Mountain-Life Eternal

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TW!! Tod, Trauer, Krebs, Erwähnung von Sterbehilfe

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Unter Schmerzen lag ich in unserem Ehebett auf der Seite und sah auf das Bild, welches auf meinem Nachttisch lag. Das Bild, welches sowohl meines, als auch Mountains Handy-Hintergrund war, zeigte uns beide, wie er sich auf mir abstützte, wie es große Menschen nun mal auf kleinen Menschen taten. Damals war mein Lächeln noch echt gewesen, damals hatte ich noch Haare gehabt. Das war am Anfang unserer Beziehung gewesen und jetzt waren wir mittlerweile schon einige Jahre verheiratet und es hatte sich so viel geändert. Wir hatten einen gescheiterten Kinderwunsch gehabt und als wir gerade versucht hatten ein Kind zu adoptieren, wurde bei mir Leberkrebs diagnostiziert. Ich hatte gekämpft und geweint und gelebt, als gäbe es kein Morgen, doch im Endeffekt war uns bewusst geworden, dass ich den Kampf verlieren würde. Meine Bemühungen hatten nichts gebracht. Ich würde sterben.

Vor wenigen Wochen teilten uns die Ärzte mit, dass ich nicht überleben würde und, dass ich nur noch wenig Zeit hätte. Ich hatte mich dazu entschieden, dass ich nicht im Krankenhaus bleiben wollte, sondern dass ich zu Hause sterben wollte. Und nun lag ich hier, die Schmerzen wären im Krankenhaus deutlich erträglicher gewesen, doch ich hatte mich für diesen Weg entschieden. Ich wollte zwischen meinen Freunden sterben, selbst wenn sie es nicht mitbekamen, weil sie schliefen, aber sie waren da und das reichte mir. Es war kurz vor dem Ende, das spürte ich, denn ich hatte höllische Schmerzen, konnte nicht mehr trinken, nicht mehr essen und fühlte mich schwächer denn je.

"Hallo, Sweetie" sagte Mountain zur Begrüßung, als er mein Zimmer betrat und ich verdrehte schwach die Augen."Hallo mein Großer" murmelte ich und er setzte sich auf meine Bettkante. Ich sah, dass das Lächeln, welches er zeigte, nicht echt war. Ich konnte die Tränen in seinen Augen sehen. "Komm her" bat ich ihn und klopfte schwach hinter mich. Etwas widerwillig sprang er hinter mich und kuschelte sich an mich. "Wie geht es dir?" Fragte er und ich seufzte."Ich habe höllische Schmerzen" gestand ich, denn was brachten die Lügen noch? Ich sah, dass er kurz zuckte, weil es ihm nicht gefiel, dass ich litt. "Willst du deine Tabletten nehmen?" Fragte er und ich schüttelte schwach den Kopf.

"Ich muss dir vorher noch einiges sagen" murmelte ich. "Denn es wird zu ende gehen, ich spüre es." Mountain nickte und ich sah wieder Tränen in seinen Augen, die er sich sofort weg wischte."Hey, mein Held" sagte ich und streichelte ihn sanft."Es ist okay. Du darfst weinen" er nickte nur und ließ die Tränen laufen."Was-Was wolltest du mir denn sagen?" Fragte er und ich lächelte."Das du die tollste Person bist, der ich je begegnet bin" fing ich an. "Du bist so sanft und liebevoll und einfach gütig. Du bringst mich in jeder Situation zum lachen." Mountain musste lächeln, obwohl er immer mehr Tränen bekam."Ich bin wirklich froh, dass ich dich kennenlernen durfte" er nickte."Ich bin auch froh, dass ich dich kennen durfte, Little one" er gab mir einen Kuss auf die Stirn."Ich bin so froh, dass ich lieben durfte und, dass du mich all die Jahre so glücklich gemacht hast" er lächelte und gab mir nun einen richtigen Kuss. Er war traurig, aber sanft und brachte mich jedes mal aufs Neue um den Verstand.

"Hol die Anderen bitte erst, wenn ich eingeschlafen bin. Ich möchte sie nicht nochmal sehen, während ich wach bin" bat ich ihn und er nickte sofort. "Wer weiß, vielleicht sehen wir uns morgen Früh ja doch wieder" es brach mir das Herz, dass er noch immer Hoffnung hatte."Ich glaube nicht, mein Liebling. Die Schmerzen sind auch viel zu schlimm, als dass ich das noch länger wollen würde." Er nickte wieder und sah zu meinem Nachtschrank, wo eine gefüllte Spritze lag, die ich vorhin gefüllt hatte. Mountain schien zu ahnen, dass ich eine höhere Dosis hinein gemacht hatte, denn er zögerte. "Es ist das Selbe wie immer" sagte ich, denn ich wollte nicht, dass es zu richtiger Sterbehilfe zählte. Wenn er es nicht wusste und mir nur unwissentlich geholfen hatte, dann hatte niemand etwas gegen ihn in der Hand. Mit zitternden Händen nahm er die Spritze nun in die Hand und spritzte mir ganz vorsichtig das Morphium."Danke" sagte ich und er nickte, bevor er die Spritze weg legte und meine Hand nahm. "Ich liebe dich, Mountain" sagte ich und er lächelte schwach."Ich liebe dich auch, Fleur" er gab mir erneut einen Kuss, woraufhin ich auch schon in einen tiefen Schlaf sank und die Schmerzen vergaß.

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