Taehyung
Ich hatte mich wieder ins Wohnzimmer geschlichen, nachdem ich eine Weile nicht einschlafen konnte.
Taehyung saß auf dem Sofa und starrte aus dem Fenster.
Die Regentropfen prasselten leise gegen die Scheibe, während ich in Gedanken versunken war.Seit einiger Zeit hatte ich bemerkt, dass sich etwas in mir veränderte, doch ich hatte es bisher erfolgreich vor mit selbst verdrängt, aber nun konnte ich es nicht länger ignorieren – ich hatte Gefühle für Jungkook.
Es war nicht einfach, sich das einzugestehen.
Jungkook und ich waren seit damals enge Freunde.
Wir hatten gemeinsam Höhen und Tiefen durchlebt, und unsere Bindung war stark wie nie zuvor.
Doch irgendwann hatte sich das Band zwischen uns verändert, und ich konnte es nicht mehr ignorieren.Ich versuchte meine Gefühle zu analysieren und dachte an die unzähligen Momente, in denen Jungkooks Lächeln mein Herz zum Schmelzen brachte.
Wie Jungkooks Stimme mich beruhigte, wenn ich nervös war und wie wir zusammen über die albernsten Dinge lachen konnten.
Dese Gedanken ließen mich aufgeregt und gleichzeitig ängstlich zurück."Was ist los mit mir?", flüsterte ich leise.
Ich wusste, dass ich mich nicht vor meinen eigenen Gefühlen verstecken konnte.
Egal, wie sehr ich es versuchte, sie waren da und würden nicht einfach verschwinden.
Ich seufzte und fuhr mir durch meine dunklen Haare.
Ich fragte mich, ob Jungkook jemals ähnliche Gefühle hatte oder ob ich alleine in dieser Achterbahn der Verwirrung saß. Der Gedanke daran, die Freundschaft zu riskieren, machte mir Angst. Doch gleichzeitig wusste ich, dass ich ehrlich zu mir selbst sein musste."Tae.. Alles in Ordnung?" fragte eine leise Stimme hinter mir, die mich zusammenzucken ließ.
"Entschuldigung, ich wollte dich nicht erschrecken.."
"Du hast mich nicht erschreckt, Kookie, ich habe lediglich nicht erwartet, dass man mir Gesellschaft leisten würde.
Wieso bist du wach?" fragte ich, als ich Jungkook in meine Richtung kommen sah."Nachdem du aufgestanden bist und nicht wieder kamst, wollte ich nachschauen, ob du in Ordnung bist." erklärte er.
"Du kannst auch nicht einschlafen?
Das war der Grund, weshalb ich aufstand, außerdem bin ich ziemlich wach und so entschied' ich mich dazu, ein bisschen meine Gedanken kreisen zu lassen."
"Woran denkst du?" fragte er mich plötzlich neugierig und ich überlegte scharf, welche Antwort ich ihm bieten könnte."Ich habe über eine Frage gegrübelt.
Darüber, wie ich sie dir am besten stellen könnte."
Jungkook schaute mich fragend an, aber erlaubte mir, mir die benötigte Zeit zu lassen.
Es brach in ein tiefes Gespräch aus.
Wir unterhielten uns noch über unsere Träume, Ängste und die Dinge, die wir im Leben am meisten schätzten.
Es war seltsam, wie leicht es uns fiel, miteinander zu reden, obwohl wir auf dieser schwierigen Vertrauensbasis einen Neuanfang gefunden haben.
Doch in Wirklichkeit war es ihre Vertrautheit als Freunde, die das Eis brach."Wenn du eine Sache auf der Welt verändern könntest, was wäre das?" fragte ich nun mit leiser Stimme.
Jungkook zögerte einen Moment, bevor er antwortete: "Ich wünschte, ich könnte Menschen mehr Glück bringen. Es gibt so viele, die sich jeden Tag niedergeschlagen fühlen, und ich möchte ihnen gerne ein Lächeln ins Gesicht zaubern.Ich lächelte warm.
Diese Antwort hätte ich mir definitiv von Jungkook erwarten können, er ist ein herzensguter Mensch.
"Du bringst bereits so vielen Menschen Freude, Jungkook.
Du bist so talentiert und liebenswert."
Jungkook errötete leicht bei dem Kompliment und schaute mir tief in die Augen.
"Danke, Taehyung. Du bist auch unglaublich. Du strahlst so viel Positivität aus und bringst alle zum Lachen."Der Moment verlangsamte sich, und unsere Blicke hielten sich fest, als ob wir in den Augen des anderen nach Antworten suchten, die wir selbst nicht auszusprechen wagten.
Ich spürte eine unbestimmte Anziehungskraft, die ich mir nicht erklären konnten.
In diesem Augenblick wurde mir erneut bestätigt, dass ich mich nicht nur als Freunde, sondern auf eine tiefere Ebene zu ihm hingezogen fühlten.
Es war ein Gefühl, das ich niemals vorhergesehen hatte, aber es fühlte sich richtig an.Die Stille wurde etwas unangenehm, und ich beschloss, die Atmosphäre mit einem leichten Scherz aufzulockern.
"Vielleicht sollten wir eine eigene Glücksbringungs-Agentur gründen", sagte ich lachend.
Jungkook grinste und spielte das Spiel mit. "Ja, und wir könnten sie 'Taekook's Glücksbringer' nennen."
Wir lachten beide, aber in meinem Herzen wusste ich, dass da mehr war als nur ein Scherz.
Die Nacht ging weiter und wir setzten die Gespräche fort mit dem Gefühl, die Welt gehöre nur uns."Hast du in der Vergangenheit neue Freundschaften geschlossen?" fragte ich unüberlegt, in der Hoffnung, keinen wunden Punkt getroffen zu haben.
Er schüttelte den Kopf.
"Die Anknüpfung fiel mir schwer, aber ich hatte auch gar kein Interesse daran, neue Freundschaften zu schließen.
Ich habe auch noch keine Beziehung gehabt, denn sogar die Mädchen haben in mir kein Interesse wecken können.." er stoppte einen Moment, um sich zu sammeln, bevor er weiter sprach.
"Und du, Taehyung?""Nein, weder Beziehung, noch Freundschaft.
Jimin war der einzige, den ich kurzzeitig einen neuen Freund nennen durfte, aber nach unseren Abschluss haben wir keinen Kontakt mehr gehabt." erläuterte ich.
"Danke, Tae, dass du diesen lustigen Abend für mich vorbereitet hast.
Die Jungs könnten unsere Freunde werden und jeder schien sich amüsiert zu haben."
Dankbar lächelte er mich an, ich schmunzelte zurück.
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Hate to Love // Taekook
Fanfiction"Was willst du, Taehyung?" gab ich emotionslos hervor, spielend mit dem Gedanken, wegzulaufen. "Es tut mir leid.." ... "Denkst du nicht, dass diese Entschuldigung einige Jahre zu spät kommt?" !!! Triggerwarnung !!! Diese Geschichte beinhaltet sen...