Kapitel 19 - Wenn sie sich erholt

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Ich atmete erleichtert auf, als ich im Heilerbau ankam. Moospfote studierte Kräuter hinten im Bau und schien so in Gedanken, das ich ihn nicht stören wollte. Nebelzahn blickte auf, als ich in den Bau kam und drückte ein erfreutes Schnurren aus seiner Kehle. Neben ihm lag die zusammengekauerte Wolkenjunge, als mein Blick auf sie fiel, meinte Nebelzahn: „Sie hat Keuchhusten, meinte Moospfote. Sie wird wieder gesund", Er sah mich an. „Wird sie denn jetzt Schülerin werden können? Sie wird ja wieder gesund und..." ich unterbrach ihn mit einem liebevollen Schnurren, dann presste ich unter dem Hasenfell hervor: „Ja, natürlich du Spatzenhirn! Wenn sie sich erholt dann wird sie Schülerin, deine Schülerin!" „Vielen Dank, Dunkelstern. Ist das da für mich?", er deutete mit einem Schwanzzucken auf den Hasen in meinem Mund. „Ja", miaute ich. „Ich dachte wir könnten ihn uns teilen." „Eine gute Idee", stimmte Nebelzahn zu. „Leg dich doch zu uns, Moospfote hat Wolkenjunge vorher ein bisschen Harz verabreicht, er sorgt dafür, dass sie erst einmal bei Kräften bleibt." Ich trottete nickend an Nebelzahn Seite und ließ mich dort nieder. Wolkenjunge lag nun geschützt und war, zwischen uns. Wird teilten uns den Hasen und ich erzählte ihm, was für großartige fortschritte Frostpfote beim Training machte, aber auch, wie erschöpft alle Krieger und Schüler waren, da wir zu wenige waren, um die Patrouillen so einzuteilen, dass sie alle ausreichend Ruhe bekommen würden, ohne dass wir verhungern würden.
„Ich würde ja gerne mit auf Patrouille gehen!", seufzte Nebelzahn als ich geendet hatte. „Aber Moospfote sagt, ich solle noch bis nach der großen Versammlung hier bleiben, dann dürfe ich mich wieder meinen Kriegerpflichten widmen. Er hat es nochmal verlängert, nachdem ich mir meine Schulterwune abermals aufgerissen hatte, als ich die Nacht draußen in mitten der Höhle verbrachte." Wieder seufzte er, drehte den Kopf und leckte sich rasch ein paar mal über seine verkrustete Schulterwunde. „Ich sollte dich, dich ausruhen lassen." miaute ich. Müde seufzend nach dem anstrengenden Tag erhob ich mich und lief aus dem Bau, hinter mir halten noch Nebelzahns und Moospfotes stimmen her:
„Gute Nacht, Dunkelstern!"
„Ich wünsche eine angenehme Nacht."
Schnurrend wollte ich gerade zu meinem Bau trotten, als ich mir überlegte, doch noch davor der Kinderstube, genauer Sternschnuppebweg, einen Besuch abzustatten. Ich sprang, so gut ich konnte, leichtfüßig den Steinweg hinauf.
Oben angekommen bog ich in die erste Höhle ein und dann in eine der kleineren Höhlen, die sich Sternschnuppenweg ausgesucht und bequem gemacht hatte. Sie lag schlafend da, ihre Flanken senkten sich angestrengt und ihr Bauch war bereits Rund von den Jungen, die sie in sich trug. Während ich sie so beobachtete, stellte ich mir vor, wie schön es doch wäre ebenfalls eigene Junge zu erwarten. Sie wären so süß, fürsorglich und tatkräftig wie Nebelzahn und so edel, klug und wachsam wie ich es war. Ich wurde jäh aus meinem Gedanken gerissen, als sich Sternschnuppenweg müde streckte und gähnte, danach fragte sie schläfrig: „Was machst... machst du hier, Dunkelstern? Stimmt etwas nicht? Geht es Mondkratzer gut?" Ich trat vor und leckte ihr beruhigend übers Ihr: „Ja, alles gut, ich wollte nur nach dir sehen. Hast du Hunger?" „Ja, aber nicht viel", antwortete sie. „Ich schicke einen Schüler mit einer Maus zu dir." erklärte ich und drehte mich um, um den Bau zu verlassen. „Viele Dank!" meinte noch Sternschnuppenweg, bevor ich außer Sichtweite war.
Ich sprang die Steine hinunter und rief Rotpfote im vorbeigehen zu: „Geh und bring Sternschnuppenweg eine Maus, sie ist hungrig." „Geht klar, Dunkelstern!" antwortete Rotpfote sogleich und Verabschiedete sich von Rauchpfote, mit dem er sich gerade noch unterhalten hatte. Auf dem Weg zu meinem Bau hörte ich, wie der Regen außerhalb der Höhle fiel. Dann machte ich einen mächtigen Satz auf den Sternenfels und verschwand in meinem Bau, um mich dort in mein Nest zu kuscheln. Die neu errichtete Barrikade aus Moos und zweigen spürte ich dabei dicht an meinem Rückenfell.

Dunkelstern, schwarze Kätzin das schwarz wirkt fast blau, mit grell grünen Augen
Nebelzahn, Kater mit langen, verstrubbelten dunkelgrauen Haar und orangen-braunen Augen
Moospfote, brauner Kater mit grauem Tiegermuster und sanft orangenen Augen.
Wolkenjunge, kleine weiße Kätzin mit schwarzen Pfoten, Schwanzspitze, Ohrenspitze und türkisenen Augen
Sternschnuppenweg, beige Kätzin mit gelben und orangenen Punkten
Rotpfote, roter Kater mit schwarzen Pfoten und braunen Augen

Dunkelmond's Entscheidungen / Die Entstehung der Clans / Band 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt