𝐅𝐀𝐑𝐁𝐋𝐎𝐒𝐄 𝐖𝐄𝐋𝐓

𝐏𝐑𝐎𝐋𝐎𝐆

                             Dunya Hussein

Ya Allah,

Es ist Mitternacht, die Stunde der Gespenster. Sie suchen meine Seele heim, während sie mir verdunkelte Gedanken ins Ohr Flüstern. Es ist Mitternacht, ich sitze auf dem Boden und schreibe diese Zeilen nieder. Es ist Mitternacht, meine Lieblingszeit des Tages. Alles ist so ruhig und friedlich. Für einen kurzen Moment spüre ich Seelenfrieden. Das Mondlicht strahlt durch meine Gardinen und bereitet mir Gesellschaft. Doch leider zerstören meine Gedanken diese Harmonie des Friedens. Ich werde zurück in die Realität gezogen, in meine Gedanken gezogen, denn ich muss der Wahrheit ins Auge blicken und nicht weiter verdrängen. Nur so kann ich weiterleben.

Ich befinde mich in einer grauen Welt. Sie ist farblos, einsam und voller Hass. Ich sehne mich nach der Farbe des Lebens. Die Farbe, die mir den Weg des Jenseits ausmalt. Ich bin hier auf dieser teuflischen Erde und möchte alles beenden. Aber etwas sagt in mir, dass ich warten soll. Aus diesem Grund bitte ich dich, Allah, schenke mir diese Farbe, schicke mir einen deiner Diener, der meine verletzte Seele wieder heilt.

Jeden Tag setze ich eine Maske auf, damit sich keiner Sorgen um mich macht. Ich bin gefangen in meinen Gedanken und in meiner farblosen Welt.

Ya Allah, schicke mir eine Sonne in meine düstere Welt.

Meine verwundete Seele und mein Herz, die voller Messerstiche sind, sehnen sich nach der Medizin der Liebe. Nach der Liebe, die sie wieder heilt und zusammenflickt.

Diese Worte schreibe ich mit dem Blut, das aus meiner verletzten Seele fließt.

Ya Allah, bitte ignoriere mich nicht, wie die anderen es tun. Sehe mich, befreie mich und erfülle mich.

~sonnenmädchen