Dunya Hussein
Baran steuert sofort auf ihn zu und schließt ihn in seine Arme. Als sie sich voneinander lösen, packt Baran ihn an seinen Schultern und schüttelt ihn. „Was tust du hier, Arda?", Arda lächelt. "Ich gehe jetzt auch auf die Schule", Baran schaut ihn Unglaubwürdig an. „Dachtest du wirklich, ich lasse dich alleine? Außerdem, wie soll ich es dort ohne dich aushalten?", Baran guckt zu Ardas Eltern, anscheinend braucht er eine Bestätigung, um es zu glauben, denn als sie nickend die Aussage bestätigten, schließt er ihn wieder in die Arme.Die Mutter von Arda lächelt mich lieblich an, ihre grün-braunen Augen strahlen dabei so schön. Ihre hellbraunen kurzen lockigen Haare liegen ihr wild auf dem Kopf. Arda kommt ganz nach seiner Mutter, nur die Haare nicht. Er hat schwarze lockige Haare; die Haarfarbe hat er von seinem Vater, der mit verschränkten Armen neben der Mutter steht. Ich habe etwas Angst vor seinem Vater. Sein langer Vollbart und die Glatze lassen ihn nicht wirklich nett aussehen, mit dem monotonen Blick, den er immer trägt, erst recht nicht. Ich mag ihn aber trotzdem, unsere Väter verstehen sich gut.
„Tu çawa yî?", fragt mich die Mutter. „Baş im, sopas Tu çawa yî?", antworte ich ihr. „Ez jî baş dibim" , antwortet sie mir nett.
[Wie gehts dir?] [Mir gehts gut danke wie gehts dir] [Mir gehts auch gut]Frau Surdasch, Herr Surdasch, kommen Sie mal kurz? Wir brauchen noch mal die Unterschrift", fragt die Direktorin der Schule. "Tschüss Tuba", verabschiede ich mich von ihr, doch sie zieht in eine innige Umarmung. Baran umarmt sie auch, dabei flüstert er etwas in ihr Ohr, was sie zum Kichern bringt. Schleimer.
Ardas Familie sind Kurden aus der Türkei. Ihr Kurdisch ist nicht das, was ich von zuhause kenne, weil sie einen anderen Dialekt sprechen. Trotzdem verstehe ich sie relativ gut. Es macht mich glücklich, Kurdisch zu sprechen; es erfüllt mich mit dem Gefühl der Nostalgie. Früher durften Kurden nicht ihre eigene Muttersprache sprechen; sie wurden gefoltert oder im schlimmsten Falle getötet. Deshalb spreche ich meine Muttersprache mit Stolz.
Die Geschichte der Kurden ist von vielen Herausforderungen und Konflikten geprägt, aber unsere Entschlossenheit und unsere starke kulturelle Bindung ist bewundernswert. Ein stolzes Volk, das für Frieden steht, aber ihn selber nie erleben durfte.
Eine Geschichte, die mit Blut geschrieben wurde und weiter geschrieben wird, bis zum Frieden.Die Kinder der Sonne.
In meinem Kopf sage ich einige Gebete auf für alle verstorbenen Kurden, einschließlich meiner Familienmitglieder, die immer noch in Kurdistan leben.
„Ja und das ist mein Giftzwerg" Baran legt seinen Arm auf meine Schulter während er mit seiner anderen Hand durch meine Haare wuschelt. Mit meinem Ellenbogen schlage ich in seinen Bauch. „Ich gib dir gleich Giftzwerg Kera Ker" „Aua Dunya stehst du drauf mir Schmerz hinzufügen oder sowas?",sagt er zwischen zusammen gepressten Zähnen. Er stützt sich mit einer Hand an der Wand ab die andere Hand ruht auf seinem Bauch.
Arda bricht in ein Gelächter aus. „Ihr Streiter euch ja immer noch so viel wie früher", amüsiert schaut er uns an. Ich mag Arda. Vor paar Jahren hat Baran Yusef Fußball bei gebracht, doch dann ist Baran krank geworden, also hat Arda ihm immer nach der Schule Fußball beigebracht. Man könnte sagen ich bin mit Arda aufgewachsen ich kenne ihn schon seit dem Kindergarten, aber wir sprachen nie viel miteinander.
Anscheinend habe ich Baran nicht genug Schmerz zugefügt, denn sein Arm liegt erneut auf meiner Schulter. Mit dem Arm auf meiner Schulter zieht er mich ganz nah an sich. Er bückt sich etwas, damit unsere Gesichter näher aneinander sind. „So gerne ich auch diesen Schmerz, den du mir zufügst, liebe, musst du aufhören. Ich hab schon deine Abdrücke auf meinem Hals", flüstert er mir ins Gesicht, damit Arda nichts hört. Aus reiner Provokation kneife ich ihn in sein Bauch, was ihm nichts ausmacht, weil sein Bauch so hart ist. Wie viel hat er trainiert, dass sein Bauch jetzt so hart ist?
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𝐅𝐀𝐑𝐁𝐋𝐎𝐒𝐄 𝐖𝐄𝐋𝐓
Romance"Diese Welt ist ein einziges schwarzes Loch, das darauf wartet, jeden einzelnen zu verschlingen. Ich freue mich schon darauf, endlich bei Allah zu sein." 𝐁𝐚𝐫𝐚𝐧 𝐀𝐥-𝐌𝐨𝐡𝐚𝐦𝐦𝐞𝐝: Er eine Sonne, die kurz davor ist, zu erlöschen, und sich dan...