Blue Flames ★ Ryeji

[21] About Coffee, Books and Thiefs

Liebe ich das neue Itzy Comeback abnormal und musste deshalb unbedingt ein neues Kapitel schreiben? Ja.
Liebe ich auch 'Ringo' unglaublich sehr? Ja.
Habe ich dennoch etwas lang gebraucht? Ja.
Ist 'psychic lover' mein Lieblingslied aus dem Album? Ja.
Passt der Text absolut perfekt zu der Art und Weise, wie sich Ryujin und Yejis Beziehung zueinander entwickelt hat und sich weiter entwickeln wird? Ja.
Hehe.
~Cookie

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Freistunden waren die Quelle der Inspiration im täglichen Lernstress. Zumindest war das für mich der Fall. Montagmorgens in der Schule zu sitzen und von warmen Sonnenstrahlen wachgehalten zu werden, war nämlich eigentlich weniger meine Lieblingsbeschäftigung. Aber hey, ich versuchte das Beste daraus zu machen.
Gerade war ich am Zeichnen neuer Cheerleader-Positionen, um einerseits die Anatomie des weiblichen Körpers genauer zu untersuchen und andererseits neuere, kreative Figuren zu erfinden. Der Fortschritt hielt sich in Grenzen, doch ich spürte, dass ich nach und nach kleine Schritte in die richtige Richtung machte. Oder eher, ich redete es mir ein, um die Unzufriedenheit in mir zu senken.

Nachdenklich kaute ich an dem Ende meines Stiftes herum. Die Skizzen gefielen mir nicht so sehr, jedoch hatte ich gerade nicht den Kopf zum Lernen. Die Prüfungsphase nahm ihr Ende an und stattdessen stand dieses Wochenende das erste Basketballspiel an. Über den Sommer hinweg war die größte Saison, bis in den Herbst hinein, da es für die Schüler am leichtesten war, sich nach den Prüfungen auf die Turniere zu konzentrieren. Seit dem letzten Herbst trainierten wir auf diesen Tag und ich hatte tatsächlich ein recht gutes Gefühl bei allem. Mit den abgeschlossenen Vorbereitungen für den Sommerball schien alles perfekt zu sein und meine Sorgen verpufften langsam.

Im nächsten Moment erschrak ich aber, da ein Kaffeebecher auf meinem Tisch platziert wurde. Irritiert hob ich meinen Blick und erkannte Ryujin, die mich frech angrinste. Wahrscheinlich war sie an mich herangetreten, während ich in meinen Gedanken versunken war, deshalb hatte sie mich überrascht. Tief atmete ich durch und beruhigte so mein aufgeregtes Herz.

"Hey Yeji~", lächelte die Sportlerin. Sie zog sich einen Stuhl daher, auf den sie sich lässig fallen ließ. Als sie ihren Kopf schief legte, fielen ein paar lose Haarsträhnen in ihr Gesicht und ein gut gelauntes Funkeln leuchtete in ihren Augen auf.

Verwundert blinzelte ich. Hatte ich irgendetwas verpasst?

"Uhm... hey? Brauchst du etwas? Ich bin gerade beschäftigt", fragte ich also zurück, mit neutraler Stimmlage. Ich hatte keinen Grund, nach ihrem Besuch am Wochenende wachsam oder verbittert ihr gegenüber zu sein. Unbewusst hatte sich meine Haltung ihr gegenüber etwas geändert, die Anspannung in ihrer Nähe war gefallen. Das bedeutete allerdings nicht, dass sie nicht jederzeit wiederkommen könnte.

"Du sahst so aus, als würdest du jeden Moment einschlafen und hast die letzten fünf Minuten Löcher in deine Zeichnungen gestarrt. Ich dachte, ein Kaffee könnte dir den Tag erleichtern", erklärte mir Ryujin. Ein Schmunzeln zierte ihre plumpen Lippen und für einen Moment zog sie mich damit in den Bann. Ich wusste mir nicht zu helfen, damit hatte ich nicht gerechnet. Dann aber beschloss ich, ihr ein kleines Lächeln zu schenken.

"Lieb von dir. Aber das hättest du nicht tun müssen." Mit einem kleinen Kopfschütteln versuchte ich meinen Worten Nachdruck zu verleihen. Ich verabscheute es, durch so etwas bestochen zu werden und ich wollte keinesfalls, dass sie dachte, kleine Geschenke würden meine Sicht von ihr auf einmal ändern.

"Ich weiß. Wie gesagt, er soll einfach dabei helfen, dir einen positiven Start in den Tag zu geben. Aber wenn du ihn nicht willst, trinke ich ihn eben." Ryujin zuckte mit den Schultern, ihr war offenbar egal, wer von uns den Kaffee trank. Als sie versuchte, den Becher zu ergreifen, zog ich ihn rasch zu mir und drehte mein Gesicht zur Seite. Ich spürte Hitze in meinen Wangen aufsteigen und wollte verhindern, dass es ihr auffiel. Wieso wusste sie denn auch immer, wie sie mich durcheinander brachte?