Kapitel 36 - Jagd

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Ich warf nicht dabei, als sich die beiden Clans voneinander verabschiedeten.
Ich saß in einem Bau und brütete darüber, was man zu mir gesagt hatte.
Steinstern Worte saßen tief und liegen mich nicht so schnell wieder los, doch auch die Ankündigung der Kätzin in meinem Traum beunruhigte mich.

Es verstrichen viele Sonnenaufgänge, in denen ich mich in meinen Bau zurückzog und von Pumakralle, der mir noch immer nicht ganz vergeben hatte, berichten ließ, ob die Patrouillen etwas vom Feuerflutclan bemerkt hatten.
Sie hatten bislang noch nichts bemerkt und der Geröllclan hatte sich eingelebt und seine Grenzen markiert.
Es waren noch sechs Tage bis Vollmond.
Bis ich mit eigenen Augen sehen konnte, wie es dem Geröllclan erging.
Ich rappelte mich auf, fest entschlossen mit Frostpfote etwas zu machen, nachdem ich ihr so lange keine Beachtung mehr geschenkt hatte.
Ich rappelte mich auf und trat aus meinem Bau, dort streckte ich mich ausgiebig und ließ meinen Blick über das friedliche Lager schweifen.
Es würde bald die Sonne aufgehen, wie ich mit einem Blick aus der Höhle feststellte.
In meinem Bau hatte ich nahezu gänzlich mein Gefühl dafür verloren, wann es Tag und Nacht war.
Ich setzte vom Sternenfels herab und begrüßte Pumakralle, der gerade aus seinem Bau glitt.
Diesen bewohnte er wieder, seit der Geröllclan gegangen war.
„Teilst du mich und Frostpfote für eine Jagdpatrouille ein, ich werde gerne mit ihr Jagen gehen." fragte ich Pumakralle.
Jener nickte und ich machte mich auf den Weg zum Schülerbau.
Die Krieger liegen zu Pumakralle um zu erfahren, in welchen Patrouillen sie eingeteilt waren und auch Wolenpfote und Frostpfote steckten neugierig ihre Köpfe aus dem Bau der Schüler.
„Dunkelstern!" rief Wolkenpfote und stürzte auf mich zu, wobei sie mich fast umriss.
„Wolkenpfote!" schnurrte ich. „Vielleicht solltest du dir deine Energie lieber für das Training mit Nebelzahn aufheben!"
„Keine Sorge, Dunkelstern!" schnurrte nun Frostpfote, die zu uns getreten war. „Sie hat zu viel Energie, selbst nach einem vollen Tag Training kann sie in ihrem Nest nicht stillhalten!"
„Ey!" empörte sich Wolkenjunge.
Da trat Schlammschweif zu uns. „Ich soll mit dir Jagen gehen, ist Dunstpfote denn schon wach?" fragte sie dann an Frostpfote gewandt.
„Nein, ich kann ihn wecken gehen." erklärte sich Wolkenpfote bereit und flitzte zurück in den Bau.
Schlammschweif seufzte.
Ich ging nicht darauf ein.
„Dunstpfote hat schon lange nicht mehr richtig gegessen", miaute Schlammschweif dann.
„Und er findet kaum ruhe!" bekräftigt Frostpfote. „Manchmal höre ich ihn tief nachts aufstehen, dann kommt er wieder und isst!"
„Er ist nachts?" hörte ich Schlammschweif fragen.
„Ja, und er bleibt auch manchmal länger weg."
„Ich sollte Moospfote fragen ob er ein paar Mohnsamen bekommen kann, damit er besser schläft." schlug ich vor.
„Gute Idee", bestätigte Schlammschweif.
Kurz darauf kam Wolkenpfote mit Dunstpfote hinter sich aus dem Schülerbau.
„Ich sollte aber jetzt zu Nebelzahn!" rief Wolkenpfote im vorüber gehen. „Er hat gesagt wir üben heute das kämpfen."
Dann war sie weg.
Als ich Dunstpfote ansah, sah ich wie mitgenommen er war, ich musste Moospfote auf jeden Fall um Mohnsamen bitten.
Vielleicht hilft es ihm auch, eine Nacht bei seinem Bruder zu verbringen, bei ihm sollte ich auch vorbeischauen.
Nun kam mir das ganze im Bau bleiben ziemlich Dämlichkeit vor, ich hatte so viel verpasst, was in meinem Clan passierte!
„Gehen wir jetzt?" murrte Dunstpfote.
„Ja, wir gehen jagen." miaute ich und führte die Jagdpatrouille aus der Höhle.
Zwischen dichten Wolken blitzte ab und zu einmal ein Lichtstrahl hervor und wärmte unsere pelze.
Ich führte meine Patrouille an das Wald stück in unserem Territorium, wo wir uns dann trennten ich mit Frostpfote tiefer in den Wald ging, während Schlammschweif und Dunstpfote ihr Glück am Waldrand versuchen wollten.

Es dauerte eine Ewigkeit, bis ich und Frostpfote zwei Mäuse und eine Dohle gefangen hatten.
Sie war eine gute Jägerin und erwischte den Vogel und eine der Mäuse.
Nun machten wir uns zurück zu dem Ort auf, wo wir uns von Schlammschweif und Dunstpfote getrennt hatten.
Dort angekommen dauerte es nicht lange, bis auch Schlammschweif und Dunstpfote eintrafen. Sie hatten einen Schneehasen gefangen.
Schlammschweif trug ihn und Dunstpfote trottete hinter ihr her, seine Pfoten schleiften über den Boden.
Schlammschweif sah ein wenig sauer aus und so wunderte es mich nicht, dass wir auf dem Rückweg zur Höhle kein Wort sprachen. Dort angekommen bat mich Schlammschweif, den Hasen mitzunehmen und ging mit Dunstpfote ein Stück weg von der Höhle, um mit ihm zu sprechen.
Ich lud meine Beute auf dem Frischbeutehaufen ab und fühlte mich müde, hatte jedoch keinen Hunger.
Ich sagte Frostpfote, sie könne essen und machte mich mit schweren Schritten zum Heilerbau auf.

Dunkelstern, schwarze Kätzin das schwarz wirkt fast blau, mit grell grünen Augen
Pumakralle, roter Kater mit orangenen Tigermuster und gelben Augen
Wolkenpfote, kleine weiße Kätzin mit schwarzen Pfoten, Schwanzspitze, Ohrenspitze und türkisenen Augen
Frostpfote, weiße Kätzin mit frostigen blauen Augen
Schlammschweif, dunkelbraune Kriegerin mit Bernstein orangenen Augen
Dunstpfote, grau-blauer Kater mit grünen Augen

Dunkelmond's Entscheidungen / Die Entstehung der Clans / Band 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt