Kapitel 7 - Prophezeiung

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Es dauerte eine ganze Weile bis wir endlich am gewünschten Ort ankamen.

Es hatte angefangen zu regnen und als es schlimmer wurde hatten wir uns kurze Zeit in der Versammlungshöhle niedergelassen. Ich hatte am Ausgang gesessen und in den Himmel gestarrt, in der Hoffnung wieder hellere Wolken zu entdecken.

Nun saß ich auf meinem Felsvorsprung und starrte meinen fleißig Arbeitenden Katzen hinterher, Krallenpfote und Moospfote verließen nun schon zum dritten Mal die Höhle um Kräuter zu sammeln. Das war seine Bestrafung, wesentlich schlimmer als, ach, mir fiel gar nichts anderes ein. Er musste alles tun was Moospfote verlangte. Ein schnurren kam aus meiner Kehle, so wird er endlich lernen keinen Blödsinn zu machen. Die Patrouille von Habichtkralle war schon vor einiger Zeitaufgebrochen, er hatte gesagt: „Ich gehe lieber jetzt, nicht das wir in noch schlimmeren Regen zurück laufen müssen." Gegen Ende der Reise waren die Felsen glitschig geworden und Frostpfote ist mehrmals Ausgerutscht als sie versuchte sich an Krallenpfote vorbei zu mir nach vorne zu schieben. Der Regen fing jetzt wieder an stärker vom Himmel zu fallen, also rief ich Pumakralle zu: „Warte Pumakralle! Bleibt hier bis der Regen wieder abgenommen hat." Dieser nickte. Er hatte mit Mondkratzer und Ginsterpfote genagt. Frostpfote und Nusshorn waren noch Moossammeln. Sternschnuppenweg hatte sich auf die erste Ladung Moosgelegt und beschnüffelte gerade ihren Bauch. Da sah wie Mondkratzer und Nusshorn mit den anderen zurückkehrten. Sogleich rief ich: „Bleibt hier, warten wir bis der Regen wieder abgenommen hat." Ich sprang von meinem Felsforsprung und wäre fast hingefallen. Frostpfote hatte ein eingerissenes Ohr und stolperte auf mich zu. „Dunkel... Dunkelstern!" wimmerte sie. „Ist ja gut." versuchte ich sie zu beruhigen. „Moospfote, komm mit Kräutern her! Deine Schwester ist verletzt!" Moospfote eilte auch schon , gefolgt von Krallenpfote, davon. Als sie zurückkehrten trugen sie ein Kräuterbündel bei sich. Moospfote legte seines vor seiner Schwester ab und sagte: „Los, iss Frostpfote. Es schmeckt nicht gut aber es hilft." zitternd nickte Frostpfote und begann es Schluck für Schluck zu verspeisen. Ihre Schnurrhaare kräuselten sich vor Ekel. „Krallenpfote," kommandierte Moospfote. „Zerkau die Blätter." er deutete auf einen Stapel Blätter von denen, die Krallenpfote getragen hatte. Gerade beugte sich Krallenpfote hinab als er doch noch von dem Jungen Heilerschüler unterbrochen wurde: „Stopp Krallenpfote! Wachtelduft hat gesagt die da!" er deutete auf einen anderen Stapel, grummelnd beugte sich Krallenpfote ein weiteres Stück vor und fing an die Kräuter zu zerkauen. Dann beugte Moospfote sich vor und betrachtete eine Gelbe Blume, schließlich schnappte er sie sich und begann sie zu zerkauen. Als er fertig war spuckte er sie auf die zerkauten Kräuter von Krallenpfote, der sie auf Frostpfote's Ohr geleckt hatte. „Dunkelstern, nimm das Spinnengewebe an deine Pfote, sobald ich diese Kräuter hier auf Frostpfote's Verletzung geleckt habe befestigst du sie damit." Ich nickte und Moospfote beugte sich zu einer Pflanze mit herzförmigen roten Blättern hinunter, ich wusste das dies Ampfer war. Sobald Moospfote es auf die anderen Kräuter gepresst hatte drückte ich die Spinnenweben darauf. Frostpfote stieß wimmer laute aus und zuckte während der Prozedur mehrmals zusammen. Als wir fertig waren befahl Moospfote: „Komm mit Frostpfote, du bleibst über die Nacht bei mir im Bau. Krallenpfote du bist vorerst entlassen. Komm aber morgen früh wieder, wir müssen die Kräuter Sortieren." Damit trotteten die beiden hinüber zu einer mittelgroßen Höhle. Ich hatte mich bereits umgesehen und wusste daher das sie zu zwei weiteren Höhlen führte. Der Eingang war nicht sonderlich groß, ein Ausgewachsener Kater konnte noch gerade so hinein, wen er allerdings groß gewachsen war musste er sich ducken. So kam auch kaum kalte Luft hinein. In der Vordersten HeilerbauHöhle sollten die Verletzten schlafen, in der davon abzweigenden die Heiler und in der letzten, kleinen Höhle wurden die Kräuter gelagert. Dort waren mehrere Einbuchtungen im Fels wo man sie hineinlegen konnte. Für Moospfote war bereits sein Schlafplatz hergerichtet worden und für Kranke und verletzte gab es auch bereits schon zwei.
Der Bau der Krieger war nah am Ausgang und bestand aus zwei Höhlen, in der Vorderen Höhle schliefen die Älteren Krieger, in der Hinteren die etwas jüngeren, die noch nicht so oft zur Morgenpatrouille eingeteilt waren. Die hintere Höhle war etwas kleiner und dort lag noch kein Moos.
Der Bau der Schüler lag auf der gegenüberliegenden Seite des Baues der Krieger, er bestand aus einer kleinen Höhle, sie war breit aber nicht lang, in der Blattlehre würde die Hitze angenehm sein, in der Blattgrüne allerdings konnte die Hitze unerträglich werden. Dort waren ebenfalls schon die Nester für die Schüler hergerichtet worden.
Der Bau der Königinnen und der Ältesten war etwas ungelegen, man fand es aber besser als das sie bei den Kriegern und Schülern unten lagen, wo es seid Sonnenaufgang laut wurde und sie dort auch leichter anzugreifen werden würden. Also hatte man ihnen höhergelegenen Höhle gesucht die man über drei Sprünge auf Felsen erreichen konnte. Der Bau der Ältesten kam zuerst und bestand aus einer mittelgroßen Höhle, die sich dann in fünf weitere, kleinere Höhlen teilte. So sollte jeder Älteste seinen eigenen kleinen Bau haben, in der mittelgroßen Höhle könnten sie sich dann zum Essen und reden treffen.
Ein paar Pfotenschritte von ihrem Bau entfernt War eine große Höhle. Von ihr zweigten ebenfalls kleinere Höhlen ab, allerdings nur zwei. Die waren für die Königinnen die erst vor kurzem Geworfen hatten und es für deren Jungen einfach zu gefährlich wäre mit den anderen zu Spielen. In einem der Höhlen befand sich bereits Moos.
Anscheinend waren Sternschnuppenweg und Mondkratzer schon sehr viel länger zusammen als wir dachten, sie würde in der nächsten Blattfrische werfen, eventuell auch in der Blattlehre, was keiner von uns hoffte. Wir brauchten Krieger und wen es so kalt war bestand kaum ein Möglichkeit das alle Jungen überleben würden.
Mein Bau, der Bau der Anführer, war am Anfang angezogen und wurde am Ende breiter. Er lag genau gegenüber vom Eingang sodass seine Länge gut war. So würde mich nicht in aller Früh das Tageslicht wecken. Der Bau lag auch etwas höher und davor war eine Steinbalttform, auf der ich gerade lag. Sie war mit einem Sprung gut zu erreichen.
Der Bau des zweiten Anführer's lag direkt unter meinem. Er war ebenfalls etwas lang und schmal am Anfang, bei ihnen aber nur eine Katzenlänge, bevor der Gang sich zu einer Höhle erweiterte. Sie hatte nicht so viel Schutz vor der Sonne am Morgen, so würden sie aber auch immer für genug geweckt werden, um ihren Pflichten nachzukommen. Bei der Einteilung der Höhlen waren mir Sternschnuppenweg, Pumakralle und Mondkratzer behilflich.
Es gab noch drei weitere Höhlen, sie waren aber zu klein um behilflich zu sein. Aber die vierte, noch kleinere, hatten wir für unseren FrischbeuteHaufen benutzt. Sie lag auf der anderen Seite des Ausgangs wie der, des Baues der Krieger. Man konnte den Kopf hineinstecken und auch mit der Pfote essen darauf hervorholen. Es passten eventuell zwei Junge rein und er zog sich in die Breite. Würde die kleine Lücke sich in die Tiefe ziehen hätten wir ein kleines Problem da die Unterste Beute dann schlecht werden würde, so aber war sie Perfekt. Ich schätzte das gerade die Sonne untergehen müsste, allerdings sah ich sie nicht. Draußen wurde es immer Dunkler und die Katzen begaben sich in ihren Bau, sie hatten alle schon gegessen. Nun sprang Mondkratzer zu mir auf den Felsen und fragte: „Kann ich noch etwas für dich tun?" „Nein danke," ich blinzelte ihm freundlich zu. „Für heute habt ihr alle schon genug getan." Er senkte zum Abschied den Kopf und sprang hinunter zu seinem Bau. Vom Hunger getrieben lief ich zu der kleinen FrischbeuteHaufen Höhle und sah nach was es gab. Nur zwei Spitzmäuse. Ich nahm mir eine und lief zu meinem Bau. Die Haare stellten sich mir auf als eine kalte Brise in die Höhle wehte. Wir hatten gerade ein neues Zuhause gefunden und nun drohte uns die Blattlehre mit ihren eisernen Krallen. Mit einem Sprung landete ich auf meinem Felsen und blieb mit dem Kopf außerhalb meiner Höhle liegen. Genüßlich verspeiste ich meine Maus, trottete in meinen Bau, glättete mein Fell, schloss die Augen und schlief ein.
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Ich drehte mich im Kreis, überall Katzen, Kämpfende, verletzte und tote Katzen. Ich roch den Erdclan und mir unbekannte Gerüche. Insgesamt mussten das hier drei Clans sein. Als ich mich auf einen Kater werfen wollte um meinen Clan zu beschützen stolperte ich einfach durch ihn hindurch. Als ich herumfuhr weil eine Kralle mein Hinterbein streifte stand ich Lichtstern gegenüber. Jemand hatte ihr eines Auge übel zugerichtet und ihr Bauch und Halsfell trief vor Blut, trotzdem sagte sie mit starker, grollender Stimme: „Ich komme wieder und Bringe Flut und Feuer mit mir." Dann sprang sie vor, packte mich am Nackenfell und...
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Mein Kopf fuhr hoch, mein vor den Einschlafen so schön geglättetes Fell stand in alle Richtungen ab und mein rechtes Hinterbein Blutete wegen eines leichten Kratzers. Mein Atem ging rasend und schnell, hatte Lichtstern mich durch einen Traum verletzt?
Und viel wichtiger, würde sie den Erdclan vernichten?
Zusammen mit,... mit Flut und Feuer? Waren damit die beiden Fremden ClanGerüche gemeint oder zwei Katzen?

Habichtkralle, hellbrauner Kater mit dunkelbraunem Bauchfell und hell orangenen Augen
Dunkelstern, schwarze Kätzin das schwarz wirkt fast blau, mit grell grünen Augen
Mondkratzer, weiße Kater mit grauen Tiegermuster und Mondfarbenen Augen
Moospfote, brauner Kater mit grauem Tiegermuster und sanft orangenen Augen.
Frostpfote, weiße Kätzin mit frostigen Augen
Krallenpfote, brauner Kater mit dunkelbraunem Tiegermuster
Ginsterpfote, brauner Kater mit weißem Tiegermuster und Bernsteinfarbenen Augen
Nusshorn, brauner Kater mit Bernsteinfarbenen Augen.
Sternschnuppenweg, beige Kätzin mit gelben und orangenen Punkten
Pumakralle, roter Kater mit orangenen Tigermuster und gelben Augen
Wachtelduft, hellbraun, braun getigerter Kater mit sanften grünen Augen.

Dunkelmond's Entscheidungen / Die Entstehung der Clans / Band 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt