„Dann leg' mal los, Erster. Wobei ... nein. Lass' mich raten. Du willst dich immer noch vor der Fabrik auf die Lauer legen und die Männer beschatten. Und vermutlich willst du auch noch in das Gebäude einbrechen und dort nach weiteren Spuren suchen. Am besten in einer Nacht-und-Nebel Aktion. Stimmt's oder habe ich Recht?", sagte Peter selbstgefällig.
„Hast du einen besseren Vorschlag?", entgegnete Justus patzig.
Offenbar hatte Peter den Nagel auf den Kopf getroffen. Der Erste verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Erwartungsvoll sah er Peter an.
„Allerdings", antwortete der Zweite entschieden. „Wir überlassen die Sache Inspektor Cotta und der Polizei. Wenn wir es hier wirklich mit Kriminellen zu tun haben, dann möchte ich denen lieber nicht nochmal begegnen. Schon gar nicht nachts. Wer weiß, wozu die im Stande sind."
Daraufhin begannen die Augen des ersten Detektivs zu funkeln. Auf dieses Argument war er anscheinend vorbereitet.
„Nach meinem Telefonat mit Inspektor Cotta bezüglich der Kennzeichenabfrage des Transporters, versprach er, einen Streifenwagen zum Fabrikgelände zu schicken, um dort nach dem Rechten zu sehen. Heute Nachmittag rief er mich zurück und berichtete, dass seine Kollegen vor Ort nichts Verdächtiges vorgefunden hätten, außer ein paar frischen Reifenspuren. Ohne konkrete Hinweise könne er also vorerst nichts unternehmen." Justus hatte ein siegessicheres Schmunzeln aufgesetzt.
„Na, siehst du? Wenn die Polizei nichts finden konnte, dann werden wir da auch nichts finden. Das Ganze ist bestimmt nur ein dummer Zufall und eigentlich gibt es gar keinen Fall", erwiderte Peter jedoch unbeeindruckt.
„Ach, das glaubst du doch selbst nicht!", brauste der Erste nun auf. „Das sind mir eindeutig zu viele Zufälle auf einmal. Die Sache stinkt zehn Meilen gegen den Wind, Zweiter. Und das weißt du auch. Jetzt stell' dich doch nicht wieder so an!"
„Ich stelle mich nicht an!", schoss Peter ebenso hitzig zurück. „Ich habe nur langsam die Schnauze voll davon, dass du uns immer nur pseudomäßig nach unserer Meinung zu deinen tollen Plänen fragst und – nachdem wir vergeblich unsere Bedenken bezüglich der Sicherheit deines Vorhabens geäußert haben – uns trotzdem dazu überredest, uns unnötig in Gefahr zu begeben!"
„Das – "
„Kollegen!", fuhr Bob, der das Gespräch der beiden bisher unbeteiligt verfolgt hatte, Justus über den Mund. Er hatte sich auf dem Sofa aufgerichtet und beschwichtigend die Hände in die Richtungen seiner Freunde gestreckt, als befürchtete er, sie würden sich jeden Moment gegenseitig an die Kehle springen.
Peters Nähe hatte ihn ungemein abgelenkt. Kein Blatt Papier hätte zwischen ihre Oberschenkel gepasst und Bob hatte die Wärme seines Sitznachbarn sogar durch ihre Jeans spüren können. Außerdem hatte er wieder Peters süßlichen Duft in der Nase, der ihn jedes Mal auf ein Neues benebelte. Dazu kam, dass ihn eine plötzliche Erschöpfung übermannt hatte, die seinen Kopf zunehmend schwerer werden ließ. Das ständige Gedankenkarussell und die vielen kleinen Notlügen forderten allmählich ihren Tribut. Doch die lauter werdenden Stimmen seiner Kollegen hatten den Schlichter in ihm geweckt.
„Wir beruhigen uns jetzt erstmal alle wieder, ja? Einmal tief durchatmen – so – genau."
Bob atmete übertrieben tief ein und wieder aus. Dabei legte er seine linke Hand auf Peters Oberschenkel und seine rechte in seinem eigenen Schoß ab, während er abwechselnd zwischen den beiden anderen hin und her schaute. Ihre Gemüter schienen sich nur langsam zu beruhigen. Justus' Körpersprache verriet, dass er sich immer noch im Recht sah und Peter starrte ebenfalls trotzig ins Leere. Niemand sprach.
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Die drei ??? - verque(e)re Welt (PeterxBob)
FanfictionAls Bob eines Tages erwacht, scheint plötzlich alles anders: die drei Fragezeichen stecken in einem undurchsichtigen Fall, an den er sich nicht erinnert, und er führt eine Beziehung, von der er ebenfalls nichts weiß. Mit einem Jungen. Genau genommen...