Protector

Kapitel 6

„Ich brauche Hilfe! Ein Arzt! Hilfe!", schrie Nodt hysterisch und trug den verletzten Apo auf seinen Armen Richtung Krankenstation. Apo's Oberteil sah aus, als wäre es in Blut getunkt worden und Nodt's Klamotten waren auch blutverschmiert. 

Nachdem Jeff die Flucht ergriffen hatte und Apo bewusstlos wurde, nahm Nodt den Verletzen im Brautsytle hoch und rannte mit ihm so schnell er konnte aus der Garage. Er rannte die Korridore entlang und brüllte immer wieder nach Hilfe. Er eilte zu der Krankenstation, die nur noch wenige Meter von ihm entfernt war. Auf dem Weg dorthin hatten ihn unzählige andere Beschützer gesehen und realisiert, dass Apo, ihr Boss, der Verletzte war. Einer der Beschützer rannte sofort in Milana's Büro, um ihr Bescheid zu geben.

Milana klappte erschrocken die Kinnlade auf, als sie realisierte, was er ihr sagte. Tong stand neben ihr und rannte ihr hinterher, als sie schon Richtung Krankenstation stürmte. Mittlerweile hatten es auch alle anderen mitbekommen und da Mile nicht weit entfernt gewesen war, bekam er es auch sofort mit. Mile bekam Panik und ließ alles stehen und liegen, bevor er Richtung Krankenstation rannte. Er stürmte hinein und sah Milana, Nodt und Tong um Apo herum stehen. Dieser war noch bewusstlos und wurde bereits von dem Arzt und der Krankenschwester behandelt.

„Wie geht es ihm?! Wie ist sein Zustand?! Bitte sagen Sie etwas Doktor!", rief Milana panisch.

Mile blickte sich um und sah den erschrockenen Nodt in der Ecke des Raumes stehen. Tong war wie in einer Trance und beobachtete das Geschehen, ohne auch nur ein Wort darüber zu verlieren. Mile unterdrückte seine Befürchtungen und fokussierte sich auf den Arzt und seine Worte. Er war unter Schock den Jüngeren so aufzufinden.

„Khun Apo hatte wirklich Glück. Die Kugel hat nur seine Schulter gestreift. Tiefer als bei den sonstigen Fällen, aber trotzdem so, dass sein Arm schnell heilen wird und keine Schäden davonbleiben. Wir haben die Blutung gestoppt. Jetzt werden wir die Stelle nähen und die Wunde gut verbinden, sodass keine Bakterien und Entzündungen entstehen. Sie können sich beruhigen Khun Milana, es wird ihm bald schon wieder bestens gehen."

Milana atmete erleichtert aus und strich sich eine kleine Träne von der Wange, bis sie sich wütend zu Nodt und Mile drehte. Nodt, der noch durch den Wind war und Mile, der sich für die geschehene Situation komplett die Schuld gab. Es war mehr als nur seine Schuld. Apo hätte sterben können und er war nicht bei ihm.

„Ihr beide! Sofort in mein Büro! Tong du bleibst bei Apo, bis er wach wird!"

Milana ballte die Hände zu Fäusten, hörte die Bestätigung von Tong, bis sie loslief und mit den anderen beiden in ihr Büro verschwand. Nodt und Mile blieben still, bis sie im Büro standen und Milana vor Wut platzte.

„Was ist passiert?!", brüllte sie sauer und aufgebracht.

Sie wusste ganz genau, was geschehen war. Doch sie wusste nicht, wie es dazu kommen konnte, dass ausgerechnet Apo verletzt wurde.

Sie blickte zwischen Nodt und Mile hin und her, bis sie mit dem Blick an Nodt hängen blieb und das ganze Blut von Apo entdeckte. Ihr wurde schlecht von dem Anblick. Nodt war immer noch unter Schock, doch fand endlich wieder zu sich selbst, bis einigermaßen gescheite Worte aus seinem Mund kamen.

„J-Jeff, er kam zu mir in die Garage und hat plötzlich eine Waffe auf mich gerichtet. E-Er hat zu mir gesagt, dass ich ihm die Autoschlüssel reichen und auf den Schalter drücken soll, damit er verschwinden kann. Erst dachte ich, dass das alles nur ein Witz ist, bis ich realisiert habe, dass er das ernst meint. E-Er hat mich gewürgt und mich angeschrien, dass ich schnell machen soll. Ich wollte wissen, warum er das alles tut, bis er meinte, dass er die letzten Jahre nur hier war, um Informationen für Lee zu beschaffen. E-Er hat uns all die Jahre belogen und für die Devil Force gearbeitet. Danach ist alles so schnell passiert. Er war fast weg, bis Khun Apo plötzlich in den Raum trat und davon mitbekam. E-Er kam immer näher und bevor ich richtig handeln konnte, ist es passiert. Jeff hat geschossen und die Kugel traf ihren Sohn. Es tut mir so furchtbar leid Khun Milana. Es tut mir so" —