♫ track no. 18
𝙈𝙮 𝘽𝙤𝙙𝙮 𝙄𝙨 𝘼 𝘾𝙖𝙜𝙚 𝘣𝘺 𝘼𝙧𝙘𝙖𝙙𝙚 𝙁𝙞𝙧𝙚
»UND BIST DU bereit für heute Abend?«
Der Klang von Jins Stimme ließ Yoongi unwillkürlich zusammenzucken. Er hatte sich die ganze Zeit auf den Song im Radio konzentriert. Ein Oldie, dessen Name er nicht kannte. Er hatte darauf warten wollen, den Titel herauszuhören, um ihn Jimin zu schicken. Sowas machte er öfter in letzter Zeit. Immer, wenn ein Song ihn an Jimin erinnerte.
Jins Worte brauchten eine Weile, bis sie ihn vollkommen erreicht hatten und zu ihm durchgedrungen waren. Auch das war ihm in der letzten Woche nicht selten passiert. Sein Gehirn arbeitete von Zeit zu Zeit im Stand-by-Modus. Manchmal fühlte es sich so an, als hätte sich irgendwas in den Zahnrädern verhakt. Dabei war er nun seit gut sieben Tagen nüchtern. Oder war es vielleicht genau deshalb? War es deshalb so, als hätte sich in der Mitte seiner Brust ein seltsames Loch aufgetan?
»Zur Not hab ich bestimmt auch noch ein paar Stimmungsmacher«, fügte Jin hinzu, als ihm die Antwort zu lange dauerte. »Wenn du den ganzen Abend so schaust wie jetzt, steht das jedenfalls unter keinem guten Stern.«
»Nein und nein«, brummte Yoongi und hasste sich ein wenig dafür, wie verlockend Jins Angebot im ersten Moment auf ihn gewirkt hatte. Nach kurzem Überlegen fügte er noch hinzu: »Frag mich das nicht mehr. Hab Joon letzte Woche meinen ganzen Stoff gegeben.«
»Oh was, echt?! Du verarschst mich.«
»Tue ich nicht.«
»Kein Wunder drückst du seit Tagen so ein Gesicht.«
»Was?«
Jin winkte ab, leichtherzig grinsend. »Hättest einen Teil auch mir geben können«, scherzte er und rückte dabei seine Sonnenbrille zurecht. »Dann wäre es immerhin nicht so viel verschwendetes Geld gewesen.«
»Ich kenn deine Verstecke«, konterte Yoongi tonlos. »Würde mir im Ernstfall nichts nützen.«
Jin musterte ihn durchdringend von der Seite, fast so, als würde er erst jetzt anfangen, seine Aussagen wirklich für voll zu nehmen. »Also hast du es auch schon Tae und JK gesagt? Dass sie dir nichts mehr verkaufen sollen, mein ich?«
»Werde ich noch tun.«
»Na dann«, erwiderte Jin achselzuckend. Dann jedoch schien ihm ein Gedanke durch den Kopf zu schießen und er wandte sich kurz zu seinem Beifahrer um. »Aber warte... gilt das jetzt auch für Alkohol? Dir ist schon bewusst, dass die heute Abend alle zum Trinken vorbeikommen?!«
Yoongi verdrehte die Augen. Manchmal hasste er die Gepflogenheiten dieser Gesellschaft bis ins Mark. Komisch, dass sich meist genau die Leute, die sich mit anderen Drogen wegschossen, am meisten darüber im Klaren waren, wie hoch Alkohol eigentlich im Schrecklichkeits-Ranking jeglicher bewusstseinserweiternder Mittel stand. Aber hey, ein Hoch auf das Kulturgut.
»Vielleicht ein Bier, kein Plan«, brummte er genervt. »Jimin trinkt auch nichts, also was sollen sie bitte sagen?«
Er hatte verdrängt, dass Jimins Freunde heute Abend kamen. Bestimmt war das der Grund. Ein unterbewusster Druck, der sich auf seinen ganzen Gemütszustand ausgewirkt hatte. So viel hatte er vor seinem Umschwung ja auch nicht genommen. Die paar Uppers und Xanax zum Runterkommen. Als ob er wirklich schon so abhängig von dem Zeug gewesen wäre, dass es ihn jetzt von innen heraus massakrierte. Bullshit.
»Hauptsache du gibst dem Ganzen eine Chance.«, erwiderte Jin achselzuckend. »Und sei dir gewiss – sollten sie irgendwelche dummen Kommentare dir gegenüber machen, werde ich sie im hohen Bogen rauskicken.«
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When We R.I.P. || ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿ
Fiksi Penggemar[ONGOING] Irgendwo zwischen Partys, Drogen und den Scherben seiner Jugend versucht Min Yoongi einfach nur sein Musik-Studium nicht in den Sand zu setzen. Als glorreicher Erfolg ist sein Entzug in Busan vor Beginn seines dritten Semesters dabei nicht...