Kapitel 19

68 5 16
                                    

„Ta, wovon sprichst du?"

Ta schluckte schwer, fasste Apo an den Schultern und guckte ihm ununterbrochen in die Augen.

„Deine Mutter und Lee" —

Weiter kam er nicht, denn im nächsten Augenblick wurde die Tür aufgerissen. Mile stand mit geweiteten Augen im Türrahmen und guckte Ta warnend an. Ta schreckte zurück, senkte den Blick auf den Boden und traute sich nicht nach oben zu sehen.

„Phi — was — was machst du hier?", fragte Apo irritiert und blickte zwischen Ta und Mile hin und her.

„Apo, du kommst jetzt mit mir. Sofort", sagte Mile mit einem harschen Unterton, bevor er Apo am Handgelenk fasste und Apo mit sich zog.

Apo wollte sich wehren, doch hatte keine Chance, bis sie in seinem Zimmer standen und er von Mile auf sein Bett gedrückt wurde. Die Tür wurde kurz vorher zugeschlagen und sein Beschützer hatte sich wütend vor ihn gestellt.

„W-Was ist los, warum siehst du mich so an, Phi?", fragte Apo sehr verunsichert.

„Warum ich dich so ansehe? Wag es ja nicht mich anzulügen Apo, wag es nicht!", raunte Mile und wenn man ganz genau hinhörte, hörte man seine Stimme beben.

„W-Was — was meinst du?"

„Lüg mich nicht an!"

Apo schreckte zusammen und setzte sich auf.

„Ich weiß ganz genau, warum du bei Ta warst. Was du die letzten Wochen getan hast. Wo du dich getrieben hast. Jetzt ist Schluss Apo, Schluss mit allem!"

Apo guckte erschrocken und spürte wie alles in ihm aufbrodelte.

„D-Du weißt davon?"

„Wann wolltest du es mir sagen, huh?! Wann wolltest du mir sagen, dass du für diesen Test lernst?! Apo, ich kann es einfach nicht glauben!"

Apo hielt inne und senkte den Blick, als er seine Lernzettel auf seinem Nachtisch erblickte.

„H-Hast du die gesehen? Warst du einfach in meinem Zimmer?", fragte Apo.

„Das ist hier nicht das Problem, Apo. Du hast etwas getan, was du nicht tun darfst. Du hast hinter meinem, hinter dem Rücken deiner Mutter gearbeitet. Weißt du was das bedeutet?!"

Apo schüttelte den Kopf und kämpfte gegen seine Tränen.

„Konsequenzen."

„Das ist mir egal", schoss es aus Apo heraus.

„Was?", harkte Mile fassungslos nach.

„Es ist mir sowas von egal, was sie tun wird. Sie soll mich bestrafen. Es ist mir egal, denn ich habe es satt. Ich habe es satt, ständig nach ihrer Nase zu tanzen. Ich kann nicht mehr. Ich möchte hier nicht mehr sein. Ich kann es einfach nicht mehr. Ich möchte dieses Leben nicht", hauchte Apo und spürte die erste Träne über seine Wange rollen.

Mile erwiderte daraufhin nichts und trat einen Schritt zurück.

„Bist du dir sicher?"

Apo guckte irritiert, als Mile ihm diese Frage stellte.

„So sicher, war ich mir noch nie."

„Gut. Ich muss leider mit Khun Milana reden und ihr sagen, was du die letzten Wochen gemacht hast. Sie wird nicht dich, sondern mich bestrafen, aber das nehme ich in Kauf. Zudem werde ich ab heute nicht mehr dein Beschützer sein, jemand anderes wird mich ersetzen. Denn mit dieser falschen Tat, hast du mich verloren. Deine Mutter hatte dich bereits am Anfang gewarnt und leider, leider gibt es durch deine Aussage jetzt kein zurück mehr."

ProtectorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt