Überall - ausgerechnet ER

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Ich wachte auf. Mein Gesicht klebte noch von den Tränen der Nacht. Ju schlief. Hielt mich im Arm. Ich versuchte langsam aus seinem Griff zu rutschen und lief Richtung Bad. Dort wusch ich mein Gesicht. Ich fühle mich schon viel besser. Ich lief zurück ins Schlafzimmer, Ju war wach.
„Guten Morgen" lächelnd begrüßte er mich.
„Morgen, willst du frühstücken? Meine Mutter hat alles vorbereitet."
„Gern" antwortet Ju verschlafen
Und wir machen uns auf den Weg in die Küche. Meine Eltern saßen bereits am Tisch und wir setzten uns dazu.
Ich blickte neben mich. Links saß Julien. Rechts- ein leerer Teller. Wir waren vollständig. Rechts neben mir war immer dein Platz gewesen. Sebastian. Warum nur du? Ich blickte traurig auf den leeren, aber gedeckten Platz neben mir. Ju bekam das mit. Streichelte meinen Rücken. Ich wendete meinen Blick ab und fing an zu essen.

Nach dem Frühstück beschlossen Ju und ich nochmal nach Köln in die Innenstadt zu gehen. Ich brauche noch ein paar Kleinigkeiten.

Wir fuhren in die Stadt. Ich sah nach rechts. Da stand er. Marcel. Mit dem Rücken zu uns gedreht. Ich versteckte mich hinter Julien. Der Mann dreht sich um. Es war nicht Marcel. Er hatte nur die gleiche Jacke. Der Mann sah uns an, schenkte und ein Lächeln und widmete seine Aufmerksamkeit dann wieder seinem Handy. 
Oh man, ich paranoid.
Wir liefen durch die Stadt. Machten ein paar Besorgungen.
Ich sah ihn. Überall. Irgendwo. Er war da. Bei jeder männlichen Person mit schwarzen Haaren denke ich, dass er es ist. Ich kann nicht mehr.
Marcel? Nein. Fremder Mann.
Da ist er aber! Nein, nur ein Vater mit seinen Kindern.
Ich muss damit aufhören. Er ist nicht hier!

Nachdem wir unsere Besorgungen gemacht hatten, gingen wir zurück zum Parkdeck.
Neben unserem Auto stand ein Mann mit schwarzen Haaren. Grüne Jacke. Zigarette in der Hand. Das ist er diesmal wirklich. Marcel. Er war hier. Mit dem Rücken zu uns gedreht.
Ich klammerte mich an Jus Arm. Er verstand. Sein Blick wurde ernst. Er spannte sich an. War bereit, ihm ohne Ankündigung eine reinzuhauen. Marcel drehte sich um; ich erkannte; es war nicht Marcel. Wieder nicht. Ju sah mich an. Er sah meine Verzweiflung. Nahm meine Hand und wir gingen zum Auto.
Doch dann hörte ich hinter mir eine bekannte Stimme:
„Der Typ sah mir echt erstaunlich ähnlich. Fandest du auch, nicht wahr Y/n?"

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2. Kapitel für today ✌️
Nicht allzu lang, hoffentlich trotzdem gut :)

Schönen Abend euch allen 🥰😘

Die WG mit Julien Bam (ju x Reader) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt