nicht so gut wie du Beatrice, aber ich würde ihr jeden Tag mein Leben anvertrauen. Welchen Weg sie gerade geht und welche Entscheidungen sie trifft, ist nicht ganz ersichtlich, aber wir müssen Vertrauen, dass Ava das richtige tut."
Es fühlte sich so viel besser an, zu hören wie sehr Mutter Oberin Ava vertraute und noch immer das Gute sah. Auch das Gespräch mit ihr zu führen tat Beatrice so gut. Nachdem sie ins Kloster geschickt wurde und später von dem OCS aufgenommen, fand sie in ihren Schwestern Familie und Mutter Oberin etwas was einer Mutter sehr ähnlich kam. Umso wichtiger war es Beatrice, dass sie die Wahrheit über sie und Ava erfuhr.
„Ava und ich..." began Beatrice. „Wir..."
„Ich weiß. Es wäre schwer es zu übersehen."
War das nun etwas Gutes oder Schlechtes? So richtig einordnen konnte sie es nicht. In dem Blick von Mutter Oberin lag eine Spur von bedauern. Wieso?
„Ava ist eine unglaublich starke junge Frau, genau wie du es bist, dennoch solltet ihr gut auf einander achtgeben und gemeinsam noch stärker werden. Auf ihr lastet viel Verantwortung. Eine Verantwortung, die meine damals als Kriegernonne bei weitem überschreitet."
„Ich kann mir gerade nicht vorstellen, wie viel Ava gerade zu bewältigen hat. Deshalb möchte ich für sie da sein und sie unterstützen, aber sie stößt mich immer leicht von sich und ist nie ganz ehrlich."
„Es die Liebe Beatrice. So sehr wie du sie beschützen willst, will sie dich beschützen. Ava ist aus dem Schatten getreten, um dich zu retten, obwohl es ihre Mission und sie selbst in Gefahr gebracht hätte."
Erstaunt von Mutter Oberin ihrer Offenheit sah Beatrice sie an und ließ erstmal alles sacken.
„Du solltest alles darum geben sie sicher zu wissen. Ich konnte es nicht und habe meine Liebe verloren. Lass nicht zu, dass einer von euch mit dem gleichen bedauern leben muss. Ich trage meinen Teil dazu bei, wenn ich dich jetzt zum Essen begleite. Ava soll nicht erschrecken, wenn sie dich sieht, sobald sie aufgewacht ist."
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Warrior Nun: Das Nachspiel
FanficEine Fortsetzung ab dem Zeitpunkt, an dem Ava verschwand und Beatrice mit dem Verlust ihrer Warrior Nun zu kämpfen hat. Was könnte alles passiert sein und werden sich die beiden wieder sehen? Und die wichtigste aller Fragen, werden sie es schaffen e...