Im Rausch

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„Also. Wir waren auf Jeffreys Empfehlung hin auf einer 80er/90er Jahre Party und sind mit unseren falschen Ausweisen auch ohne Probleme an der Security vorbeigekommen. Allerdings fing die Party etwas schleppend an. Es hat ewig gedauert, bis Stimmung in die Bude kam, obwohl die Musik richtig gut war. Fandest du übrigens auch. Es wollte nur niemand tanzen, deswegen standen wir ziemlich lange an der Theke herum. Da hat uns dann einer der Barkeeper - ich glaube, sein Name war Fred - angequatscht. Und, äh ..."

Peter zögerte.

„Ja?", fragte Bob neugierig.

„Naja, Fred hat erst ganz normal Smalltalk mit uns gemacht und dann ... dann hat er mit mir geflirtet", beendete Peter seinen Satz und grinste etwas verlegen.

„Soso?", antwortete Bob amüsiert. Er sah keinen Grund dafür, Eifersucht vorzutäuschen. „Inwiefern?"

„Er hat sich halt auffallend nah zu mir herübergebeugt und mir ständig zugezwinkert und solche Sachen. Und das, obwohl du daneben standest. Der Kerl war echt selbstbewusst. Oder ein Arschloch, wie man's nimmt. Aber er hat uns die Cola gratis gegeben, deswegen sind wir nicht sofort gegangen."

Peter zuckte unschuldig mit den Achseln. Er hatte seinen Burger mittlerweile aufgegessen und leckte sich genüsslich die Finger ab. Bob hatte seine Mahlzeit ebenfalls beendet und nuckelte an einer Wasserflasche, während Justus unbeteiligt die Menschen in der Cafeteria beobachtete. Als Peter mit seiner Katzenwäsche fertig war, fuhr er fort.

„Dann fing Fred allerdings damit an, mir - beziehungsweise uns - Shots andrehen zu wollen. Er ließ partout nicht locker. Hat uns einfach zwei Gläser vor die Nase gestellt und mit etwas Klarem befüllt, aber frag' mich nicht, was. Ich wollte ihm zu verstehen geben, dass er sich die Mühe sparen könne, aber ich kam gar nicht dazu, weil du dir plötzlich beide Shots geschnappt und runtergekippt hast. Ohne Kommentar. Meine Vermutung ist, dass du dein Revier markieren wolltest."

Peters Grinsen hob seine Grübchen hervor und seine grünen Augen funkelten belustigt. Offensichtlich hatte er in der Tat seinen Spaß, so wie er es angekündigt hatte. Bob hingegen runzelte die Stirn. Er hatte sich den Alkohol freiwillig einverleibt?

„Oh Mann, wirklich? Ich hatte gehofft, dass mich jemand gezwungen und mir den Alkohol gewaltsam eingeflößt hat", brummte er folglich missmutig.

„Nein, tut mir leid, mein Lieber. Das geht auf deine eigene Kappe", lachte Peter und sah Bob mitleidig an. „Und es geht noch weiter."

Bob vergrub sein Gesicht in den Händen und stöhnte. Wollte er den Rest wirklich hören?

Dann spürte er plötzlich Peters Hand auf seinem Rücken, die ihn liebevoll streichelte. Bobs Nackenhaare stellten sich auf und ein wohliger Schauer durchfuhr ihn. Da war es schon wieder, dieses Kribbeln. Langsam machte es ihn wahnsinnig. Er war froh, dass Peter sein Gesicht nicht sehen konnte.

„Na schön, erzähl' weiter", nuschelte Bob durch seine Finger.

„Okay. Also mit deiner Aktion hattest du dir scheinbar ordentlich Pluspunkte bei Fred verdient und dich selbst auf den Geschmack gebracht. Jedenfalls musste ich ein wenig später kurz für kleine Jungs und als ich wieder zu euch kam, hattest du einen fetten, bunten Cocktail in der Hand und hast mich angestrahlt wie ein Honigkuchenpferd. Ich sollte diesen Nuclear Rainbow, oder so ähnlich, unbedingt probieren, aber das Zeug war abartig süß. Außerdem musste ja jemand einen klaren Kopf bewahren und vor allem fahrtüchtig bleiben."

Während Peter sprach, fuhren seine Finger weiter in kreisenden Bewegungen über Bobs Rücken. Der dritte Detektiv war davon so abgelenkt, dass er sich kaum auf Peters Worte konzentrieren konnte. Er hatte sein Tablett nach vorne geschoben und die Arme vor sich auf dem Tisch verschränkt. Angestrengt schaute er Peter an. Dieser war so in seine Erzählung vertieft, dass er von Bobs innerem Kampf anscheinend nichts mitbekam.

Die drei ??? - verque(e)re Welt (PeterxBob)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt