22. Kapitel

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     Die Fahrt zurück zu seinem Haus war merkwürdig. Sein Blick war stur auf die Straße gerichtet, doch ich musste immer wieder zur Beule in seiner Hose sehen. Etwas, das man einfach nicht übersehen konnte.
     Immer wieder sah ich flüchtig hin und sah dann schnell wieder weg. Weil es in mir auch viele Dinge auslöste. Was verrückt war. Eigentlich sollte ich nicht mal daran denken. Der Tag heute war anstrengend gewesen und ich sollte nun wirklich nicht daran denken, dass er eine Beule hatte. Ich sollte wirklich nicht daran denken, doch hier war ich und sah immer wieder hin, was er natürlich bemerkte.
     »Oria. Wenn du mich weiter so ansiehst, kann ich für nichts garantieren.« Diese Drohung löste etwas in mir aus. Ein heißes Kribbeln schoss durch meinen Körper und verwandelte mein Blut in Lava.

     »Was würdest du denn tun? Wir sitzen im Auto«, raunte ich und irgendwie, ich wusste nicht warum, legte meine Hand sich auf seinen Schenkel. Ein Zischen kam durch seinen Mund und er spannte sich an. Stahlharte Muskeln drückten nun gegen meine Hand und ich drückte sanft zu.
     Ein Keuchen schoss als Antwort durch den Innenraum des Autos.
     »Oria«, flehte er, schlug meine Hand aber nicht weg. Ich wusste nicht, was genau ich vorhatte. Ihn rausholen und ihm hier im Auto einen runterholen? Ich wusste es nicht. Ich wollte nur nicht, dass er weiter so Schmerzen hatte.

     »Ja, Jax«, wisperte ich und streichelte über seinen Schenkel. Höher zu der Stelle, an der es sicher vor Lust pochte. Ein Stöhnen kam über seine Lippen.

     »Du... du bringst mich noch um«, krächzte er heiser und an einer Ampel sah er mich an. Sah mich voller Lust und Begierde an.

     »Und ich habe gefragt was du machen würdest, Jax«, erwiderte ich und ein Knurren kam über seine Lippen.

      »Wenn wir zu Hause sind, würde ich dich aus dem Auto tragen, dir auf den Hintern schlagen, weil du mich so reizt und dich in mein Zimmer bringen. Dort würde ich dich ausziehen und du würdest mich ausziehen. Und dann würde ich dich entscheiden lassen, was du möchtest. Ob du meine Zunge zwischen deinen Beinen möchtest, dort, wo alles gerade vor Lust pocht oder gleich das beste von allen Dingen spüren möchtest. Meinen Schwanz in dir. Aber das würde bedeuten, dass du mich als Gefährten nimmst und ich weiß nicht, ob du dafür schon bereit bist.«
     Ein Keuchen kam bei seinen vulgären und offenen Worten über meine Lippen und das Ziehen zwischen meinen Schenkeln wurde stärker. Das hier war verrückt. Und doch fühlte es sich gut an. Echt. Dieser Laut löste etwas bei ihm aus.

     »Oria... du...«, krächzte er, als er zu verstehen schien, dass mich seine Worte noch mehr erregten als alles andere jemals zuvor. Wir sollten das nicht tun. Sollten nicht hier sitzen und über Sex sprechen, während da draußen jemand war, der andere vielleicht umbringen wollte. Es war falsch und doch fühlte es sich gut an.

     »Ja«, erwiderte ich und strich über seine Beule. Ein Zucken ging durch seinen Körper und ein Stöhnen kam über seine Lippen und dann spürte ich... spürte ich etwas Nasses an meiner Hand. Es dauerte einen Moment, bis ich begriffen hatte. Bis ich verstanden hatte. Jax war gerade gekommen. In seine Hose.

     Ohne mich nackt gesehen zu haben. Mein Selbstbewusstsein hatte ihn angemacht und dann die Tatsache, dass seine Worte mich erregten. Ich blinzelte und sah, wie er wegsah und rot wurde.

     »Tut mir leid. Das ist verdammt peinlich. Aber ich... es ist lange her, seit ich meine Hand benutzt habe.«

     Sanft drückte ich einen Kuss auf seine Wange. »Ist schon gut, Jax. Ist schon gut. Das passiert nun mal.«

      Denn für mich war es in Ordnung. Mehr als das sogar. Es störte mich nicht. Denn, wenn er wirklich noch nie richtigen Sex gehabt hatte und sich sonst nur mit der Hand befriedigte, war es in Ordnung.
     Zudem musste ich sagen, dass das mein Selbstbewusstsein noch einmal pushte. Die Tatsache, dass er kam, ohne das ich viel tun musste, zeigte mir, wie sexy er mich fand und das wiederrum ließ mich sexy fühlen. Ich fühlte mich heiß und begehrt. Ich fühlte mich sexy.
     Und das nicht nur wegen ihm. Er hatte mir nur in Erinnerung gerufen, dass ich all das war. Heiß und sexy. Und das würde ich nie vergessen. Niemals. Ich würde und wollte es einfach nicht vergessen.

Caged FeelingsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt