Zurück in der Gegenwart

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Wie heißt es so schön?
Fehler zu begehen sei menschlich.
Wir begehen in einem Leben viele Fehler und das bekommen wir öfters auch gar nicht mit. Ob wir nun in dem Moment merken, dass man einen Fehler begeht ist eher nebensächlich.
Hauptsache man erkennt später, ob dies nun wirklich ein Fehler war oder doch nicht.
Aus Fehlern lernt man und man muss eben genau solche Fehler machen, damit man im Leben vorankommt. Doch manche Fehler macht man immer und immer wieder. Und man wird sie auch in Zukunft immer und immer wieder machen, weil man erst später merkt, dass dieser Fehler eigentlich gar keiner war.

Das sollte ich noch früh genug merken, so viel war klar.

Aber vorerst befinden wir uns nun wieder beim Anfang dieser Geschichte. Hier bin ich nun, die junge Frau, die mit ihrem Kommandanten geschlafen hat, der zu allem Überfluss immer noch nichts von seinem Glück weiß und die nach knapp zwei Stunden Schlaf, mehr war aufgrund meiner verzwickten Gefühlslage leider nicht drin, sich weiterhin noch an alles erinnern konnte. Dieser verdammte Ace! So viel zum Thema, dass wir sicher am nächsten Morgen nichts mehr wissen würden.

Nach weiteren zwei erfolglosen Stunden ohne Schlaf in meinem eigenen Zimmer gab ich auf, und gönnte mir eine warme Dusche. Dann leistete ich Thatch in der Küche Gesellschaft. Unser Küchenchef war wie immer der erste der aufstand, da er wie sonst auch für die gesamte Mannschaft, das Frühstück zubereitete und er hatte keine Lust auf die miesen Launen seiner Kameraden, die sich neben ihrem Kater noch zusätzlich darüber beschwerten, wenn sie noch kein Essen vorfinden konnten. So wie an den meisten Morgen half ich ihm auch dieses Mal bei der Vorbereitung. „Hallo Hübsche, wie siehst du denn aus? Hast du überhaupt geschlafen?"

„Guten Morgen", murmelte ich und fing sofort an die Sandwiches zu belegen.
„Shali, ist alles okay? Du siehst besch... eiden aus."
„Ja, mach dir keine Gedanken, ich habe nur nicht besonders viel geschlafen und einen leichten Kater."

„Tja, wer abends säuft, kann morgens auch arbeiten!", entgegnete Thatch mit unverkennbarer Belustugung in der Stimme.
Genervt verzog ich das Gesicht.
„Oder in deinem Fall: wer abends vögelt, hat auch am nächsten Morgen das Fliegen nicht verlernt."

Dann drehte mir den Rücken zu und obwohl ich das Gefühl hatte er wollte mit damit etwas bestimmtes mitteilen, ignorierte ich es, weil ich absolut keine Lust auf irgendeine Art der Kommunikation hatte. Hoffentlich ließen wenigstens die Kopfschmerzen bald nach.

Während ich gedankenverloren das Obst in kleine Scheiben schnitt, wurde ich von Thatch aus meinen Gedanken gerissen!
„Shali, vorsichtig!" Ich schaute irritiert auf meine Finger und sah, dass ich mir in den Daumen geschnitten hatte.
„Verdammt..."
„So, du legst jetzt bitte alle scharfen Gegenstände beiseite und erzählst mir was los ist." Er nahm mir das Messer aus der Hand und sah mich erwartungsvoll an.

Kurz überlegte ich noch, ob ich ihm eine Notlüge auftischen sollte, entschied mich dann doch dagegen. Ich wusste, wenn ich nicht mit irgendjemand reden würde und das möglichst schnell, würde ich noch platzen. Und wer war an der Stelle besser geeinigt als unser freundlicher Koch.
„Thatch... ich habe Mist gebaut... großen Mist sogar..."
Ich spürte weiterhin seinen Blick auf mir ruhen, bis er mich frech angrinste.
„So nennst du also den Sex mit deinem zukünftigen Kommandanten?"
Erschrocken wich ich zurück und starrte ihn perplex an. „Woher...?" Daher also die Anspielung mit dem Vogel... Ich wusste, dass er auf seine dezente Art etwas andeuten wollte.

„Also ich glaube, selbst wenn meine Kajüte nicht direkt neben der von Ace gelegen hätte, hätte man euch immer noch gehört", lachte er und ich wurde schlagartig rot und kaute nervös auf meinem Fingernagel rum.

„Hey, mach dir nicht so viele Gedanken. Ace wird es zwar nicht gut finden, wenn er erfährt, dass du in seine Division eingeteilt wurdest, aber vielleicht lässt Vater ja nochmal mit sich reden. Bei mir ist immer ein Platz für dich frei, das weißt du und es gibt wesentlich Schlimmeres, als sich ein wenig mit Ace zu vergnügen." Dann zwinkerte er mir zu und widmete sich wieder seinem Herd.

Feuer und Wasser 1.0 (Ace X OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt