„Ach komm' schon, Peterchen, hör' auf zu schmollen."
Bob saß neben Peter auf dem Beifahrersitz des MGs. Jeffrey und Justus hatten sie bereits zuhause abgesetzt und nun waren sie auf dem Weg zum Haus der Andrews. Seit sie allein waren, hatte Peter kein Wort mehr gesprochen. Stattdessen hatte er mürrisch auf die Straße gestarrt und so laut mit den Zähnen geknirscht, dass es Bob wahnsinnig machte.
„Es war so knapp, so knapp! Eigentlich wäre es ein Unentschieden gewesen und das Stechen hätte ich garantiert gewonnen, garantiert!", erwiderte Peter hitzig. Seine Stimme bebte vor Aufregung und seine Hände umklammerten krampfhaft das Lenkrad, sodass seine Knöchel weiß hervortraten.
„Hätte, hätte, Fahrradkette. Es gab aber kein Stechen und Justus hat gewonnen", entgegnete Bob schlicht.
„Danke für diese aufmunternden Worte, Bob", antwortete Peter patzig und schnaubte.
„Was willst du hören? Dass ich denke, dass du den Sieg verdient gehabt hättest? Natürlich hättest du das. Mir gefällt es auch nicht, dass Justus gewonnen hat und uns wahrscheinlich für immer an diesen Tag erinnern wird. Aber ich kann die Tatsachen nicht ändern", sagte Bob ruhig.
Er stellte erfreut fest, dass er seine Fähigkeit, in solchen Situationen sehr gelassen zu bleiben, nicht verloren hatte. Anstatt sich von Peters Worten angegriffen zu fühlen, verstand er, dass sie nicht so gemeint waren und in den Emotionen begründet lagen, mit denen Peter gerade kämpfte.
Der zweite Detektiv holte tief Luft und seufzte. „Ich weiß. Sorry, dass ich dich angefahren habe. Ich bin eigentlich nur wütend auf mich selbst."
„Ich weiß", lächelte Bob. Dann fuhr er in sanftem Tonfall fort. „Außerdem kann auch eine verlorene Wette dich nicht dazu zwingen, etwas gegen deinen Willen zu tun. Du musst morgen Abend nicht mitkommen, wenn du das nicht willst."
„Die Blöße werde ich mir aber nicht geben. Und dann müsstest du Justus alleine ertragen. Sicher, dass du das willst?" Peter grinste ihn flüchtig von der Seite an, bevor er in Bobs Straße abbog. „Mal ganz davon abgesehen, dass ich dich niemals alleine ins Verderben rennen lassen würde."
„Du hast wirklich kein gutes Gefühl bei der Sache, was?", fragte Bob mit einem Schmunzeln. Peters Wortwahl war natürlich überhaupt nicht dramatisch.
„Nein, ich traue dem Käse nicht."
Bob prustete laut und verschluckte sich beinahe an seiner eigenen Spucke.
„Dem Braten, Peter", brachte er zwischen Lachen und Husten hervor.
„Hä? Was ist mit Braten?" Peter hatte die Stirn gerunzelt und warf einen verwirrten Blick in Bobs Richtung.
„Es heißt, dem Braten nicht trauen. Nicht dem Käse", antwortete Bob, als er sich wieder beruhigt hatte.
In diesem Moment fuhr Peter in die Einfahrt der Andrews und parkte das Auto hinter Bobs gelben Käfer. Er stellte den Motor ab und drehte sich zu Bob, die Hand immer noch lässig über das Lenkrad gelegt.
„Aha. Ich persönlich finde Käse aber viel unscheinbarer und weniger vertrauenswürdig. Mit Fleisch habe ich noch nie schlechte Erfahrungen gemacht, mit Käse schon." Peter verzog kurz angewidert das Gesicht und schüttelte sich. „Ich traue also dem Käse nicht."
Sein Blick war entschlossen und ließ keine Diskussion zu. Trotzdem zuckten seine Mundwinkel bei dem Versuch ernst zu bleiben kurz nach oben. Bob musste erneut lachen.
„Gegen diese Argumentation kann ich natürlich nichts einwenden." Er zuckte ergeben mit den Schultern und grinste immer noch, während er aus dem Auto stieg und seine Sachen von der Rückbank holte. Peter nahm ebenfalls seinen Rucksack mit rein, den er in weiser Voraussicht schon mit Schlafsachen gepackt hatte.
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Die drei ??? - verque(e)re Welt (PeterxBob)
FanfictionAls Bob eines Tages erwacht, scheint plötzlich alles anders: die drei Fragezeichen stecken in einem undurchsichtigen Fall, an den er sich nicht erinnert, und er führt eine Beziehung, von der er ebenfalls nichts weiß. Mit einem Jungen. Genau genommen...