- Sommersprossen -
Yamaguchi Tadashi hasste seine Sommersprossen. Diese widerlichen, kleinen hellbraunen Punkte, die seine gesamten Wangen zierten, störten ihn einfach.
Er fand, dass sie ihn hässlicher machten als er ohne hin schon war.
Und es war ja nicht so, dass er sie nur im Gesicht hatte, nein, selbst seine Schultern und seine Hüfte waren von den Schönheitsmakeln nicht verschont geblieben.
Tadashi konnte nicht anders, als sich für die Sommersprossen zu hassen._____________
Es war wieder einer dieser Schultage, bei denen man schon beim Aufstehen wusste, dass sie nicht sonderlich gut werden würden.
Der kleine Wecker mit den Volleybällen, den Tsukki, eigentlich mit vollem Namen Tsukishima Kei, ihm zum Geburtstag geschenkt hatte, tickte fröhlich vor sich hin, so als wolle er sagen, dass Tadashi endlich sich bewegen solle, damit er sich anziehen könne.Tadashi fiel förmlich aus dem Bett, während er vernünftig versuchte aufzustehen, was ihm mehr schlecht als recht gelang.
Stöhnend schleppte er seinen dünnen, blassen Körper ins große Familienbadezimmer, in dem seine Mutter, die ebenfalls so viele Sommersprossen wie er hatte, diese aber immer mit Concealer abdeckte, stand, und ihren Sohn fröhlich einen guten Morgen wünschte.
Tadashi wünschte, er hätte nur halb so viel Selbstvertrauen und Energie wie seine schwarzhaarige Mutter.
Er wünschte sich, er würde nur halb so gut aussehen wie seine Mutter, die trotz Sommersprossen, bildhübsch war.Der Teenager fragte sich, wie er, trotz der Tatsache, dass er vom Aussehen her so gut wie alles von seiner Mutter geerbt hatte, doch so hässlich sein konnte.
,,Tadashi, Schatz, musst du ins Bad?"
Der Schwarzhaarige nickte, während er sich mit seiner linken Hand durch die schwarzen, strubbeligen Haare fuhr.
Seine Mutter lächelte ihn an, als sie auf ihren Sohn zuging und ihm einen Kuss auf die Wange drückte.,, Ich muss jetzt zur Arbeit. Dein Bento liegt unten in der Küche. Grüß Kei-kun ganz lieb, ja?"
Tadashi nickte seiner Mutter erneut nur zu. Diese wuschelte ihm nur noch einmal kurz liebevoll durch die Haare, bevor sie aus dem Bad ging, ihren Hosenanzug richtete , und den sommersprössigen Teenager alleine zurück ließ.
Kutz darauf hörte er auch schon, wie die Haustür ins Schloss fiel, ehe er sich im Bad einschloss und sich im Spiegel betrachtete. Er stürzte die Hände auf das weiße Waschbecken, musterte sein selbst ganz genau, als ob er irgendwas in seinem Gesicht suchen würde. Doch das, was er sah, war nur eins.
Sommersprossen.
Überall.
Er fand sie so hässlich.
Er fand sich hässlich.
Hasserfüllt blickte Tadashi sein Spiegelbild an.
Wütend fluchte er unüberlegt irgendwelche Ausdrücke in den Raum. Er ließ den Kopf hängen als Tränen der Frustration über sein Gesicht strömten.
War es fair, dass nur er immer so leiden musste.
Er war sich sicher, dass es das nicht war.
Suchend blickte er um sich, bis den Concealer seiner Mutter erblickte, der auf einem weißen Schrank neben dem Waschbecken stand.
Er wollte, nein, er musste etwas gegen diese Flecken machen.
Mit zitternden Händen griff er nach dem Make-Up Produkt, öffnete es vorsichtig und schmierte sich etwas von der hautfarbenen Flüssigkeit auf die Wangen, wobei er wieder in den Spiegel sah.
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