Kapitel 3

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Ich hatte schon immer Schwierigkeiten dabei, mit Menschen zu kommunizieren.

Erleichtert über die Hilfe widmete ich mich den angehängten Zetteln auf der Tafel, um meinen Kurs und den Raum bestimmen zu lassen.
Mithilfe der Orientierungskarte fand ich den Kursraum relativ zügig und da ich einer der ersten Studenten war, die diesen erreicht hatten, hatte ich freie Platzauswahl.
Ich setzte mich auf einen Stuhl in der letzten Reihe.
Vorteilhaft, wenn man sich einen Blick über die Menge und Situation verschaffen möchte.

So langsam, aber sicher füllte sich der Raum und es brach ein höllisches Gelächter aus.
Am liebsten hätte ich mir die Ohren zugehalten, aber ich konnte deutliche Schritte von Absatzschuhen, die ich einer Dozentin zuordnete und meine Vermutung bestätigte sich, als sie den Raum betrat und für einen Moment herrliche Ruhe eintraf.

"Guten Morgen, Ihr Lieben.
Ich heiße euch herzlich willkommen zu unserem neuen Jahr, lasst es uns erfolgreich und mit vielen Erinnerungen gestalten. Ich bin Mrs. Choi, stellt euch bitte ebenfalls einmal vor." begrüßte sie mit froher Stimme.
Ein Unwillen hervorrufendes Gefühl machte sich in mir breit.

Ich wollte ungerne die Aufmerksamkeit der Mitmenschen auf mich ziehen, aber ich hatte wohl keine Wahl.
"Jeon Jungkook." brachte ich mit krächzender Stimme heraus und entspannte mich wieder ein bisschen, als die Aufmerksamkeit von meinem zu den Namen der anderen überging.

Nach der Namensrunde klopfte es an der Tür und ein Junge trat herein.
Natürlich fokussierte sich der ganze Kurs auf ihn und ich wäre am liebsten aufgesprungen, dabei kann ich nicht begründen, was mich dazu trieb oder was ich sagen würde.
Es war der Junge, den ich an der Brücke traf.

"Entschuldigt bitte meine Verspätung."
Mrs. Choi seufzte.
"Guten Morgen, versuche bitte die nächsten Stunden pünktlich zu erscheinen, heute werde ich ein Auge zudrücken.
Wie ist dein Name?" Sie hob ihren Block mit der Anwesenheitsliste, um den Namen des Jungen einzutragen.

"Kim Taehyung."

Sein Blick wanderte durch den Raum, musterte jeden Schüler, jedoch blieb sein Blick an mir hängen.
Der Schock war mir ins Gesicht geschrieben und dasselbe Entsetzen konnte ich aus seiner Mimik ablesen.
Nachdem unsere Blicke sich trafen dauerte es nur einen Bruchteil einer Sekunde, die sich wie eine Ewigkeit anfühlte, bis er seinen Kopf auf den Boden senkte und sich einen freien Platz suchte.

Kim Taehyung.

Hate to Love // Taekook Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt