Kapitel 17 - Du Älteste!

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Ich riss den Kopf hoch, Nein!
Frostpfote sah mich wie erstarrt an, bevor sie fragte: „W... was ist los?"
Sie musste den gehetzten Ausdruck in meinen Augen gesehen haben, doch ich murmelte nur: „Alles gut, ich dachte nur, ich hätte einen Adler gehört!"
„Ich nicht!", meinte Frostpfote gleichgültig. „Kommst du jetzt, du älteste! Oder willst du lieber deine alten Knochen sonnen?" „Das hast du nicht gesagt!", fauchte ich Frostpfote liebevoll an und sprang auf sie zu, während ich noch miaute: „Stell dir vor, ich wäre ein Eindringling in unserem Territorium, aber lass die Krallen drinnen, noch mehr verletzte brauchen wir nicht!"
„Ich weiß doch, Dunkelstern!" murrte Frostpfote und duckte sich unter meinem Angriff weg. Geschickt landete ich auf dem Boden und entwich nur knapp Frostpfotes zuschlagenden Pfote, sie musste in meiner Zeit im Heilerbau mit einem anderen Schüler trainiert haben!
Sie hatte eine gewisse Stärke für den Kampf, und diese brauchte sie auch, wenn es so weit war, dass die Schlacht gegen den FeuerflutClan beginnen würde ... Ich war unachtsam, weshalb Frostpfote vor Freude jauchzend auf meinem Rücken landete und mich geschickt umwarf, auch wenn sie kleiner war als ich. Doch bevor sie es schaffte zur Seite zu springen, krallte ich mich sanft in einen ihrer Hinterläufe und zog ihn zu mir, sodass sie ebenfalls das Gleichgewicht verlor. Schnell rappelte ich mich auf, warf mich herum und wollte mit einem großen Satz auf Frostpfote springen, um sie zu Boden zu drücken, doch da ich noch etwas steif war, von den langen Nächten im Heilerbau, schaffte ich den Sprung nicht ganz und kam kurz vor der, sich nun wieder aufrappelnden Frostpfote, auf dem Boden auf. Diese kickte mit ihren Hinterpfoten meine Vorderpfoten zur Seite, weshalb ich stöhnend auf dem Boden auftraf. Ich hatte keine Kraft mehr, nach einem weiteren Schlag auszuholen, weshalb ich auf dem Boden liegen blieb und beobachtete, wie sich Frostpfote stolz mit ihren Pfoten auf mich stellte.
„Du hast ausgezeichnet gekämpft!", schnurrte ich zwischen meinem Keuchen. „Danke!" Frostpfotes Augen leuchteten, als sie ihre Vorderpfoten von meiner Brust nahm. „Rauchpfote hat mir sehr viele Kampftechniken gezeigt!" Ich schnurrte: „Er hat sie dir auf jeden Fall gut beigebracht!" „Ja, das hat er." Ich konnte den verträumten Ausdruck in ihren Augen nicht übersehen und hielt nur schwer ein Lachen zurück. „Ey!", fauchte Frostpfote. „Wir sollten uns auf den Rückweg machen", meinte ich. „Du bist doch zur SonnenhochPatrouille eingeteilt, oder?" „Ja", murrte Frostpfote. „Aber es ist so langweilig!", schnaufte sie und ließ sich rücklings auf das Moos fallen. „Jetzt komm schon", miaute ich auffordernd und stieß meine Schnauze in ihr Bauchfell. „Komme schon!", sie rappelte sich auf und schüttelte sich Moos von der Nase, danach nieste sie und wir machten uns auf zurück zum Lager.

Dort angekommen eilte Pumakralle auf uns zu: „Da bist du ja Frostpfote! Der Rest der Patrouille wartet schon auf dich!" Er deutete mit einem Ohrenzucken auf die beiden Krieger, Morgenfell und Schlammschweif und auf Dunstpfote, Schlammschweifs Schüler. „Ja ja, bin schon unterwegs!" Frostpfote eilte zu den drei Katzen, die allesamt sehr mitgenommen schienen. „Dunkelstern", miaute Pumakralle vorsichtig. „Ist es okay, dass ich dich zusammen mit Tupfenherz, Rauchpfote und Nusshorn in eine Jagdpatrouille eingeteilt habe?" „Ja", miaute ich auf seine Frage. „Ich weiß, du bist erst vor kurzem aus dem Heilerbau, aber um die Patrouillen aufrechtzuerhalten brauche ich jede Katze. Viele sind sehr mitgenommen, da wundere ich mich schon, dass Frostpfote noch so viel Energie hat!" Ich nickte, ich hatte bislang noch gar nicht daran gedacht, wie viele Patrouillen wir mit so wenigen Katzen ausschicken mussten. „Alles gut, wann brechen wir denn auf?", fragte ich. Ich wollte unbedingt noch einmal Nebelzahn und Wolkenjunge einen Besuch abstatten, bevor ich jagen ginge. Als mein Blick zum Heilerbau wanderte, sah ich kurz die Mulde für den FrischbeuteHaufen, soweit ich erkennen konnte, war sie sehr leer, was mir einen Stich versetzte, mein Clan sollte nicht hungern! „Ihr würdet auch gleich aufbrechen", antwortete Pumakralle mir. „Gut. Aber ich gehe davor noch kurz im Heilerbau vorbeisehen, sammle die Patrouille schon einmal zusammen, ich komme dann gleich." „Wie du wünschst, Dunkelstern." Pumakralle neigte respektvoll den Kopf und ging die Katzen zusammensuchen, während ich zum Heilerbau eilte.
Dort sah ich Nebelzahn dicht an Wolkenjunge gekuschelt daliegen, soweit ich erkennen konnte, ging es Wolkenjunge besser. Sie atmete immer noch schwer, aber ihre Brust hob und senkte sich gleichmäßiger. Auch Nebelzahn, der nun den Kopf hob und mit geschlossenen Augen prüfend schnüffelte, schien es besser zu gehen. Seine Wunden waren größtenteils wieder verheilt, aber ich nahm an, dass Moospfote ihn noch einige Zeit bei sich behalten wollte. Mindestens bis Vollmond. „Dunkelstern?", miaute Nebelzahn verschlafen. „Alles gut, ich gehe jetzt jagen und bringe euch beiden dann ein ordentliches Stück Frischbeute." „Danke", keuchte Nebelzahn, dann fragte er verunsicher: „Wird Wolkenjunge denn Schülerin werden können?" Wie auf Befehl fing Wolkenjunge wieder stark an zu husten und keuchte. Sofort sprang Moospfote von dem hinteren Teil der Höhle heran und legte Wolkenjunge prüfend die Pfote auf den Hals.

Dunkelstern, schwarze Kätzin das schwarz wirkt fast blau, mit grell grünen Augen
Frostpfote, weiße Kätzin mit frostigen blauen Augen
Pumakralle, roter Kater mit orangenen Tigermuster und gelben Augen
Nebelzahn, Kater mit langen, verstrubbelten dunkelgrauen Haar und orangen-braunen Augen
Moospfote, brauner Kater mit grauem Tiegermuster und sanft orangenen Augen.

Dunkelmond's Entscheidungen / Die Entstehung der Clans / Band 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt