♫ track no. 17
𝘽𝙧𝙞𝙣𝙜 𝙈𝙚 𝙏𝙝𝙚 𝙇𝙞𝙜𝙝𝙩 𝘣𝘺 𝙏 & 𝙎𝙪𝙜𝙖𝙝, 𝙈𝙖𝙧𝙖 𝙉𝙚𝙘𝙞𝙖
OHNE ZWEIFEL gibt es für jeden einmal den Moment, wenn alles über dem eigenen Kopf zusammenbricht wie ein riesiges Kartenhaus. Plötzlich steht man auf dem Trümmerfeld, was sich bis vor wenigen Sekunden noch das eigene Leben genannt hat und fragt sich, wie es jetzt überhaupt noch weitergehen soll.
Eigentlich eine Schande, dass Yoongi diesen Augenblick einen solchen nennen musste. Hatte er es verdient gehabt, Jimins Geschichte zu hören? Hatte er es überhaupt verdient, sich in seiner Nähe aufzuhalten? Nein, hatte er nicht.
Yoongi hatte noch ewig mit dem jüngeren Studenten in dessen Bett gelegen und wie paralysiert seinen Worten gelauscht. Sich angehört, wie Jimin ihm davon erzählt hatte, wie sein Vater über die Jahre immer wieder bei ihnen zuhause aufgetaucht war – manchmal in einem Hemd mit dem Vorwand, seine Söhne wiedersehen zu wollen, manchmal mitten in der Nacht in den versifftesten Klamotten und einer blutenden Nase. Jimin berichtete auch von den vielen Anzeigen, die seine Mutter gestellt und die jedes Mal aufgrund von fehlenden Nachweisen gescheitert waren. Dass sein Vater es sogar irgendwie geschafft haben musste, sich durch diverse Drogentests zu manövrieren, ohne erwischt zu werden – vielleicht sogar durch fremde Hilfe. Jimin hatte berichtet, wie seine Mutter es darauf nicht hatte durchsetzen können, ein Kontakt- und Näherungsverbot zu erwirken, höchstwahrscheinlich, weil sie immer mehr als die verbitterte Verlassene abgestempelt worden war und keiner ihr mehr zuhören hatte wollen. Und Jimin erzählte auch davon, wie die nicht enden wollenden Konfrontationen mit seinem Vater schlussendlich dazu geführt hatten, dass sie Busan den Rücken zugekehrt hatten. Seither wusste er wohl nicht einmal, ob sein Vater noch lebte.
Yoongi hatte sich alles angehört und versucht, Jimin klar zu machen, wie sehr ihm das alles leid tat. Tat es ja auch wirklich. Was er ihm allerdings nicht gesagt hatte, war, wie sehr er es obendrauf bedauerte, dass Jimin nun ihn an der Backe hatte. Und ganz besonders, dass Yoongi sich nun nicht mehr aus eigener Kraft in der Lage fühlte, sich von ihm fernzuhalten.
Du wirst ihn verletzen, hatte die Stimme in Yoongis Kopf ihm seither ununterbrochen zugeflüstert. Nicht nur das, du wirst ihn zerbrechen und dir dabei auch noch vollkommen bewusst darüber sein, du egoistischer Vollidiot.
Es war Selbstmitleid, worin er badete, keine Frage. Und eigentlich lag die Lösung für das Problem von drei Scheinwerfern beleuchtet auf einem Silbertablett direkt vor ihm. Sich loslösen von den Drogen, die Yoongi inzwischen so natürlich in seinen Alltag eingliederte wie Zähne putzen und Schuhe binden. Clean werden, für Jimin. Clean werden, um nicht mehr das versteckte Krebsgeschwür zu sein, das einst seine Mutter dahingerafft hatte und das er offensichtlich für Jimin war.
Yoongi hasste sich obendrauf dafür, wie sehr ihn seine ganzen Schuldgefühle vom Wesentlichen ablenkten. Jimin hatte ihm sein größtes Geheimnis verraten, ihm im wahrsten Sinne des Wortes sein Herz ausgeschüttet. Er hatte sich verwundbar gemacht, ihm Informationen gegeben, die seinen ganzen Ruf zerstören könnten. Ein vernarbter Junge aus einer geschiedenen Familie, mit einem Vater, der sich den illegalen Geschäften und der Kokainsucht hingegeben hatte. Ach, und obendrauf hatte er seit neuestem seine Schwäche für das eigene Geschlecht entdeckt. Nicht gerade die besten Schlagzeilen für den Studenten, der quasi in der ganzen SNU gefeiert und gemocht wurde. Zumindest angesichts der perfektionistischen Standards, die dieses Land sein Eigen nannte.
Und Jimin hatte ausgerechnet Yoongi auserkoren, das alles zu wissen. Er hatte sich dazu entschieden, sich auf ihn einzulassen und ihm obendrauf vom Trauma seiner Kindheit zu erzählen. Er war zu dem Schluss gekommen, dass Yoongi die richtige Person war, um das alles zu erfahren. Und Yoongi wünschte sich nichts sehnlicher, als diese Person zu sein... auch wenn er wusste, dass er das nicht war. Vielleicht sogar niemals sein konnte.
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When We R.I.P. || ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿ
Фанфик[ONGOING] Irgendwo zwischen Partys, Drogen und den Scherben seiner Jugend versucht Min Yoongi einfach nur sein Musik-Studium nicht in den Sand zu setzen. Als glorreicher Erfolg ist sein Entzug in Busan vor Beginn seines dritten Semesters dabei nicht...