Kapitel 8

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Einen weiteren Tag wachte Takemichi im Bett von Mikey auf und er fühlte sich dort wohler als in seinem eigenen. Wenn er daran dachte, dass er immer unruhig geschlafen hatte, selbst wenn Hinata neben ihm gelegen hatte. Sie hatte sich mehr als einmal darüber beschwert, dass er sie nachts getreten hatte, oder sie damit wachhielt, dass er sich permanent hin und her drehte. Bisher war zwischen ihm und Mikey zwar noch nichts gelaufen, mal abgesehen von Küssen aber Mikey schien um einiges besser schlafen zu können, wenn Takemichi bei ihm war und er selber auch. So waren auch Mikeys schwarze Augenringe etwas zurück gegangen. Im Moment lag Takemichi wach im Bett und streichelte mit den Fingerspitzen über den schmalen Rücken des Weißblonden. Seine Lippen verzogen sich zu einem bösartigen Grinsen als er daran dachte was Hinata am Abend zuvor im Briefkasten hatte. Oh er wäre so gerne dabei gewesen als sie den Brief geöffnet hatte.

„Was bringt dich dazu am frühen Morgen schon so böse zu grinsen. Ich hab doch gar nichts gemacht!", wollte Mikey leise und entspannt wissen und streckte sich auf der Brust des etwas Größeren aus. Er blinzelte unter halb geöffneten Augen schläfrig zu Takemichi hoch und lächelte dabei sanft vor sich hin. Sein Kopf ruhte auf Takemichis Brust, direkt über dem Herzen, so das er den ruhigen Herzschlag hören konnte, seine Hand lag bis eben direkt neben seinem Kopf, ging nun allerdings langsam auf Wanderschaft.

„Hab grade an Hinas Gesicht gedacht als sie den Brief bekommen hat. Hoffe nur, dass sie nicht direkt zu den Jungs gerannt ist.", kicherte Takemichi böse in sich rein.

„Seit wann bist du so böse?", flüsterte Mikey nahe an Takemichis Ohr mit einem entspannten Lächeln und ließ seine Hände weiter wandern.

„Ich glaube du färbst langsam ab.", stöhnte Takemichi als die Finger über seinen Hüftknochen wanderten. Er streckte sich den wandernden Fingern nur zu gerne entgegen.

„Hmmm, Mikey.", hauchte Takemichi leise. Mikey beobachtete unterdessen die Bewegungen des Blauäugigen. Langsam wanderte er mit seinen Fingern immer weiter runter und musste sich von einer Reaktion abhalten als er endlich den Schwanz des Blauäugigen mit den Fingerkuppen das erste Mal berührte.

„Fuck. Das ist gut.", stöhnte Takemichi mit geschlossenen Augen während er sich den Berührungen entgegen streckte.

„Du siehst so verdammt heiß aus.", flüsterte Mikey mit einem finsteren Grinsen. Seine Lippen und seine Zungenspitze wanderte dabei immer wieder über die Schwanzspitze des Drachen auf Takemichis Schulter.

„Was würdest du sagen, wenn ich dich darum bitten würde dir mein Ganglogo tätowieren zu lassen.", flüsterte Mikey leise.

„Hmm, kommt drauf an wo es sein soll.", murmelte er stöhnend.

„Da wo nur ich es sehe.", flüsterte Mikey mit einem Grinsen und schob sich ganz auf Takemichi. Er legte seine Arme um den Weißblonden und zog ihn zu sich runter.

„Wir sollten aufhören.", flüsterte Mikey lüstern gegen Takemichis Lippen.

„Warum?", wollte Takemichi leise wissen.

„Weißt du. Ich kann nicht sanft. Wenn wir Sex haben sollten musst du wissen, dass ich auf harten Sex stehe.", seufzte Mikey und erhob sich von Takemichi. Er wollte dem Jüngeren nicht wehtun, aber er wusste er würde es tun, wenn sie Sex hätten.

„Nein bleib.", hauchte Takemichi und zog Mikey wieder zurück. Der ließ es überrascht geschehen.

Takemichi drückte seine Lippen auf die des Weißblonden und sah ihm tief in die unergründlichen schwarzen Augen. Suchte nach einem Gefühl, einer Regung, einem Leuchten, irgendwas. „Ich habe keine Erfahrungen mit Kerlen. Das heißt du bist mein erster. Auch die harte Gangart habe ich noch nie ausprobiert. Aber wer sagt, dass man es nicht ausprobieren kann. Vielleicht gefällt es mir ja."

Mikey löste sich wieder von Takemichi und sah den Schwarzhaarigen aufmerksam an. „Bist du dir sicher?", wollte er flüsternd wissen.

Takemichi nickte lächelnd. „Ich hab mir ein Tattoo stechen lassen. Und das an einer echt schmerzhaften Stelle. Ich glaube mit ein bisschen Schmerz komme ich klar."

„Fuck du ahnst nicht was das grade mit meinem Kopfkino anstellt.", murmelte Mikey an Takemichis Lippen, was den grinsen ließ.

„Erzähl mir heute Abend davon.", flüsterte Takemichi und hauchte einen Kuss auf Mikeys Nase.

„Hmmm, warum nicht jetzt?", schnurrte Mikey und räkelte sich auf Takemichis Körper.

Takemichi lachte leise. „Ich weiß du stehst auf hart, aber für unser erstes Mal hätte ich dann doch lieber keine Zuschauer.", antwortete er. Denn er hatte aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahrgenommen. Irgendwie war das eine Berufskrankheit. Es war wahnsinnig schwer sich an ihn heranzuschleichen.

„Wie bitte?", wollte Mikey verwirrt wissen und stemmte sich etwas hoch um takemichi direkt in die Augen sehen zu können. Dann folgte er Takemichis Blick zur Tür rüber, wo Sanzu mit stoischem Blick stand. Wieso war er im Moment nur so unaufmerksam?

Er kannte die Antwort. Sie lag neben oder besser gesagt unter ihm im Bett.

„Was willst du hier?", wollte er daher finster von seinem Untergebenem wissen. Er mochte es nicht, wenn sich jemand ungefragt in seinen Räumen aufhielt. Doch Sanzu hatte sich darum noch nie geschert. Nur mit dem Unterschied, dass Mikey ansonsten immer bereits seit Stunden wach gewesen war und nicht mehr in seinem Bett gelegen hatte. Er würde wohl noch einmal mit seinem Vize darüber sprechen müssen, denn in seinen eigenen vier Wänden wollte er nicht unbedingt beim Sex beobachtet werden. Das war nun wirklich etwas anderes als wenn er in einem Sexclub war.

Sanzu verneigte sich, bevor er zu sprechen begann. „Einer unserer Geschäftspartner verlangt dich zu sehen. Im Club!", berichtete er und ignorierte Takemichi dabei beflissentlich. Er war sich sicher das die kleine Heulsuse nicht lange in Mikeys Nähe bleiben würde, dabei war es auch egal das Takemichi der Drache war. Er würde diese Nähe nicht lange überleben. Mikey verlor immer recht schnell sein Interesse an seinen neuen Spielzeugen und mit diesem Kerl würde es nicht anders sein. Mikey knurrte leise auf als er das hörte.

„Er verlangt?", wollte Mikey kalt wissen. Das traute sich normalerweise niemand. Denn diese Idioten hingen in der Regel an ihrem kläglichen Leben. Doch scheinbar galt das nicht für alle wie ihm schien. Mit einem lauten Knurren erhob sich Mikey also und verschwand im Wohnraum.

„Wir kommen gleich!", knurrte er und schmiss Sanzu damit einfach raus, bevor er ins Schlafzimmer zurückkam und Takemichi entschuldigend ansah.

„Ich komme mit!", ließ sich Takemichi vernehmen und erhob sich ebenfalls. „Kann ich ein paar Klamotten von dir haben?"

„Der Club ist kein normaler Takemitchy! Das ist ein Sexclub! Du als mein Begleiter müsstest dich mir unterordnen.", versuchte Mikey vorsichtig zu erklären. Wenn er ehrlich mit sich war, dann wollte er den Blauäugigen nicht dort haben. Denn das Ganze roch geradezu nach einer Falle.

Doch Takemichi sah Mikey nur schweigend an. „Ich bin der Drache. Schick dem Vermittler eine Nachricht. Er soll mich beauftragen dein unsichtbarer Schutz zu werden!", verlangte Takemichi hart. Er war kein Untergebener und sich unterordnen würde er nur im Bett. Das musste Mikey verstehen und vor allem auch akzeptieren. Er war kein dressierter Affe der auf Befehl Kunststückchen vorführte. Nein er war der verfickte Drache! Ein Auftragskiller, der vermutlich besser mit einer Waffe umgehen konnte als die gesamte Führungsriege von Bonten.

„Denkst du er wird den Auftrag so kurzfristig annehmen? Ohne Prüfung und allem Drum und Dran, worauf er sonst immer besteht.", wollte Mikey zweifelnd wissen, während er sich ein schwarzes ärmelloses Shirt überzog und darüber einem ebenfalls schwarzen Pullover mit weitem Kragen. Takemichi stand neben ihm und zog sich ebenfalls einen schwarzen Pullover aus dem Schrank.

„Glaub mir. Bei dir wird er eine Ausnahme machen!", meinte Takemichi sarkastisch und schlüpfte in den schwarzen Pullover, bevor er ihn auffordernd ansah.


gerissen, gebrochen, geflicktWo Geschichten leben. Entdecke jetzt