Kapitel 14 - Ein neuer zweiter Anführer?

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Entsetzt guckte ich auf, doch Moospfote hatte noch nicht geendet: „Der Sternenclan hat mir gesagt, dass schwierige Zeiten bevorstehen, schwieriger denn je." Mein Kopf brummte, hatte das etwas mit der Prophezeiung von Flut und Feuer zu tun und mit Lichtstern? Glücklicherweise hat sie ihre neun Leben nie erhalten. Das wäre noch schlimmer geworden.
„Was haben sie den genau gesagt?", drängte ich Moospfote, weiterzusprechen.
„Ich befand mich auf dem Berg, in der Nähe des Versammlungsortes. Um mich herum hörte ich Kampflärm und verletzte Katzen um Gnade schreien. Vor mich stand, stand meine Mutter, Lichtstern, sie sagte mit veränderter Stimme: -Wenn weiß den Boden bedeckt und die Beute sich versteckt, werden sie kommen. Eis und Feuer werden über dich herfallen und ohne den Bach, der eine Schneise schlägt, wird die Erde verbrennen und vereisen -."
Mich beruhigte, das er sich ebenfalls eine Prophezeiung erhalten hatte, nur anders formuliert und es gab mehr, was angesprochen wurde. Es lag wahrscheinlich daran, dass Moospfote eine Heilerkatze war und ich eine Anführerin.
Kurz darauf kehrte Mondkratzer zurück, zwischen mir und Moospfote hatte Schweigen geherrscht. „Es kommt kein Wasser mehr, aus dem Gang, Dunkelstern." Ich blickte zu Boden, das Wasser hatte aufgehört zu fließen und nun bedeckten unzählige Pfützen den Boden. „Und außerdem habe ich dein Nestmaterial dafür verwendet, dass wir den Gang etwas verstopfen können." Ich hustete. „Gut gemacht, Mondkratzer." Moospfote sah mich besorgt an: „Geht es dir gut, Dunkelstern? Nicht, dass du auch noch den Gelben husten bekommst!" „Mir geht es gut, danke." Ich blinzelte Moospfote entgegen. „Aber ich muss noch mit dir sprechen, am besten aber vorerst nicht in meinem Bau, komm mit in den Ältestenbau, ich glaube, ich schaffe es nun hoch." Ich erhob mich und setzte zum Sprung an. Doch bevor es so weit kommen konnte, rammte mich Moospfote und sorgte dafür, dass ich nicht springen konnte.
„He!", rief ich empört. „Dunkelstern, wir werden es in meinem Bau besprechen. Dort gibt es eine Kuhle, etwas weiter oben, dort dürfte kein Wasser hingekommen sein, dort können wir uns niederlassen, aber dir geht es im Moment nicht so gut und ich lasse nicht zu, dass du dich überanstrengst!" Seufzend gab ich nach, Moospfote hatte ja recht. Ich ließ mich vom Stein hinab in eine Pfütze gleiten, sprang sofort dort hinaus und in eine nächste. Schnell trabte ich zu Moospfotes Höhle und blieb an einem, inzwischen trockenem Fleck, stehen, damit Moospfote mir die Einkerbung zeigen konnte.
Als er da war, wies er mit der Nase auf den hinteren Teil der Höhle und dort begab ich mich hin. Hier war noch eine Menge Wasser, da die Höhle tiefer lag, allerdings sah ich auch die Einkerbung in der Höhlenwand. Dort sprang ich hinein und das Wasser, was zuvor noch meine Schultern umspielt hatte, war weg. Ich stieß einen erleichterten Seufzten aus. Diese Stelle war tief genug, um zu schwimmen! Ein Junges konnte dort ertrinken, dort war jedoch auch Wasser, sobald verletzte Katzen Durst hatten, und sich nicht zum Bach, der durch unser Territorium floss, bewegen konnten. Moospfote kam fast nicht an den Boden und so zog ich ihn zu mir in die Kuhle. „Danke!", keuchte er. „Als ich die Höhle verlassen hatte, war mir das Wasser gerade mal bis zur Hälfte mein er Beine gegangen." Ich nickte, das lag wahrscheinlich an der Flut.
„Was wolltest du jetzt eigentlich mit mir besprechen?", fragte mich Moospfote dann. „Es geht um Mondkratzer", seufzte ich. Moospfote sah mich geschockt an. „Er hat doch nicht etwa was falsch gemacht? Er ist doch so ein guter zweiter Anführer!" Quälend langsam antwortete ich: „Ja, da hast du natürlich recht, Moospfote. Aber der Sternenclan hat zu ihm gesprochen und gesagt, er dürfe nicht Anführer werden."
Moospfote sah mich mit dem gleichen geschocktes Gesichtsausdruck an, wie ich Mondkratzer angestarrt nahte, als er mir von der Nachricht erzählt hatte. „Das würden sie niemals tun!" Erwiderte Moospfote entrüstet. Ich würde ihm gerne von Mondkratzers Kräften erzählen, um es ihm verständlich zu machen, es wäre aber nicht meine Entscheidung, wenn, dann musste Mondkratzer entscheiden, wem er es sagen wollte. „Es ist nun mal so!", fauchte ich. Meine Erschöpfung machte mich müde und stur. „Und, was willst du jetzt von mir?", fragte Moospfote, bemüht ruhig zu bleiben. „Ich will, dass du, mir bei der Entscheidung hilfst, wer mein neuer zweiter Anführer werden wird. Ich denke gerade über Nusshorn und Pumakralle nach, den Neuankömmlingen vertraue ich noch nicht genug, außerdem weiß ich noch nicht, ob sie nicht doch noch in ihren Clan wollen, wen er kommen wird." Moospfote nickte, jetzt wieder entspannter: „Das sind gute Überlegungen, Dunkelstern. Ich selbst weiß nicht genau, aber du musst dich sofort entscheiden, es ist bald nach Mondhoch, und du musst davor einen neuen zweiten Anführer erwählt haben." Ich nickte und dachte schwer nach, während ich mich durchs Wasser aus Moospfotes Höhle schob, auf den Sternenfels sprang und meine Katzen zusammenrief: „Alle Katzen, die alt genug sind, ihre eigene Beute zu machen, fordere ich auf, sich hier unter dem Sternenfels zu versammeln!" Ich hatte mich entschieden und diese Entscheidung, würde ich jetzt dem Clan mitteilen.

Dunkelstern, schwarze Kätzin das schwarz wirkt fast blau, mit grell grünen Augen
Moospfote, brauner Kater mit grauem Tiegermuster und sanft orangenen Augen.
Mondkratzer, weiße Kater mit grauen Tiegermuster und Mondfarbenen Augen

Dunkelmond's Entscheidungen / Die Entstehung der Clans / Band 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt