CHAPTER ELEVEN

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Und jetzt stehe ich vor dir, Tausend Winterjahre

»Du hast Tränensäcke unter den Augen, Yume.«
Ich murrte:»Was willst du, dass du mich heute Nacht um fünf Uhr morgens anrufst?«
»Genießt du deine freie Woche? Morgen beginnt die Schule wieder.«,sagt er geschauspielert amüsant.
Ich murrte mit einem Augenrollen:»Ich weiß und warum rufst du mich um fünf Uhr morgens an?«
»Du hast Tränensäcke unter den Augen.«,wiederholt er trocken und ich hebe die brauen.
»Ja, vielleicht wegen dir?«,frage ich mit einem sarkastischem Ton in der Stimme.
»Oh.«,formt er über seine Lippen. Ryusei ist ein guter Freund von mir, doch wir sehen uns nicht mehr so oft, seit dem Vorfall in meiner Familie und seit dem er umgezogen war. Doch er verschwand und tauchte so oft auf, dass ich gar nicht mehr nachfragte, wie es kam, dass er plötzlich wieder in Shibuya aufkreuzte.

»Das tut mir leid, aber bitte belüg mich nicht.«
»Ach, stimmt.«,sage ich und er macht ein verdutztes Gesicht.
Er hebt seine Hand und legt diese auf seine Brust. »Ich...bin ein Mann, liebes. Männer reden nicht oft über Gefühle, und da ich weiß, dass du aber sehr stutzig bist, was das angeht und niemanden etwas davon sagst, öffne ich meine männliche Warmherzigkeit und du ignorierst sie?«
Ich hebe die brauen. »Nana sagte mir vor Wochen, dass du bald zurück kommst. Ich habe es total verpennt.«
Verdutzt sieht er mich an. »Danke.«Er nimmt seine Hand von seiner Brust ab. »Wie immer freundlich.«Er mustert die Aussicht, die aus dem Fenster zu sehen war.
Er seufzte.
»Ich bin wieder in Shibuya und es kommt mir vor, als würdest du dich wie früher verhalten. Dieser Ausdruck in deinem Gesicht... hast du etwas vermasselt oder wurdest du wieder enttäuscht? War es Nana- chan?«Ich schüttele den Kopf und trank einen Schluck von Kakao. »Du trinkst dieses süße Zeug noch immer. Das ist eklig.«
»Ist es nicht.«
»Doch.«
»Nein, Ryu.«
»Hast du deine Tage?«
Ich zog scharf die Luft ein und presste unter zusammengepressten Zähnen hinaus:»Nein.«
Er lehnt sich zurück.
»Wie geht es deiner Mutter?«
»Ihr geht es ganz okay.«,antworte ich. »Du siehst aus, als kämmst du von von irgendwo her, der dir etwas ins Essen verpasst.«
Er lacht schauspielhaft auf, doch das war seine Art und sie war lustig, doch selbst wenn er bemerkt, das etwas nicht stimmte, konnte er seine ruhige und fröhliche Art beibehalten.

Ich grinste leicht. Ryusei hat gebräunte Haut und gefärbtes, unordentliches rosa Haar mit ein paar schwarzen Strähnen. An seinem rechten Ohr trägt er einen Ringohrring mit Quaste. Er hat schlaffe dunkle Augen mit langen Wimpern unten und ein Schlangentattoo auf der linken Seite seines Halses. Ryusei trägt einen Kunstpelzmantel.
Er zuckt locker mit den Schultern. »Egal.«,sagt er amüsant und trank sein Glas Wasser.
»Wie sieht's aus mit deinem Hauptfach?«,frage ich interessiert, denn er hatte dieses gewählt, um dann mit einer eins auf dem Zeugnis in die Universität zu kommen.
Er war immer sehr beeindruckt von sich selbst, ja, etwas arrogant, doch er war ein guter Kerl. So ziemlich der einzige, weshalb er eine gute Ausnahme in meiner und Nanas Freundschaft war.
Gelegentlich hassten wir jungen, die sich nur Späße erlaubten.
»Sehr gut! Ich bin mit Links auf der Uni.«,zwinkert er und ich schüttelte leicht den Kopf mit einem Grinsen.
»Und du?«
Ich überlegte einen Moment. »Ebenfalls.«,sage ich. »Ich überschreite dich.«,grinse ich überlegen, etwas siegessicher. Ryusei hat eine sehr entspannte Einstellung. Er ist auch in sehr schwierigen Situationen sehr ruhig. Er ist sehr selbstbewusst und nennt sich immer gutaussehend, was ihn zusammen mit seiner freundlichen Persönlichkeit bei seinen Altersgenossen sehr beliebt macht. Er ist sehr verspielt und neckt gerne. Er ist auch sehr gerissen, was es ihm leicht macht, mit Menschen herumzualbern. Oft macht er sich mit Menschen aus Spaß an, weshalb unsere erste Begegnung Nicht sehr gut ausging.

Unter seiner entspannten und temperamentvollen Persönlichkeit scheint viel Aufruhr zu stecken. Er scheint eine sehr gewalttätige Seite zu haben, wie ich ein Mal mitbekam, hat er einen Schalter, bevor wir uns kannten, Krankenhaus reif geschlagen hatte. Das konnte ich mir kaum bei ihm vorstellen, doch so war es gewesen.
»Hast du noch was vor heute?«
»Ich muss um 7 wieder zuhause sein.«
»Also in zwei Stunden?«
Ich nickte.
»Du kamst gerade von deiner Nachhilfe? Tut mir leid, wenn es stressig war, da ich dich noch herbestellt hatte.«
»Alles okay.«,meine ich abwinkend. Ich brauchte sowieso etwas Abstand von meinem vier Wänden, dachte ich und sehe mich leicht im Café um. Es war heute etwas populär. Die Dunkelheit schlug auch schon sehr stark an, wenn man aus dem Fenster sah.

Sweet Rowdy at the next door TOKYO REVENGERS Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt