„Du hast etwas, das mir gehört."

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Ein schlagartig komisches Gefühl kam in mir auf. Eine Mischung aus Angst und Verzweiflung. Ich wollte nicht wissen, wer vor der Tür steht. Meine Angst, dass es Marcel ist, war zu groß. Wir drei sahen uns an. Ju sah wütend aus, Rezo besorgt.
„Bleib du hier, Y/n" sagte Julien und ging Richtung Tür.
„Bist du dir sicher, dass du dahin gehen willst?" fragte ich Julien unsicher.
Er antwortete nicht, ging geradewegs auf die Haustür zu. Bevor ju an der Tür war, klopfte die Person wie wild an die Tür.
Juliens Blick suchte sofort meinen. Er winkte Rezo und mir zu, dass wir verschwinden sollen. Falls Julien die Tür wirklich aufmachen sollte und es Marcel ist, sollte ich nicht im Blickwinkel stehen. Das ist wohl richtig. Rezo zog mich mit sich und wir gingen leise nach oben ins Videozimmer und verschlossen die Tür. Das Videozimmer war am weitesten von der Haustür weg. Dennoch hörte man alles, was gesprochen wird. Rezo und ich setzen uns auf das Sofa, welches hier steht. Er nimmt mich in den Arm und streichelt über meinen Rücken. Rezo bekommt es sehr gut hin, mich zu beruhigen. Gerade, als ich mich etwas beruhigte, hörte ich, wie die Haustür geöffnet wird.
Julien hatte tatsächlich aufgemacht. Ein ganz flaues Gefühl verbreitete sich über meinen Magen. Ich fing an zu frieren.

Julien öffnete die Tür. Vor ihm stand Marcel.
„Hallo Julien" sagte Marcel etwas zu freundlich .
„Was kann ich für dich tun?" fragte Julien in einer sachlichen Tonlage.
„Du hast etwas, das mir gehört." Marcel klang bedrohlicher.
„Ich wüsste nicht, was es sein kann." betonte Julien unschuldig.
„ein Mädchen. Mein Mädchen. Y/N" Marcel baute sich auf.
„Ein Mensch ist kein Gegenstand. Ein Mensch gehört keinem. Jeder Mensch kann frei entscheiden, mit wem er seine Zeit verbringen möchte. Wenn das bei dir nicht der Fall sein sollte, solltest du einfach wieder verschwinden und jeden sein Leben leben lassen." Julien wurde freundlicher.
Ju wusste genau, dass er sich auf sehr dünnen Eis bewegt. Dennoch war gespielte Freundlichkeit das einzige, was er machen konnte. Wäre er aggressiv auf ihn zugegangen, wäre die Situation sofort eskaliert.
„Ich will Y/n!" zischte Marcel
„Ich habe sie nicht" antwortete Ju
„natürlich hast du sie! Sie ist deine Freundin!" brüllte Marcel
„Wir haben uns getrennt." Ju klang niedergeschlagen.
„Sie ist hier ausgezogen" hing er noch hinten dran.
„Ich hab's mir doch gedacht, dass sie dich verlassen wird. Du bist nicht dafür gemacht, sie zu Händeln. Manchmal muss man halt richtig durchgreifen bei ihr. Manchmal muss man ihr zeigen, wo es langgeht und wer der Mann im Haus ist." triumphierend klopft Marcel Julien auf die Schulter und geht.
„Weißt du, wo sie ist?" fragt Marcel
„sie hatte eine Zugfahrt nach Köln gebucht" antwortete Ju.
Und damit schloss er die Tür und Marcel verschwand aus seinem Blickfeld.
Ich hörte Jus Schritte die Treppe hochkommen und entriegelte die Tür. Ich ging zu ihm und umarmte ihn. Nach einem Kuss fragte ich, ob alles okay sei. Ju wirkte nachdenklich.
„Ich hoffe, er hat es geschluckt" sagte ju
„Es war auf jeden Fall ziemlich gut. Man hat hier oben alles gehört." mischte sich nun Rezo ein.
„Dennoch sollten wir noch vorsichtig sein." hing Rezo noch hinten dran.
Julien und ich nicken.
„Wir wollten auch die Polizei informieren, zumindest, dass es ein Kontaktverbot oder so gibt. Wenn er sich nähert, soll er eine Strafe bekommen. Mehr können wir nicht tun." erklärte Ju.
Rezo und ich nickten zustimmend.
Mein Gefühl war deutlich besser, aber dennoch noch nicht ganz weg. Ich wusste, dass es noch nicht vorbei war. Aber was kommt, das weiß niemand.

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Frohes neues Jahr noch, ihr Lieben <3
Mal wieder ein neues Kapitel. Ich komme leider im Moment nicht so wirklich dazu, zu schreiben. Hoffentlich freut ihr euch trz über die Fortsetzung ❤️

Die WG mit Julien Bam (ju x Reader) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt