Kapitel 28

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Apo war fassungslos, er hatte mit allem gerechnet, doch nicht mit dieser Aussage. Mile's Stimme zitterte, aber strahlte so viel Ehrlichkeit und Sicherheit mit diesen Worten aus. Für Apo bedeutete es viel, denn das zeigte ihm, dass Mile ihm sehr vertraute. Apo war überfordert und zugleich sehr aufgeregt, er konnte seine Mimik nicht kontrollieren. Sein Mundwinkel hob und senkte sich, er konnte für einen Augenblick nichts daraufhin erwidern, weshalb der Ältere schnell verunsichert wirkte.

„Apo — hab ich — hab ich es damit zu weit getrieben — wolltest du gar nicht" —

Apo kam aus seiner Starre heraus und ließ Mile erst gar nicht zu Ende reden. Stattdessen fasste er Mile mit beiden Händen am Kopf und bewegte seinen Kopf zu seinem. Er lächelte breit und guckte ihm tief in die Augen, bevor er begann Mile's Stirn zu küssen. Er schloss die Augen und wanderte mit den Küssen sein Gesicht herab, um letztendlich seinen Kiefer mit Küssen zu versehen. Mile schluckte schwer, schloss ebenfalls die Augen und genoss jeden einzelnen Kuss, diese ein Prickeln auf seiner weichen Haut hinterließen.

„Apo", hauchte Mile fast atemlos und schluckte schwer.

Apo öffnete die Augen und bewegte sich leicht, da er sich nicht zu sehr auf Mile bewegen wollte. Er wollte ihn nicht provozieren und etwas verursachen, was der Ältere nicht wollte.

„Du bist — bist du dir wirklich sicher, dass du das möchtest, Phi?", fragte Apo.

Mile atmete erleichtert aus und nickte ohne zu zögern. Apo öffnete überrascht den Mund und schloss ihn wieder, bevor er sich umsah und sich dann wieder Mile widmete.

„Aber wir können nicht hier — dein erstes Mal sollte etwas besonderes sein. Nicht hier, nicht im Auto. Das möchte ich nicht. Ich möchte, dass du dich wohl und sicher fühlst."

Mile lächelte und legte seine Arme vorsichtig um Apo's Körper, bevor er ihre Oberkörper aneinander presste und seinen Lippen näher kam.

„Ich fühle mich sicher und wohl. Bei dir — immer."

Apo's Lächeln wurde breiter, ein kleines Kichern entfloh ihm aus dem Mund, bevor er ihre Lippen zu einem kleinen Kuss vereinte. Mile erwiderte den kleinen Schmatzer, bevor Apo verlegen ihre Stirne aneinander presste und Mile pausenlos in die Augen blickte.

„Ich darf der erste sein, der dich anfassen darf. Vertraust du mir wirklich so sehr?"

Mile wurde ernst und strich mit seinen Fingern über Apo's Wirbelsäule. Seine Finger entfachten ein Feuer in Apo, welches ein Bauchkribbeln in ihm weckte.

„Auch wenn ich so oft enttäuscht wurde und mein Vertrauen missbraucht wurde, vertraue ich dir Apo. Ich möchte gegen diesen Gedanken gar nicht mehr ankämpfen, denn du hattest mich bereits am ersten Tag um den Finger gewickelt. Ich will dich und ich weiß, dass du mich auch willst. Auch wenn ich mit diesem Fehler alles riskiere und mein Leben damit aufs Spiel setze, möchte ich es riskieren. Es ist mir egal, was passiert, aber ich möchte es so sehr. Ich möchte, dass du der erste bist und wenn es so sein muss, dann sollst du auch der Letzte sein."

Apo spürte den dicken Kloß in seinem Hals und ließ seine Hände um Mile's Nacken wandern. Er presste sich fester an ihn und flüsterte gegen seine Lippen.

„Dir wird nichts passieren, das würde ich niemals zulassen. Alles was diese Nacht geschieht, wird auch in dieser Nacht bleiben. Niemand wird es erfahren."

Mile's Pupillen wurden weiter und sein schönes Lächeln tauchte wieder auf.

„Eigentlich muss ich derjenige sein, der dich beschützt. Nicht du mich."

„Nein, diese Regel gefällt mir nicht mehr so. Wenn du mich beschützt, dann werde ich dich auch beschützen. Es ist egal, denn was auch immer geschieht, du wirst mich nicht los. Dein Leben ist genau so wichtig. Wenn es drauf ankommt, beschütze ich dich mit meinem Leben."

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