Day 25: Tsukkiyama

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Kei hatte bemerkt, dass mit Yamaguchi etwas nicht stimmte. Doch er hatte versucht es zu verdrängen.

Und das war ein Fehler.

Sein Fehler.

Kei war mit Yamaguchi schon seit der Grundschule befreundet.

Beziehungsweise, seitdem folgte ihm die kleine Sommersprosse wie ein anhänglicher Hund auf Schritt und Tritt.

Kei hatte da nichts gegen.

Schließlich hatte er niemand anderen außer Yamaguchi.

Wahrscheinlich hatte er niemand anderen, weil es niemand, außer Yamaguchi, länger als fünf Stunden, aufgrund seiner schlechten Persönlichkeit ,mit ihm aushielt.

Kei störte es keineswegs, dass niemanden außer dem schwarzhaarigen Jungen hatte.

Yamaguchi war einfach perfekt, so wie er war.

Er war nicht hässlich, aber auch nicht übermäßig schön.
Seine kleinen Sommersprossen zierten das Gesicht (den ganzen Körper) des Teenagers, und wenn die Nummer Zwölf lachte, blühte irgendwo auf der Welt eine Sonnenblume.

Doch Yamaguchi lachte von Tag zu Tag weniger.

Weniger Sonnenblumen blühten, bis es schließlich nicht lange dauerte, bis gar keine mehr aufging.

Zu dem Zeitpunkt hatte Kei nichts geahnt.

Er hatte sich nichts dabei gedacht, dass der sonst so fröhliche Junge wie Klotz reagierte.


Der Wind pfiff über das Schuldach.

Kei blickte Yamaguchi von der Seite an.

Die braunen Augen des Jungen blickten starr auf sein Bento.

Nicht gebannt-starr, nein, leer, kalt und erschöpft.

Yamaguchi war schon seit nun einiger Zeit so kalt.

Kei konnte sich gar nicht mehr an das letzte Mal erinnern, an dem Yamaguchi sein Bento nicht nur angestarrt, sondern auch gegessen hatte.

,,Oi,Yamaguchi."

Der Kleinere schreckte bei tiefen Stimme des Middleblockers zusammen.

,,W-Was ist?"

Die Stimme des Sommersprössigen überschlug sich, klang ganz piepsig vor Schreck.

,,Iss.", forderte der Blonde, während er sich ein Stück seines Eieromelettes in den Mund schob.

Yamaguchi blickte Kei nicht an, fixierte seinen Blick auf den Boden, doch Kei konnte as gezwungene Lächeln von seinem Freund erkennen.

,,Tut mir Leid, Tsukki, aber ich hab' keinen Hunger. "

Nervös kratzte sich der Junge auf den Armen herum.

Kei wusste, dass er ein Alphatier war. Und er wusste auch, dass Yamaguchi sein Beta war.

Das war der Grund, weshalb er es hasste, wenn Yamaguchi nicht seinen Forderungen gehorchte, oder besser sie erfüllte.

,,Yamaguchi, du weißt, dass ich dir das nicht glaube. ", gab Kei trocken zurück.

Er nahm das Kinn Yamaguchis zwischen seine langen, dünnen Finger und zwang den Ersatzmiddleblocker so, ihm in die goldenen Augen zu schauen.

Kei erschrak beinahe bei dem Gesicht des Schwarzhaarigen.

Tiefe, dunkle Ringe waren unter seinen Augen sichtbar, die Wangen eingefallen und die Knochen herausstehend.

One month of OTP-ChallengeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt