POV Dag:
Wir hatten gerade eine mega Show abgeliefert und waren alle noch voll Adrenalin. Leider hatten wir gar nicht so viel Zeit, um nochmal zu den Fans zu gehen, weil wir uns direkt auf den Weg in die nächste Stadt machen mussten.
Im Tourbus ging es noch ordentlich ab, wir feierten wie wild und genossen die gemeinsame Zeit. Ich hatte dafür gesorgt, dass der Kühlschrank auch gut gefüllt war. Schließlich hatte ich gehofft, dass wir öfter solche unbeschwerten Abende erleben würden. Ich beobachtete Vincent er trank ein Glas Rum- Cola nach dem anderen und war sichtlich gut drauf.
„Dag?", kam er auf mich zu und legte seinen Hundeblick auf. „Was ist denn?", sah ich fragend zu ihm? „Meine Cola light ist leer. Kannst du mit Ef reden, dass wir nochmal anhalten, damit ich mir neue kaufen kann? Er wird nicht so erfreut darüber sein, wenn ich ihm erzähle das ich alles leer getrunken habe. Du kennst ihn doch. Dann wird wieder eine Standpredigt kommen, ich solle doch an meine Gesundheit denken und bla bla bla.", flüsterte er mir ins Ohr und legte seine Arme von hinten auf meine Schultern. Er war mir gefährlich nah und ich merkte, wie sich meine Nackenhaare aufstellten. Die Gänsehaut machte sich auf meinem ganzen Körper breit. Kritisch musterte ich ihm. „Vielleicht solltest du einfach schlafen gehen, zumindest wenn du das nach dem ganzen Koffein noch kannst.", antwortete ich ihm und nippte an meinem Getränk. „Sei mal nicht so ein Spielverderber.", antwortete er mir leicht zickig. Der Alkohol machte sich also schon bemerkbar, bildete ich mir zumindest ein an seinen Stimmungsschwankungen zu erkennen. „Okay, ich rede mit ihm. Aber ich kann dir nichts versprechen und dafür habe ich etwas gut bei dir.", meinte ich und machte mich auf dem Weg zu Ef.
Schon auf der Bühne hatte ich das Gefühl er würde mich mit seinen Augen ausziehen. Ab und zu streifte seine Hand auch immer ganz aus Versehen über meinen Rücken oder meinen Po. Mittlerweile war ich mir sicher. Am Anfang dachte ich mir das noch einzubilden, aber es wurde immer offensichtlicher. Natürlich genoss ich die Nähe, wusste aber nicht wo das ganze hinführen sollte.
Ich ließ mir eine sinnlose Ausrede einfallen, wieso wir an der nächsten Tankstelle anhalten müssten. Ich glaube er hatte mich von Beginn an durchschaut und nur keine Lust mit mir zu diskutieren, weswegen er nach kurzem Überlegen einwilligte. Sonst hätte ich wohl oder übel die „ich bin dein Chef" oder „Herr Loesch sie sind der beste Tourmananger überhaupt" Argumentation rausholen müssen. So genervt, wie er manchmal von uns war, liebte er es als „Bester Tourmanager" bezeichnet zu werden. Vincent sah mich gespannt an und ich nickte ihm nur als Bestätigung für sein Vorhaben zu.
Er verließ als erster den Tourbus und ich lenkte Ef etwas ab. Wir alle genossen die frische Luft etwas, zumindest diejenigen die noch wach waren. Der Stopp war jetzt irgendwie das Ende der Party, was ich ziemlich schade fand. Aber ich verstand es, auch wenn man sich einfach erholen wollte.
Ich beobachtete Vincent. Er stand gerade am Nachtschalter der Tankstelle und gestikulierte wild. Ich machte mich schleunigst auf dem Weg zu ihm, weil ich mir unsicher war, ob er im betrunkenen Zustand Ärger machte. Als ich dann dicht bei ihm stand, stellte die Situation sich als eine ganz andere heraus. Er musste unbedingt mit der Dame hinter der Glasscheibe flirten. Mir passte das so gar nicht. Wir waren nicht zusammen oder so, aber vorhin hatte er noch seinen Charme benutzt, um mich zu seinem Willen zu bringen. Er konnte manchmal echt eklig sein. Ich wusste das er immer von uns beiden bekam, was er wollte. Das ließ schon sein Ego vor ein paar Jahren enorm wachsen. Er spielte oft nur mit Frauen und oft fand ich es einfach amüsant. Aber in letzter Zeit störte es mich sehr, dass er sich irgendeine klärte und dann mit ihr schlief, um sie am nächsten Morgen in ein Taxi zusetzen und nie wieder zu sehen.
Er formte mit seinen Händen Nummern und zeigte ihr sie dann. Schnell verstand ich das er ihr so seine Nummer gab. Das konnte nichts Gutes heißen. Ich war damit zu sehr beschäftigt mir einfach nur das Geschehen anzuschauen, anstatt einzugreifen. Egal wo wir waren, die Frauen liegen ihm überall zu Füßen. Als er damit fertig war nahm sie ihr Handy in die Hand und rief ihn an, denn sein Telefon klingelte. Genervt rollte ich mit den Augen und machte mich mit den Worten: „Wir wollen weiter, vergiss deine Cola nicht.", auf dem Weg zum Tourbus zurück.
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SDP-One Shots
FanfictionIn diesem Buch wird es One Shots von Vincent und Dag geben. Wenn ihr Ideen oder Vorschläge habt, freue ich mich natürlich darüber ! Viel Spaß beim Lesen!