Unglückliches Aufeinandertreffen

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„Sag das das nicht wahr ist?!" Ich packte Marcos Hemdkragen und schrie ihm unaufhörlich ins Gesicht.
„Shali, beruhige dich!" Azura versuchte mich verzweifelt von ihm wegzuzerren.
„Er kann nicht tot sein! Das...das glaub ich einfach nicht." Schon wieder liefen mir die Tränen die Wangen hinab. Doch als ich in die Gesichter der anderen sah, und keiner auch nur ein Wort sagte, wusste ich, dass Marco mich nicht angelogen hatte.
„Shali...du weißt, dass er krank war."
„Aber... aber... er war doch Whitebeard. Ich habe gedacht, dass jemand wie er..., dass jemand wie er gar nicht sterben kann."

„Leider ist es aber so... nach Vaters Tod sind einige unserer Männer gegangen, weil sie damit nicht klar gekommen sind und deshalb ihr Piratenleben an den Nagel gehängt haben. Wir mussten alle lernen mit dem Verlust umzugehen. Vor allem Ace."

Ace! Aufgrund dieser tragischen Nachricht hatte ich ihn kurz vollkommen vergessen. Wo war er? Wieso war er nicht hier?
„Marco, wo ist er?!" Langsam wurde ich immer panischer.
„Beruhige dich erstmal."
„Nein! Ich werde mich erst wieder beruhigen, wenn ich weiß, dass er in Sicherheit ist!"
„Das wissen wir leider nicht..." mischte sich nun Thatch ein. „Ace ist nach dem Verrat von Teach los, um ihn zu finden. Dass ist jetzt 4 Monate her. Seitdem haben wir ihn nicht mehr gesehen."

Wie von Geisterhand fiel ich rückwärts und landete unsanft auf dem Po.
„Aber dir geht es wieder gut, Thatch?" Azura sah unseren Kameraden besorgt an ohne sich weiter um mich zu kümmern.
„Ja, dank Marco konnte meine Wunde auf dem Rücken zum Glück vollends geheilt werden. Allerdings schmerzt oder juckt meine Narbe hin und wieder", lachte er.
„Warum hat Teach das getan?" fragte sie.
„Ich habe auch eine Teufelsfrucht gefunden, die er unbedingt haben wollte. Und dafür war ihm nichts zu schade..."
„Wir haben ihm nie verziehen, dass er auf seinen eigenen Bruder losgegangen ist, nur um diese Frucht zu bekommen!" Jozu haute wütend gegen den Mast, der kurz verdächtig wackelte.
„Aber am wenigstens Ace. Ihr wisst ja wie temperamentvoll er ist. Außerdem gehörte Teach in seine Division. Deshalb hat er sich dafür verantwortlich gefühlt."
„Ace, du Dummkopf", flüsterte ich und hielt mir meine Hände vors Gesicht.

„Los, lasst uns weitersegeln", Marco stand auf und die Anderen taten es ihm gleich.
„Und ihr zwei, ruht euch etwas aus. Wir sind froh euch wieder an Board willkommen zu heißen. Fühlt euch ganz wie zu Haus."
——-
Als Azura und ich am nächsten Morgen wach wurden, und frisch geduscht in der Küche saßen, wunderten wir uns, dass schon wieder kein Einziger der Männer aufzufinden war.
„Wo sind sie nur wieder alle", murmelte Azura.

„Bestimmt sind sie draußen." Ich marschierte die Treppe hoch und sie folgte mir. „Irgendwie bin ich froh, dass Teach nicht mehr hier ist. Dann gibt es wenigstens niemanden mehr der uns betatscht oder uns ansieht, als seien wir Frischfleisch." Da konnte ich ihr ausnahmsweise nur zustimmen.

Unser Instinkt hatte uns nicht getäuscht, tatsächlich waren alle an Deck doch was ihre Aufmerksamkeit erregt hatte und sie wie einen Haufen wilder Hühner aufscheuchen ließ, gefror mir das Blut in den Adern. Vor mir stand niemand geringeres als er! Der Mann, den ich mehr liebte als ich es mir eingestehen wollte und den ich mehr vermisst hatte, als es mir überhaupt klar war. Das bemerkte ich jetzt ganz deutlich.

Ich musste mich an meiner Schwester festhalten, damit ich nicht rückwärts die Treppe wieder herunterfiel. Ace sah immer noch genauso aus wie vor zwei Jahren und doch hatte er sich irgendwie verändert. Sein Körper war gefühlt noch muskulöser und seine Haut von der Sonne noch brauner geworden. An seinem Kinn zeigten sich ein paar wenige Bartstoppel und sein Markenzeichen, die Sommersprossen stachen noch genauso hervor wie vor zwei Jahren. Bis eben gerade, hätte ich gedacht, dass er gar nicht attraktiver hätte werden können, doch was meine Augen sahen, bewies mir eindeutig das Gegenteil. Er hatte seinen orangenen Hut tief ins Gesicht gezogen und sein Lächeln strahlte heller als die Sonne. Bei seinem Anblick war sofort das Kribbeln in meinem Bauch zurück und ich spürte, wie der untere Teil meines Körpers sich nach ihm verzerrte.

Feuer und Wasser 1.0 (Ace X OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt