Ich möchte eine Familie (one piece ff)

~5~

Sasha Pov
Ace ist sogar noch liebenswerter, als es im Anime rüberkam. Da hat man ihn ja kaum gesehen.
Ich rede zwar einfach nur mit ihm, habe aber trotzdem das Gefühl, dass er mir helfen möchte, dass er mich verstehen möchte. Zum ersten Mal seit 17 Jahren!! Es ist ein unglaubliches Gefühl, aber die Angst, es wieder zu verlieren, wächst mit jeder Sekunde. Deshalb ist es zu seiner Sicherheit, zu seinem eigenen Wohlbefinden besser, wenn ich ihn so schnell wie möglich verlasse.

Lächelnd beobachte ich, wie sehr er sich über diese Zeichnung von Ruffy freut. Ace ist ziemlich einfach zufrieden zu stellen und unglaublich liebenswert. Man kann ja quasi gar nicht anders, als ihn ins Herz zu schließen. Ich sollte mich von ihm fern halten, damit ich Ace nicht mehr verletze als nötig.

Marco Pov
Die Fackel hatte also doch recht behalten. Irgendwie frustrierend. Die beiden wirken so vertraut, wie sie nebeneinander auf dem Mast sitzen, als würden sie sich schon ewig kennen.
Es wird Ace das Herz brechen, wenn wir sie nicht retten können und er wird sich selbst die Schuld daran geben. Das kann ich nicht zulassen. Ich merke, wie er begeistert Sasha's Block betrachtet. Zeichnet sie für ihn? Egal, das wird Ace mir später schon erzählen. Ich rufe den beiden also nach oben, weshalb ich hier bin. „Ace, Sasha! Thatch hat das Essen fertig!" Ich merke, wie sie kurz miteinander sprechen und sich dann auf den Weg nach unten machen, Sasha allerdings um einiges eleganter als Ace. Er fröhlich und sie ausdruckslos kommen die zwei auf mich zu. „Können wir schon essen?" Ich nicke als Antwort auf Aces Frage. „Der Doc hat angeordnet, dass Sasha keine Mahlzeit auslassen soll, um auf ein normales Gewicht zu kommen." Kurz sehe ich etwas in ihren Augen aufblitzen, bevor sie Ace einen Blick zuwirft und ihn kommentarlos zum Speisesaal begleitet.

Sasha Pov
Der Doc hat angeordnet...
Erstens soll dieser arrogante Arsch nicht so reden, als wäre ich nicht da und zweitens habe ich endgültig die Nase voll davon, mich herumkommandieren zu lassen.
Doch wenn ich jetzt nicht zum Essen gehe, wird Ace mich begleiten wollen und er hängt sehr an seinem Essen, das kann ich ihm nicht wegnehmen. Ich folge ihm also in den gigantischen Saal, denke aber gar nicht daran, etwas zu essen. Die Feuerfaust ist sowieso zu sehr mit seinem Fleisch beschäftigt, um etwas zu merken. Unglücklicherweise ist der Kommandant der vierten Division da aufmerksamer. „Schmeckt dir das Essen nicht? Soll ich dir etwas anders machen?" Ich schüttle bloß den Kopf und nehme einen Schluck Wasser. „Mach dir keine Mühe, ich bin mir sicher es schmeckt ausgezeichnet. Ich habe nur beschlossen, mich nicht mehr herumkommandieren zu lassen und warte hier lediglich auf meinen Wachhund." Ein paar Sekunden sieht Thatch mich verwirrt an, dann scheint ihm ein Licht aufzugehen. „Marco hat dir einen Befehl gegeben und du weigerst dich aus Prinzip ihn auszuführen?" „Korrekt." Er nickt und lässt dabei seine Haartolle wippen. „Ich sorge dafür, dass er es erfährt und bringe dir nachher heimlich was zu essen. Ist das in Ordnung?" Ein paar Sekunden kann ich den Smutje nur anstarren. Ich hätte nicht gedacht, dass er mir hilft, nachdem ich so...sagen wir mal launisch war. Aber er lächelt mich an, als wären wir die Besten Freunde. Zögernd nicke ich mit dem Kopf. „Wie du willst." Hab ja eigentlich nichts zu verlieren. Da höre ich von links plötzlich ein lautes Platsch. Ace ist in sein Essen gefallen und sabbert nun auf sein Fleisch. Kopfschüttelnd trinke ich einen Schluck Wasser. „Wunderst du dich gar nicht, was Ace hat?" Ich sehe Thatch nur schulterzuckend an. „Er hat Narkolepsie. Eine Schlafkrankheit, bei der man unerwartete und unvermeidbare Nickerchen macht. Dem gehts gut. Und bevor du fragst, ihr existiert in der vorherigen Welt als fiktive Charaktere, ich weiß also ein wenig über euch." Zum Beispiel, dass Thatch und Ace wegen Blackbeard sterben. Ob ich das wohl verhindern kann? Vielleicht schreibe ich Whitebeard und Ace einen Abschiedsbrief mit einer Warnung, damit er Bescheid weiß. Der alte Mann wird Ace und Thatch dann schon retten. „Wann erreichen wir eigentlich die nächste Insel?" Thatch schiebt sich eine Gabel Gemüse in den Mund. „Keine Ahnung. Musst du Marco oder nen Navigator fragen. Aber warum willst du das wissen? Willst du immer noch...gehen?" „Ja klar. Was denkst du denn, ist passiert, was meine Meinung plötzlich geändert hat?"
Der Koch wirkt nun ein wenig verunsichert. „Vater hat dich doch gefragt, ob du Teil dieser Familie sein möchtest, oder nicht?" „Ja, aber nur, um sein schlechtes Gewissen zu beruhigen. Also nehme ich es nicht an." Bevor Thatch etwas erwiesen kann, höre ich die nervigste Stimme sämtlicher Galaxien, sogar Ace wacht in dem Moment wieder auf. „Du sollst doch was essen." Betont langsam drehe ich mich zu Marco um. „Ja und?" „Wie Ja und? Das war ein Befehl von deinem Vize." „Ich habe keinen Vize, denn ich bin nicht Teil dieser Crew. Also geb ich einen Dreck auf deine Befehle, Vögelchen." Genervt und angepisst verlasse ich den Saal und ignoriere Marcos wütendes „Sasha!". Ace und Thatch Wissen ja, wo sie mich finden. Ich gehe direkt und ohne Umwege in „meine" Kajüte, den Block und die Stifte in der Hand. Auf einem Stuhl liegt ein Haufen Klamotten. Vielleicht sollte ich tatsächlich mal duschen und mich umziehen. Ich suche mir also etwas raus und gehe in das angrenzende Bad. Zum Glück kann ich es verschließen.
Als ich wenig später mit nassen Haaren zurück ins Zimmer komme steht da ein Teller mit heißem Essen auf dem Tisch und Ace sitzt grinsend auf dem Bett. „Das war echt cool, wie du Marco die Meinung gesagt hast. Der hat echt blöd geguckt und alle anderen haben sich Schrott gelacht, inklusive Vater." Jetzt scheint Ace mein Outfit zu bemerken. „Passen dir die Sachen? Thatch meinte, dass du nicht ewig in deinen dreckigen Klamotten rumlaufen kannst und wir haben alles mögliche an Sachen für dich zusammengesucht." „Danke Ace. Du bist echt lieb zu mir." Er grinst mich an und klopft dann neben sich auf das Laken. „Wollen wir ein bisschen quatschten, während du isst?" Ich nehme den Teller und setze mich neben Ace. Im Endeffekt schaffe ich bloß einen Drittel des Tellers und er inhaliert den Rest in 2 Sekunden. Und wir reden über alles mögliche. Ace erzählt mir viel von dieser Welt hier, von seiner Kindheit und wie er zu Whitebeard gekommen ist. Das weiß natürlich schon alles, aber es ist spannend, es aus einer anderen Sicht zu erfahren. Und ich erzähle ihm ein wenig von meiner Vergangenheit.