Kapitel 51 - Verlorenes Leben

3 1 0
                                    

Zitternd folgte ich Rankenstern und sprang neben ihm weiter hoch, bis wir den Felsvorsprung von Flutstern und Feuerstern erreichten. Jene erwarteten uns schon mit peitschendem Schweif und gefletschten Zähnen. „Ihr habt Lichtstern umgebracht!" grollte Feuerstern und trat einen Schritt auf uns zu. „Noch nicht!" ermahnte sein Bruder Flutstern und warf einen Blick nach unten in das Schlachtgetümmel. „Noch ein paar Momente." Gerne hätte ich Rankenstern einen verwirrten Blick zugeworfen, jedoch traute ich mich nicht Feuerstern und Flutstern aus den Augen zu lassen.
Die folgenden Augenblicke schienen quälend langsam zu vergehen. „Jetzt!" raunte schließlich Flutstern und als wäre es auch unser Kommando gewesen, stürzten wir uns vor. Ich warf mich auf Flutstern und Rankenstern sich auf Feuerstern. Ich schlug meine Krallen in die Flanke des Katers, doch er drehte sich und verpasste mir einen Schlag auf die schnauze, der mich taumeln ließ. Dann sprang er auf meinen Rücken und riss mich mit seiner Kraft in Richtung Kante des Felsvorsprungs. Ich wand mich aus seinen Krallen und steckte einige Fellbüschel ein, dann kroch ich vom Abgrund weg und kauerte mich nieder, bereit zum Sprung. Als Flutstern auf mich zuschritt wollte ich losspringen, doch Rankenstern stieß von hinten gegen mich und brachte mich aus dem Gleichgewicht. Nun war Flutstern wieder über mir und bohrte seine Zähne in mein Halsfell. Entsetzt jaulte ich auf und strampelte wie verrückt, doch Flutstern ließ nicht locker. Schließlich spürte ich etwas reißen und schmerz betäubt mich, bis ich nichts mehr spüren konnte.
—————————————————————————————————————————
„Wo bin ich? Was mache ich hier?" verwirrt drehte ich mich um mich selbst. -Bin ich tot? „Warum bin ich im Sternenclan?" Entsetzten breitete sich in mir aus, Flutstern hatte mich getötet! Gerade jetzt, wo mein Clan mich am meisten brauchte! „Du bist nicht tot!" Mondblüte trat aus den SternenclanKatzen heraus. „Zumindest nicht ganz. Du verlierst ein Leben..." „Ich muss zurück!" unterbrach ich sie. „Ich muss Feuerstern töten... und, und Flutstern!" unterbrach ich sie. Mondblüte Nackenfell sträubte sich: „Du wirst Flutstern nicht töten! Er muss am Leben bleiben! Aber Feuerstern, er war stets zu geizig und selbstsüchtig. Er muss gehen. Drei mal muss er noch sterben." sie sah mir tief in die Augen und ich spiegelte mich in ihren grünen. „Du darfst nun zurück zu deinen Clangefährten. Mach mich stolz."
—————————————————————————————————————————
Keuchend wachte ich auf. „Dunkelstern!" neben mir schlug Rankenstern keuchend die Augen auf. -Hat er auch ein Leben verloren?- fragte ich mich. Doch ich hatte keine Zeit, länger darüber nach zu denken. Eine Kralle bohrte sich in mein Genick und ich keuchte auf. Dann sah ich weißes Fell vor mir aufblitzen. -Lichtstern? Aber sie ist doch tot!- „Dunkelstern!" doch an der erstickten Stimme erkannte ich sofort Frostpfote. „Nein, das darf nicht sein!" ich sah aus dem Augenwinkel, wie Frostpfote auf Feuerstern zusprang, doch da brach sie zusammen und landete einige Pfotenschritte neben mir. „Törichte Schülerin!" ertönte es von Feuerstern, der seinen Krallen in Rankensterns Nacken bohrte. „Flutstern, übernimm du Rankenstern!" fauchte er dann seinem Bruder zu, der sofort von mir abließ und Rankenstern ebenfalls seine Krallen in den Nacken bohrte, erst dann gab Feuerstern Rankenstern frei. Ich versuchte mich aufzurappeln, doch eine Macht hielt mich fest und ich konnte mich, mich nicht bewegen. „Nun, du törichte Schülerin, nun wirst du sterben!" fauchend ward sich Feuerstern auf Frostpfote, die genauso erstarrt wie ich dahocket und Feuerstern anstarrte. „NEIN!" hinter uns ertönte ein jaulen und alle sahen gleichzeitig in die Richtung, aus der das Gebrüll gekommen war. „Du wirst ihr nichts antun!" fauchend warf sich Steinstern noch vorne und zog Feuerstern die Hinterpfoten weg. Feuerstern war anscheinend zu überrumpelt, um seine Fähigkeiten einzusetzen und Flutstern ebenfalls, oder er wollte es erst gar nicht. Die beiden rollten fauchend über den Felsvorsprung und kamen dem Abgrund immer weiter gefährlich nahe. „Ich starb einmal, um dieses Gefecht zu beenden und ich werde auch ein zweites mal sterben!" hörte ich Steinstern fauchen, dann zog er Feuerstern an der Vorderpfote vom Felsen. Schrecklich langsam rutschte Feuerstern immer weiter ab und jaulte: „Flutstern, hilf mir!" Doch Flutstern blinzelte nur und sah seinen Bruder weiter zu, wie er abrutschte. -Warum tut Flutstern nichts?- „Ich verfluche dich, Flutstern! Ich verfluche dich nie eine Liebe zu finden und niemals glücklich zu werden! Du wirst ein einsames Leben als Anführer haben und nie mehr Freude empfinden!" kreischte Feuerstern wütend. Ein dumpfer Aufprall folgte, doch Feuerstern hing noch immer mit einer Pofte an der kannte. Steinstern schien abgestürzt zu sein. Trauer durchbohrte mein Herz und am liebsten wäre ich aufgesprungen und hätte Feuerstern den Rest gegeben, doch konnte ich mich noch immer nicht bewegen. „Und ich, mein Bruder, verfluche dich deine restlichen sieben Leben zu verlieren! Du wirst sein wie jede normale Katze und deine Kräfte unwiderruflich verlieren!" fauchte Flutstern zurück und es schien mir, als ob Trauer in seinen Worten mitschwang, doch sein Blick war kälter als die kälteste Blattlehre. „Nein!" Feuerstern stieß ein entsetztes keuchen aus, dann stürzte er ab. „Du hast es geschwoooooreeeeen!" dann erklang der Aufprall und alles wurde still. Der Kampflärm, der sich in meine Ohren gefressen hatte war weg. Die ganze Welt schien den Atem anzuhalten. „Feuerstern, Nein!" jaulte da eine Kätzin, irgendwo unten in der Menge und in dem Moment merkte ich auch, dass ich mich wieder bewegen konnte. Flutstern hatte von Rankenstern abgelassen und sie alle zusammen starrten wir alle in die tiefe, dort wo Feuersterns und Steinsterns Körper lagen. Und Lichtstern's, einige Katzenlängen weiter entfernt.
„Was nun?" eine Kätzin sah zu uns nach oben, es handelte sich eindeutig um einen Kätzin aus dem Feuerflutclan. „Wenn Feuerstern jetzt tot ist, was machen wir dann?" „Ich gehe zurück zum Geröllclan!" erklang eine Stimme aus dem Teich aus Pelzen. „Ich gehe zurück zu meiner Familie!" „Wenn du das tust!" Flusterns grollende stimme erklang und erinnerte mich daran, dass ein fein unmittelbar neben mir stand. „Verfluche ich dich, das all jene, die du liebst sterben!" Ein entrüstetes miauen war von den Kriegern des Feuerflutclans zu hören. „Warum lebst du noch!" knurrte da Rankenstern neben mir. „Du solltest dort unten tot liegen, genauso wie Lichtstern, Steinstern und dein Bruder Feuerstern!" „Ich habe das, was mein Bruder getan hat noch nie für gut gehalten! Ich werde einen neuen, besseren Clan Anführen!" miaute Flutstern bestimmt. „Ein Mörder?" jaulte Rankenstern entrüstet. „DU hast so viele Katzenleben auf dem Gewissen und wagst es zu verlangen, einen Clan anführen zu dürfen?" „Ich verlange es nicht, ich werde es tun. Das war schon immer meine Bestimmung! Wir bekamen eine Prophezeiung, vor langer Zeit, als wir noch Schüler waren. Stets hofften wir, das ein Teil nie wahr wird," er warb einen Blick auf seinen Bruder. „Doch es ist so gekommen und nun muss ich damit leben. Trotz dessen, das die Prophezeiung bereits erfüllt ist, will ich sie euch sagen: -Großer Erfolg wir kommen, Bruder und Bruder kämpfen zu zweit, werden Siegen durch ihre Gaben und Anführer werden. Doch sei gewarnt, Gehen sie auf die Falsche Spur sind sie verloren und werden sterben durch die Pfote eines Katers, der nur Trauer hat. Sie nur die Katzen die trauern, um wen ganz gleich, nur diese können sie bändigen und unterwerfen, wie stark, ganz gleich. Ein Kater ohne Trauer wird kommen und dem Kater, der nur Trauer hat helfen. Doch ein Bruder muss leben und besser sein. Einen Clan gründen, so stark wie das Wassernest der Sonne und so edel wie sein Herz. Er muss für immer leben und darf niemals sterben, sonst kommt der Bruder wieder, der, der nur Hass in sich trägt.- Damals bekamen wir die Nachricht und sofort war uns beiden klar, das Feuerstern der Kater ist, der nur Hass ins ich trägt. Doch wir wollten für immer Leben und das hätten wir auch gekonnt, durch ein versprechen das wir uns gaben, doch ich habe es mit meinem Fluch gegen ihn gebrochen. Wenn ich jedoch sterbe, wird Feuerstern wiederkommen und diesmal wird er sogar für mich nur Hass empfinden. Ich muss Leben, für immer. Deshalb verfluche ich mich selber: -Ich muss für immer Leben, sodass mein Bruder nie zurückkehrt! Sonst wird großes Unheil über uns hereinbrechen. ich werde für immer am Sternenbach sein und nie mehr Hunger haben. Mein Durst werde ich durch das Sternenwasser stillen. Für immer leben und nie wieder glücklich sein, wie mein Bruder mich verfluchte.-

Dunkelstern, schwarze Kätzin das schwarz wirkt fast blau, mit grell grünen Augen
Rankenstern, hellbraun-schwarz getigerter Kater mit orangenen Augen
Flutstern, grauer Kater mit schwarzen Musterungen und dunkelblauen Augen
Feuerstern, roter Kater mit schwarzen Pfoten und orangenen Augen
Mondblüte, graue Kätzin mit grell grünen Augen
Frostpfote, weiße Kätzin mit frostigen blauen Augen
Steinstern, grauer Kater mit blassen, blauen Augen

Dunkelmond's Entscheidungen / Die Entstehung der Clans / Band 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt