Der Einbruch (2)

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POV Dag:

Am nächsten Morgen wurde ich plötzlich wach als eine Hand über mein Gesicht streichelte. Perplex hielt ich den Atem an und ließ meine Augen geschlossen. Es war Vincent. Seine warmen Finger fuhren immer noch sanft über meine Wange. Das alles wühlte mich immer noch ziemlich auf. In meinen Augen war er gegen unsere Liebe. Anscheinend wollte er es nicht mal mit uns probieren. Aber vielleicht war es auch besser so, so konnten wir weiterleben wie bisher als beste Freunde. Wir könnten unsere Liebe weiter unterdrücken und wären trotzdem glücklich. Das war nicht optimal, aber besser als nichts. Ich wusste nicht was in seinen Gedanken los war, aber es war okay für mich.

Hektisch schreckte ich hoch, sein Handy klingelte. Er reagierte sofort und nahm den Anruf an. Wieso musste er auch sein Handy so laut haben? Gerade hatte ich noch so schön entspannen können. Er musste schon länger wach gewesen sein. Ob er überhaupt geschlafen hatte? Bevor ich aufstand, warf ich ihm einen Blick zu. Ich musste aufpassen das ich mich nicht daran gewöhnte.

Ich steuerte sofort meine Kaffeemaschine in der Küche an. Das brauchte ich jetzt nach der Nacht. Mit Absicht machte ich nur einen Kaffee. Vollkommen in Gedanken versunken starrte ich den schwarzen Kaffee an und nahm nichts mehr um mich herum war. Erst als ich zwei starke Arme auf meinen merkte kam ich wieder zurück in die Realität. „Das waren gerade die Männer in blau am Telefon. Es gibt neue Infos zum Einbruch. Ich solle mich am besten auch erstmal von meiner Wohnung fernhalten. Kann ich denn noch etwas bei dir bleiben?", sprach er. Ich nahm ihn gar nicht richtig war. Insgeheim genoss ich nur seine Nähe. „Kannst du.", flüsterte ich ihm zu. „Danke", sagte er ehe und drückte mir einen Kuss auf die Wange. Verwundert sah ich ihn an und nippte an meinem Kaffee.

„Lass das bitte.", sagte ich zu ihm und verschwand mit meinem Kaffee auf den Balkon, um eine zu rauchen. Was sollte das denn jetzt bitte? Gestern hatte er noch seine Gefühle unterdrückt und heute morgen konnte er seine Finger nicht von mir lassen. Eigentlich wollte ich mich jetzt auch nicht mit ihm streiten, ich hatte mir ja vorgenommen alles so hinzunehmen. Ein einziges Mal hatte ich versucht über uns mal nicht als beste Freunde zu sprechen. Vincent ist da komplett ausgeratet. Er hatte mich zwei Monate lang ignoriert. Es war für mich unerträglich schlimm. Ich wusste nicht mehr, was er gemacht hatte oder wie er roch. Ich dachte es wäre das Ende für uns gewesen.

„Diggi Dag.", sprach Vincent gut gelaunt und kam ebenfalls mit einem Kaffee zu mir. Mürrisch blickte ich ihn an. „Ich bin gerade zu weit gegangen, es tut mir leid. Ich werde mich zusammenreißen und dich nicht nerven, solange ich bei dir bleiben kann. Wofür ich immer noch mehr als dankbar bin.", sprach er. Ich nickte ihn nur versöhnend zu.

Den restlichen Tag macht jeder sein Ding. Vincent verschwand ins Studio und ich traf mich mit Freunden, um etwas Parkour zu machen. So verliefen auch die restlichen Tage. Wir schliefen abends nebeneinander ein und wachten morgens nebeneinander auf. Es wollte keiner so richtig aussprechen, aber wir genossen das beide sehr. Heute war ich mal eher als Vincent bei mir zu Hause. Ohne ihn war es so still. Gerade als ich meine Sachen wegräumte, stolperte schon Vincent durch die Tür und rang mich mit sich zu Boden.

Wir beide brachen in schalendes Gelächter aus. „So stürmisch heute Vinne?", lachte ich und versuchte ihn aus mir herunter zuschieben. „Ja, ich war mega im Stress. Ich musste noch ein paar Dinge erledigen. Ach, und ich kann wieder in meine Wohnung. Zur Feier des Tages wollte ich uns noch etwas besorgen.", sagte er ganz aufgeregt. Innerlich seufzte ich. Ich hatte ihn doch so gerne bei mir. Am liebsten hätte er noch die nächsten drei Jahre bei mir bleiben können. „Das freut mich echt für dich. Also war dein Tag bestimmt echt gut.", schmunzelte ich und stand dann wieder auf beiden Beinen. Er tat es mir gleich.

„Wieso starrst du mich so an?", fragte ich ihn verwirrt. Irgendwie machte er mir gerade Angst. Ich kannte ihn viel zu gut und wusste das mit ihm etwas nicht stimmte. „Nichts nur so. Ich glaube ich werde die gemeinsame Zeit mit dir vermissen.", gestand er mir. „Nicht nur du.", antwortete ich ihm. Ich sah ihn nochmal kurz an, bevor ich nach meiner Jacke griff. „Lass uns das feiern. Du hast wieder deine eigenen vier Wände zurück.", schmunzelte ich ihn an.

SDP-One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt