Kapitel 14

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Zu meiner Überraschung kam der Schlag nicht in meinem Gesicht an, ich konnte nur hören, wie er sich beschwerte.

"Was soll das?!" schrie er wütend und ich traute mich nicht, meine Augen zu öffnen.

"Hört auf damit, er hat euch kein Unrecht getan." ertönte eine andere Stimme und ich riss sofort die Augen auf.

Taehyung hielt seinen Arm fest, um mich vor dem Angriff zu bewahren.
"Dein kleiner Freund war respektlos und ich wollte ihm eine Lektion erteilen, da hast du dich nicht einzumischen." fauchte er.

"Fühlt euch ruhig stark, aber eure Stärke ist lediglich aufgesetzt. Ihr seid die schwächsten in diesem Gebäude."
"Mutige Worte, Taehyung." sagte der Junge bedrohlich und forderte seinen Kollegen mit einer Geste auf, ihm zu folgen.

Ich wollte Taehyung in die Arme fallen, aber bevor ich das tun konnte, rannte er zu nächstgelegenen Mülleimer und musste sich übergeben.
Überrascht und zugleich besorgt näherte ich mich ihm.

"Taehyung.." sprach ich ruhig.
"Tut mir leid, Kookie.
Mir war schon im Unterricht ziemlich übel und nachdem du dann plötzlich aufgesprungen und den Raum verlassen hast, war ich natürlich besorgt.
Als du dann bis Unterrichtsende nicht wieder kamst, wusste ich, dass es Schwierigkeiten geben muss.
Entschuldige meine Verspätung.
Haben sie dich verletzt?" fragte er hörbar besorgt, ehe er mich eng umarmte.

"Alles gut, Tae, du hast mich gerettet.
Ich danke dir, du bist mein Held."
Er lächelte kurz, bevor sein Gesicht wieder Sorge annahm und wir uns aus der Umarmung lösten.

"Was war denn überhaupt los?" fragte er und ich nahm an, es galt als Verwirrung nach meinem plötzlichen Verschwinden aus dem Unterrichtsraum.
"Ah.. ich habe mich nur ein bisschen überfordert gefühlt und einen Moment Ruhe benötigt.
Außerdem habe ich deine Nähe vermisst, du warst so weit weg!" schmollte ich und wir begannen zu kichern.

"Wie süß." hauchte er.
"Was denn? Ich?"
Taehyung lächelte nur.
"Findest du mich süß?" fragte ich neugierig.
"Und wenn es so wäre?" fragte er provokant und grinste.
"Du bist gemein! Beantworte meine Frage!"

Er wuschelte durch meine Haare und deutete mir mit seiner Gestik, dass wir das Gebäude verlassen können.
Zustimmend lief ich mit ihm nach draußen, die Luft war erfrischend, trotzdem es aufgrund der warmen Jahreszeit hohe Temperaturen gab.
Bei Taehyungs Anblick wurde mir nur wieder bewusst, wie glücklich er mich macht.

Ich möchte für immer mit ihm zusammen sein.

Die Lehrtage waren für den heutigen Tag und die Woche beendet, denn es war Freitagnachmittag und ich wartete nervös auf Taehyungs Ankunft.
Mein Geburtstag ist erst morgen, aber ich habe ihn dazu eingeladen, bei mir zu übernachten.

Die Gelegenheit musste ich nutzen.
Wie ein Kind saß ich wartend vor der Tür und hoffte ungeduldig, dass es klingelt.
Als ich endlich das langersehnte Geräusch der Klingel hörte, sprang ich voller Vorfreude zur Tür und wie erhofft stand dort mein bester Freund.
Ich umarmte ihn herzlich zur Begrüßung.

"Hallo, Taehyung, ich freue mich riesig, dass du es zu meiner Geburtstagsparty geschafft hast!"
"Danke, Jungkook, ich freue mich sehr darüber, mit dir feiern zu dürfen."
Ich ließ ihn herein und er begann, sich fortzusetzen.

"Ich habe noch eine Überraschung für dich.
Würdest du dich bitte im Schlafzimmer aufhalten, bis ich dich rufe?"
"Natürlich, aber was hast du denn vor?"
"Lass dich überraschen!" lallte er und schob mich bereits in die Richtung meines Zimmers.

Ich grübelte darüber, was Taehyung geplant hat.
Meine tiefsten Wünsche würden durch die Überraschung höchstwahrscheinlich nicht erfüllt werden, aber solange Taehyung an meiner Seite ist, bin ich stets zufrieden.

Ich malte mir die Gedanken aus, wie es wäre, wenn Taehyung mich mit seinen Gefühlen überraschen würde.
Schnell hinterließ dies jedoch ein Stechen in meinem Herzen, denn ich hielt es für wahrscheinlich, dass es nur Wunschdenken ist.

"Kookie, du kannst kommen!" rief mein Geliebter aus dem Wohnzimmer und ich trat neugierig aus dem Schlafzimmer.

Hate to Love // Taekook Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt