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Funker, Jack Philipps

Es war kurz vor 22:00 Uhr. Gelangweilt sah ich die Wand gegen über mir an während den Stift den ich in meiner Hand hielt immer wieder durch meine Finger gleiten ließ.

Das rauschen der Kopfhörer die ich trug wurde langsam aber sicher immer unangenehmer.

Ich überlegte ob ich sie für einen Moment abnehmen solle aber die idee verflog gleich wieder als ich plötzlich einen Funkspruch bekam.

"Passierten gerade zwei große Eisberge. Bitten um äußerste Vorsichtig."

Gelangweilt verdreht ich die Augen.
Es war nichts neues denn es war schon die fünfte Eiswarnung heute und bis jetzt ist immer noch nichts passiert.

Ich überlegte kurz ob ich der Brücke bescheid geben sollte, ließ es jedoch sein.

Ich wollte die dort arbeitenden nicht unnötig nervös machen.

"Packeise, hohe Anzahl großer Eisberge."

hörte ich es plötzlich wieder durch meine Kopfhörer.
Der Funkspruch kam von dem Schiff Mesaba.

Erneut spielte ich mit dem Gedanken der Brücke bescheid zu geben. Seufztend sah ich meinen Kollegen an.

Dieser war gerade damit beschäftigt Passagier- Telegramme zu verschicken.

"Stellen die Fahrt über Nacht ein. Wir sind in einem Eisfeld gelandet."

hörte ich es wieder von einem andern Schiff.

Die siebte Warnung.

Verzweifelt kaute ich auf meiner Unterlippe.
"Was ist los?" fragte mein Kollege.
"Das ist schon die siebte Eiswarnung heute." murmelte ich Zähne knirschend.

Mein Kollege, Brain, lachte.
"Mach dir keinen Kopf, Mann. Du weißt doch das die anderen gerne übertreiben.
Außerdem du hast doch gelesen was die Zeitung geschrieben hat.
Nicht einmal Gott könnte dieses Schiff versenken."

Ich nickte nur. Brain machte sich wieder an seine Arbeit.
Ich sah auf die Uhr.

22:45 Uhr.

Soll ich der Brücke bescheid geben das es heute Nacht mehr Eisbergwarnungen sind als sonst? Ich entschied mich die Brücke zu informieren und zu warnen.

Als dies getan ist lehnte ich mich in meinem Stuhl zurück und starrte wieder die Wand vor mir an.

Erster Offizier James

Es war kurz vor 23 Uhr als ich auf die Uhr sah und bemerkte das meine Schicht auf der Brücke gleich zu Ende sein würde.

Angepisst sah ich wieder nach vorne.
Wenn ich Philipp das nächste Mal in die Finger kriege...

Wie konnte der Idiot nur denken das es unnötig sei mich über die sieben Eiswarnungen zu informieren?!

Angespannt sah ich wieder nach vorne.
Jetzt wo ich wusste das diese Nacht besonders gefährlich wird war es vorbei mit der Ruhe.

Zum Glück würde gleich mein Kollege kommen und mich ablösen. Leicht zitternd vor Kälte sah ich zu den Außentemperaturen.
Die Temperaturen sanken rasend schnell sodass sich die meisten Leuten in ihren Kabinen versteckten.

Gedankenverloren sah ich wieder nach vorne.
Die See war erstaunlich ruhig und die Nacht war Mondlos.

Der Passagierdampfer pflückte mit etwa 22 Knoten durch das Eismeer. Meiner Meinung nach waren wir viel zu schnell unterwegs.
Mit dieser Geschwindigkeit einen Eisberg auszuweichen ist extremst anspruchsvoll.
Generell einem Eisberg ausweichen.

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