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Ben POV

Grelles Sonnenlicht färbt meine Augenlieder orange und auf dem Gang höre ich schon Stimmen und Gelächter. Das ist verwunderlich, sonst stehe ich schon bei Sonnenaufgang auf, vor allen anderen. Aber gestern war auch ein langer Abend mit meiner Tochter...es nur zu denken ist schon ungewohnt. Ich und eine Tochter, hoffentlich packe ich diese ganze Vaterrolle überhaupt. Meine Schwester war zum Beispiel ein echt schwieriges Kind und als Teenager wurde sie noch schlimmer, ich bin überhaupt nicht mit ihr klargekommen. Hoffentlich sind nicht alle Teenies so. Doch egal, wie sehr ich als Vater auch versagen werde, ich kann darauf vertrauen, dass Shanks und meine Nakama mir beistehen werden. Immerhin haben sie die Kleine von der ersten Sekunde an in ihr Herz geschlossen.



— Flashback zum vorherigen Abend —

„Klappe zu, sonst ziehts." Ich sehe dem Mädchen in die Augen und trotz des frechen Spruchs sehe ich ihre Unsicherheit, ihre Angst. Sie möchte gemocht werden, anerkannt werden. Wer weiß, wie oft sie das Gefühl von Ablehnung schon erleben musste, weil ich nicht für sie da war, weil ich ihr nicht helfen konnte. Deshalb sehe ich lächelnd zu, wie mein bester Freund und Captain ihre Ängste direkt zerschmettert. Ein lautes Lachen verlässt seinen Mund und er krallt sich seine Sake-Flasche, um sie im selben Zuge komplett über Sashas Kopf zu leeren. Überrascht japst das Mädchen auf und sieht den Rothaarigen an. „Hast du nen Riss im Segel, oder was?" Lachend zieht Shanks das nasse Mädchen an seine Brust. „Willkommen in der Familie, Kleines. Da Ben dein Paps ist, sind wir deine Onkels, Cousins und Yasopp ist dein Uropa."

Eine Rumflasche fliegt auf den Kopf des Kaisers zu, der diesen schnell aus der Flugbahn zieht. „Du spinnst doch, du rothaariger Affe."

„Borneo-Urang-Utans sind faszinierende Tiere, also pass auf, was du sagst!"

„Es tut mir leid, dass ich deine heiligen Affen mit dir verglichen habe, das haben die Affen nicht verdient!"

„Verdammt richtig....warte...was?"

In dem Moment lacht nicht nur die ganze Crew, auch auf Sashas Gesicht breitet sich ein Lächeln aus, ein wunderschönes Lächeln. Dann schiebt Shanks sie auf mich zu. „Ignorier den alten Griesgram und trink lieber etwas alkoholfreies mit deinem Vater hier. Ihr zwei Antialkoholiker habt euch bestimmt viel zu erzählen."

Das Mädchen streicht sich die nassen Haare nach hinten und lächelt mich unsicher an, also schiebe ich ihr eine Limo über den Tresen zu. Doch bevor wir ein Gespräch beginnen können, stürzen sich meine Nakama auf Sasha und bombardieren sie mit unzähligen Fragen, die sie unmöglich alle beantworten kann und wie es scheint, auch nicht möchte. Also werfe ich Yasopp einen bedeutungsschweren Blick zu, der sofort gezielt eine Rauchbombe in die Menge wirft und für Ablenkung sorgt. Ich ziehe Sasha aus dem Raum und auf den Gang. „Danke, das waren echt viele Fragen."

„Gern geschehen. Wäre es okay für dich, wenn wir uns noch ein wenig unterhalten und kennenlernen? Du musst mir auch nichts beantworten, wozu du noch nicht bereit bist, versprochen." Zögerlich nickt sie. „Okay, kann ja nicht schaden, meine neue Familie kennen zu lernen." Mit diesen Worten geht sie in Richtung Kajüten.

Ich folge ihr in ihre und wir setzen uns auf den flauschigen Teppich auf dem Boden. Meine alten, motzenden Knochen ignoriere ich and fange an von Milenja, Saschas Mutter und meiner großen Liebe zu erzählen.

"Kennengelernt haben wir uns, als sie sich bei mir über Shanks und seinen ungesunden Lebensstil beschwert hat. Als Ärztin könne sie das nicht verantworten und ich solle ihm den Sake durch Wasser and Smoothies ersetzen." Ein Lächeln breitet sich synchron auf unseren Gesichtern aus.

"Lass mich raten, ihr Dickkopf ist nicht gegen den von Shanks angekommen." Ich nicke. "Treffer, obwohl sie wirklich lange durchgehalten hat. Und während dieser Wochen durfte ich diese unglaubliche Frau kennenlernen, denn sie hat mich auf Schritt und Tritt verfolgt, um aus mir einen Nichtraucher zu machen." Sasha lacht auf und es klingt wunderschön, fast wie Milenja, nur ein bisschen rauer, wilder, aber dennoch bezaubernd.

Ich möchte eine Familie (one piece ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt