Während die Nacht anbrach und es schon relativ spät wurde hätte ich nach Hause gehen sollen oder zumindest zu Kassy. Doch ich konnte nicht. Ich konnte diese Wohnung nicht in dem Wissen verlassen, dass George am Boden war. Nur weil er schlief, hieß es nicht, dass es ihm am Morgen gut gehen würde. Ich wollte da für ihn sein, das war das mindeste, das ich ihm schuldete.
Die Müdigkeit traf auch bei mir mit dem Vergehen der Stunden immer mehr ein, aber Schlaf war für mich nicht drinnen. Dafür hatte ich viel zu viel Mist im Kopf. Meine Gedanken kreisten sich einzig und alleine um ihn. Wie ich mich am besten am Morgen verhielt, was ich sagte und tat, doch zugegeben wusste ich es nicht. Ich wusste nicht, wie ich sein Vertrauen gewinnen konnte.
Ich brauchte nur eine Sekunde an ihn zu denken und spürte mein Herz durch die Brust schlagen. Wenn ich mich in seiner Wohnung umsah, fragte ich mich ob ich wirklich dort saß. Niemals hätte ich geglaubt noch je einen Fuß hier herein setzen zu würden. Geschweige ihn überhaupt in meinen Armen zu halten.
George musste nicht einmal in meiner Nähe sein um meinen Verstand völlig durch den Wind zu bringen. Immer mehr verstand ich wie er sich gefühlt hatte. Er war immer so aufgedreht und voller Lebensfreude sobald ich da war. Als wäre er der glücklichste Mensch der Welt.
Es reichte ein Blick in seine Augen um den Kampf mit sich selbst wahrzunehmen. Ich wusste genau was er dachte und was er fühlte. Am liebsten würde er mir das Gesicht zerkratzen, diese aber auch wieder versorgen. Seine Gefühle waren unschlüssig, er wusste nicht mehr, was genau er wollte. Genau wie es bei mir damals war.
Noch heute konnte ich kaum mit meinen Gefühlen umgehen und wusste oft nicht, was ich wollte, aber ich wollte auf jeden Fall bei ihm sein. Ohne ihn fühlte es sich so verdammt leer an. Er war wie das fehlende Puzzleteil eines Puzzles. Ich brauchte ihn, ganz egal wie.
Während ich auf der Couch lag und gegen die dunkle Decke starrte, machte sich diese Leere in mir wieder bemerkbar. Am liebsten hätte ich mich einfach neben ihn gelegt, aber ich wollte ihm nicht zu nah treten. Das wichtigste nun war mit ihm zu sprechen. Ihm klarzumachen, was ich fühlte und zu zeigen, dass ich mich geändert hatte...jedenfalls in der Sache.
Mir war bewusst, dass er mich massiv ablenkte vom einzigen Grund, weshalb ich überhaupt dieses Gebäude wieder betreten hatte. So wie ich aber nie zulassen würde, dass Kassy und Mika etwas passieren würde, würde ich es auch nicht bei George zulassen. Ich hatte schon einmal versagt und das würde nicht noch einmal passieren.
Ich wollte nicht einschlafen aus Angst er würde abhauen sobald er mich hier liegen sah, nur besaß mein Körper so wenig Schlaf, dass ich nicht länger dagegen ankämpfen konnte. Ich hoffte, dass er nicht durchdrehen oder erneut zusammenbrechen würde. Das war nicht einmal das letzte was ich wollte. Ich wusste jedoch genau, dass ich keinen Einfluss darauf gehabt hätte, selbst wenn ich wach gewesen wäre. Es kam einzig und alleine auf ihn an. Entweder war er bereit dazu mit mir zu sprechen oder er wollte, dass ich zur Hölle fuhr.
-----------------------------------------------------
🥀
DU LIEST GERADE
Soft; but not my heart
FanfictionGeorge musste auf die harte Tour erfahren, was es hieß, abhängig verliebt gewesen zu sein. Vor allem in jemanden, der ständig einen von sich gestoßen und letztendlich durch einen Unfall schwerwiegend verletzt hatte. Doch selbst nach zwei Jahren kam...