Wer braucht schon Frauen

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„Dann wollen wir mal auf die kleine Retterin anstoßen", ein bärtiger Typ mit Zylinder erhob seinen Krug und ich tat es ihm gleich. Ich mochte Alkohol nicht besonders gerne, aber wenn man wie ich nicht immer eine Wahl hatte arrangierte man sich damit. Zusammen feierten wir bis in den späten Abend. Und ich muss sagen, die Jungs waren echt eine witzige Gesellschaft. Ganz anders als die einsamen Abende die ich allein oder in Anwesenheit von Streunern oder sogar Obdachlosen verbrachte.

„Sollen wir dich eigentlich bis zur nächsten Insel mitnehmen oder wie hast du dir das vorgestellt?", fragte mich Marco. Erst mit Marcos Aussage bemerkte ich, dass wir bereits losgesegelt waren und die kleine Sommerinsel kaum noch am Horizont erkennbar war.

„Ähm, darüber hatte ich mir bisher noch keine Gedanken gemacht. Aber gut, dass du es sagst. Ich werde einmal mit eurem Kapitän sprechen."
„Mach dir nur keine allzu großen Hoffnungen, Vater akzeptiert für gewöhnlich keine Frauen auf seinem Schiff." Ich sah zu Ace, der sich genussvoll die Reste des Alkohols vom Mund wischte. Ohne ihm zu antworten, ging ich auf den Riesen zu. Ich fragte ihn wie weit die nächste Insel entfernt sei und ob ich bis dahin mitsegeln könnte und ohne ein Murren, willigte er ein und ich überlegte noch, was Ace da für einen Schwachsinn von sich gegeben hatte, als ich zurück zur Gruppe ging.

„Also ich weiß ja nicht, was dein Problem ist, aber mich hat er scheinbar akzeptiert", ich grinste ihn siegessicher an.
„Du bist ganz schön mutig, Kleine. Wenn ich mit so vielen Kerlen auf einem Schiff unterwegs wäre, dann würde ich aufpassen, was ich sage", sagte er kühl.
„Ich bin stärker als du denkst."
„Kann es sein, dass dir noch nicht klar ist, bei wem du hier gelandet bist?!"
„Naja bei Whitebeard dachte ich..."
Die Männer um mich rum fingen an zu lachen.
„Du weißt schon, dass er ein Kaiser der Meere ist?" Der Mann mit Zylinder, der auf den Namen Vista hörte, schaltete sich nun in unser Gespräch ein.
„Ähm...klar!", log ich und hoffte doch sehr, dass man es mir nicht ansah.
„Und du weißt auch, dass auf vielen von uns mehrere Millionen Kopfgeld ausgesetzt sind?"
„Und schon wieder bist du am angeben", seufzte ich.
„Waaas?!" Doch die anderen nickten nur zustimmend.
Beleidigt verschränkte er seine Arme vor der Brust und drehte sich weg.            
„Dein Kopfgeld kann noch so hoch sein, ich würde trotzdem mit einem Kerl wie dir fertig werden."
„Hey, hey, hey also ich denke das geht hier gerade in die falsche Richtung..." versuchte Thatch sich einzumischen.
„Du mit mir?! Träum weiter!"
„Ja mit dir! Ich weiß zwar nicht, warum du dich für so unwiderstehlich hältst, aber wie wärs? Morgen... du und ich."
„Forderst du mich gerade zu einem Kampf heraus?"
„Bist du etwa zu feige?"

Wütend sprang er auf und streckte mir seine Hand entgegen. „Süß wie du denkst, dass du eine Chance haben könntest. Aber abgemacht. Der Verlierer muss das Deck schrubben."
„Ich bin zwar nur Gast, aber von mir aus", ich zuckte mit den Schultern und schlug dann ein.
——-
Als ich am nächsten Morgen wach wurde, schienen alle anderen noch zu schlafen. Zumindest war es so verdammt leise, dass man eine Maus hätte husten hören können. Mein Hunger trieb mich in die Richtung, in der ich die Küche vermutete. Zum Glück lag diese nicht allzu weit von meinem Zimmer entfernt, dass Marco mir gestern Abend gezeigt hatte. Als ich hineinspähte, sah ich Thatch der fleißig dabei war, das Frühstück für alle vorzubereiten. Macht der das etwa ganz allein? wunderte ich mich noch, als ich plötzlich seine Stimme hörte.

„Na, hat da jemand Hunger?" Erst überlegte ich noch abzuhauen, entschied mich aber doch dagegen.
„Guten Morgen Thatch. Das riecht köstlich. Kann ich dir behilflich sein?"
„Du willst mir helfen?"
„Ja! Warum denn nicht? Ich bin zwar nicht die geborene Köchin, aber ich könnte dir doch sicherlich bei anderen Sachen unter die Arme greifen."
„Du bist unser Gast, also bitte genieße den Aufenthalt hier bei uns."
„Ich hab aber irgendwie das Gefühl, dass ich euch etwas schuldig bin..."

Feuer und Wasser 1.0 (Ace X OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt