Der Kampf gegen die Marine konnte zum Glück von unserer Seite aus geblockt und das Schlimmste vermieden werden. Bis auf einige wenige Verletzte und eine kaputte Seitenwand, und einem löchrigem Boden, die zum Glück von Flamenco repariert worden waren, ging es allen, inklusive der Moby Dick, gut.
Noch immer schwirrten mir Ace Worte des heutigen Tages durch den Kopf und sorgten dafür, dass ich nicht einschlafen konnte. War ich ihm wirklich so wichtig geworden, dass er mich wie ein Baby unbedingt beschützen wollte? Die Geste ist zwar schon irgendwie niedlich, aber er sollte am besten wissen, dass ich mich nicht so leicht unterkriegen lasse, was ich anschließend ja auch bewiesen hatte.
Der Ozean war in dieser Nacht so ruhig, dass bis auf das Motorengeräusch des Schiffes und einiger Kameraden, die an Deck vor sich hin schnarchten, weit und breit nichts zu hören war.
„Kannst du auch nicht schlafen?"
Ich löste meinen Blick von der Dunkelheit und drehte mich zu unserem Vizekapitän um, der sich mir langsam näherte.
„Nein, irgendwie muss ich über so viele verschiedene Dinge nachdenken..."
„Willst du mir verraten worüber?"
Ich schüttelte grinsend den Kopf. „Das ist privat."
„Na schön...wie du willst." Er sprang hoch und setzte sich auf die Reling.
„Was ist mit dir?"
„Ich genieße gerne manchmal diese Ruhe und die milde Nacht, wenn alle anderen schlafen. Deshalb finde ich es auch nicht schlimm, die Nachtwache zu übernehmen, im Vergleich zu manch anderen, yoi", sagte Marco. „Schau mal, erkennst du das Sternenbild?"Ich folgte seinem Finger und nickte lächelnd. Ich war kein großer Kenner desgleichen, aber die Sternenkonstellation war in meinen Augen exakt die gleiche, wie die vor einigen Tagen, als ich mit Ace gesprochen hatte. Ungewollt musste ich schon wieder an dieses Sommersprossengesicht denken. Vermutlich wollte Marco aber eigentlich auf etwas anderes hinaus.
Keiner von uns sagte eine Zeit lang ein Wort, bis ich die Stille nicht mehr aushielt: „Marco, kann ich dich etwas fragen?"
„Klar" sagte er ohne mich dabei anzusehen.
„Ace ist gar nicht so selbstsicher wie er immer tut, oder? Er hat mir von seinem Vater erzählt, und wie sehr er in der Kindheit deshalb leiden musste. Manchmal sehe ich ihn, wie er gedankenverloren in der Ecke sitzt und so tut als würde er schlafen, aber ich kenne inzwischen den Unterschied wenn er nur so tut oder wenn er wirklich eingeschlafen ist. Ich wünschte er würde verstehen, dass es Menschen gibt, die ihn schätzen und respektieren und ihn so lieben wie er ist, egal wer sein Erzeuger ist oder war."Marco sah mich mit großen, verwunderten Augen an und lächelte dann. „Lieben?"
„Ich...ich meine natürlich mögen...du weißt wie ich das meine...", stotterte ich.
„Shali, wann willst du es ihm sagen?"
„Was sagen?"Marco seufzte genervt aus, als würde er sich mit seiner pubertierenden Tochter unterhalten. „Du weißt ganz genau, was ich meine, yoi."
Natürlich wusste ich, worauf er hinauswollte, aber vermutlich wollte ich es einfach immer noch nicht wahrhaben. Ich weiß nicht, warum es mir so schwer fiel, es zuzugeben, aber ich war bis über beide Ohren in diesen Kindskopf von Pirat verliebt. Zumindest dachte ich das, wie sonst sollte ich dieses ständige Herzrasen und das Bauchkribbeln in seiner Nähe deuten.
„Woher weiß ich, dass es wirklich Liebe ist Marco?"
„Das ist eine gute Frage... Weißt du, es ist lange her..." ich spürte, wie er überlegte mir das Kommende zu erzählen oder ob er es weiter geheim halten sollte, dennoch entschied er sich schließlich dafür. „Man merkt es einfach. Bevor ich auf dieses Schiff kam, bevor Whitebeard mich fand, gab es jemanden für den ich alles getan hätte, yoi. Ich bin aus meiner Heimat geflohen, habe meinen besten Freund verraten und mir sogar die Haare schwarz gefärbt. Kannst du dir das vorstellen?", er lachte.
„Wie ging es weiter?"

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Feuer und Wasser 1.0 (Ace X OC)
AventuraObwohl die Marine bereits hinter ihr her ist, beschließt sich Shali den Whitebeard Piraten anzuschließen. Hier fühlt sie sich wohl und sicher. Aber vor allem hat sie endlich das Gefühl angekommen zu sein, schließlich wird sie von allen gemocht und r...