♫ track no. 3
𝙐𝙧 𝙋𝙚𝙧𝙛𝙚𝙘𝙩 𝙄 𝙃𝙖𝙩𝙚 𝙄𝙩 𝘣𝘺 𝙈𝙞𝙘𝙠𝙚𝙮 𝙑𝙖𝙡𝙚𝙣, 𝙀𝙢𝙞𝙡𝙞𝙖 𝘼𝙡𝙞
𝟷𝟼. 𝙰𝚞𝚐𝚞𝚜𝚝 𝟸𝟶𝟶𝟺 | 𝚈𝚎𝚘𝚗𝚐𝚒𝚕𝚍𝚊𝚎-𝙱𝚎𝚊𝚌𝚑 | 𝙱𝚞𝚔-𝚐𝚞, 𝙿𝚘𝚑𝚊𝚗𝚐
GEUMJAES UNGESTÜMES LACHEN mischte sich unter das Kreischen der Möwen und die Brandung des Meeres. Mit nichts als Pampers, einem Schwimm-Oberteil und einer Fliegermütze rannte er durch den Sand – dicht gefolgt von Min Pilwoo, der so tat, als würde er ihn jagen und dabei einen Löwen imitiere. Als er seinen jüngsten Sohn erwischte, warf er ihn in die Luft. Geumjae kreischte und quietschte vor Freude.
Ein gegenteiliges Bild bildete hierzu sein großer Bruder, der still in dem kleinen Muschelzelt saß, das die Familie als ihr Tagesdomizil am Strand von Yeongildae aufgebaut hatte. Yoongi malte lustlos auf einem Block herum. Erst hatte er versucht, das Yeongildae-Observatorium mit seinem buddhistischen Pavillon im Meer zu zeichnen. Sein Vater hatte ihm bereits erklärt, was der Buddhismus war und Yoongi fand es unheimlich spannend. Naja, eigentlich fand er so ziemlich alles spannend, was dieser ihm über Korea und die Welt erzählte. Aber heute hatte Yoongi nur halbherzig zugehört, als sie vorne auf der Plattform gestanden und sein Vater von der Fischerei in Pohang erzählt hatte. Und seit sie zum Baden an den Strand gegangen waren, war Yoongi nicht einmal aus dem Zelt gekommen. Die angefangene Zeichnung des Observatoriums lag zerknüllt neben ihm. Inzwischen versuchte er sich an einer einfachen Möwe, doch die Lust am Malen war ihm bereits merklich vergangen. Wenn sie denn heute jemals wirklich existiert hatte.
»Bärchen, warum verkriechst du dich denn in deiner Höhle, hm?«
Yoongis Mutter war am Zelteingang aufgetaucht und zog ihm mit einem liebevollen Lächeln spielerisch die Anglermütze ins Gesicht. Yoongi brummte nur und rückte sie sich schnell wieder zurecht. Grund genug für seine Mutter, sich neben ihn auf das Handtuch zu setzen. Sie trug ein geblümtes Strandkleid über ihrem Badeanzug und dazu einen Hut aus hellem Bast, der unregelmäßige Schatten auf ihr Gesicht zeichnete.
»Die Sonne ist zu heiß«, grummelte der Siebenjährige schließlich kaum hörbar, als Junghwa fragend die Augenbrauen hob. Sein Blick war dabei stur auf seine unvollendete Skizze gerichtet und seine Lippen zu einem kleinen Schmollmund verzogen.
»Du hast dir doch gewünscht, hierher zu kommen. Freust du dich denn nicht, dass wir am Strand sind?«
Yoongi zuckte nur mit den Schultern. Dann schob er sein Malzeug von seinem Schoß, zog sich sein eigenes Handtuch über den Kopf und rollte sich darunter zu einer Kugel zusammen.
»Och, Bärchen... Sag mir doch, was los ist. Hast du dich mit deinem Bruder gestritten? Oder ist gestern etwas in der Schule passiert?«
»Die haben allen gesagt, dass ich kaputt im Kopf bin.«
»Wie bitte?! Kaputt im Kopf? Wieso reden die denn so einen Quatsch?«
»Die sagen, ich mag keine Mädchen, sondern nur Jungs. Aber das stimmt nicht, Eomma! Die sagen, ich wäre in Hwan verliebt, aber das ist gar nicht wahr!!«
Junghwa strich mit der Hand über die Stelle des Handtuchs, unter der sich der Kopf ihres Sohnes abzeichnete. »Wie kommen sie denn darauf, so etwas zu behaupten, Bärchen?«
»Die haben in der Pause gespielt und jeder hat seinen Namen auf einen Zettel geschrieben. Die Mädchen sind in ein Glas gekommen und die Jungs in ein anderes. Dann wurden immer zwei Namen gezogen, die sich entweder küssen mussten oder eine Strafe bekommen haben. Aber irgendjemand hat meinen Zettel zu den Mädchen geworfen und...u-und ich wurde dann mit H-Hwan gezogen und... I-ich dachte, es wäre nicht so schlimm, wenn wir das machen, aber dann haben alle gelacht und Hwan hat mich geschubst und...u-und...«
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When We R.I.P. || ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿ
Fanfic[ONGOING] Irgendwo zwischen Partys, Drogen und den Scherben seiner Jugend versucht Min Yoongi einfach nur sein Musik-Studium nicht in den Sand zu setzen. Als glorreicher Erfolg ist sein Entzug in Busan vor Beginn seines dritten Semesters dabei nicht...