*Buzz Buzz*
Mein Handy vibrierte inzwischen so lange, dass es mich endgültig aus dem Schlaf gerissen hatte. Wer zur Hölle spammte mich so unfassbar nervig zu, wenn sie alle wussten, dass ich nach der Arbeit schlief? Es war gerade einmal 10 Uhr morgens, ich hatte nur fünf Stunden geschlafen. Naja, wenn man das ganze aufwachen zwischendurch mitzählte nur vier.11 verpasste Anrufe
Was zum? Ich schaute in der Anrufliste nach und sah, dass meine Mutter mich 11 Mal versucht hatte anzurufen. Ich überlegte sie zurückzurufen, doch eigentlich wollte ich einfach nur wieder schlafen gehen. So legte ich mein Handy zur Seite und drehte mich wieder um. Jedenfalls bis ich mein Handy nur wenige Minuten wieder vibrieren hörte.,,Ja?'' entgegnete ich in den Hörer.
,,WIESO MELDEST DU DICH NICHT? ICH VERSUCHE DICH SEIT STUNDEN ZU ERREICHEN!'' ertönte die Stimme meiner Mutter. Sie schrie so laut, dass ich mir das Handy vom Ohr halten musste. Vermutlich hatten selbst die Nachbarn sie durch das Handy schreien gehört.,,Tut mir leid, ich war am schlafen.''
,,Ich habe mir Sorgen gemacht! In den Nachrichten wurde von einem Überfall an der Tankstelle gesprochen!'' Es war in den Nachrichten?
,,Mir geht es gut, Mom'' versicherte ich ihr.
,,Dann schreib mir das doch wenigstens, bevor du schlafen gehst, ehe ich mir stundenlang Sorgen machen muss!'' senkte sie nun ihre Stimme ein wenig.~
Kurz vor 22 Uhr betrat ich den Ort an dem ich mich inzwischen die meiste Zeit meines Lebens aufhielt, die Arbeit. Normalerweise war diese Nacht nicht meine Schicht gewesen, doch ich hatte sie von wem anders übernommen, da wer krank geworden war. Ich übernahm oft solche Schichten, da sie gutes Extrageld einbrachten. Die letzte Nachtschicht hatte mich nicht abgeschreckt. Es war vorherzusehen, dass es eines Tages passieren würde. War an Tankstellen üblich.
Vor zwei Jahren hätte ich mir vermutlich noch dermaßen in die Hose geschissen, dass ich noch in derselben Nacht gekündigt hätte. Doch dieser Mensch war ich nicht mehr. Kaum etwas bekümmerte mich noch, selbst wenn mein Leben am seidenen Faden hing. Es war unglaublich, was Liebe mit einem anrichten konnte. So sehr die Oberhand über einen gewinnen und zerstören konnte. Ich war selbst schuld. Ich hatte mich in etwas hineingesteigert, was gar nicht existierte.
Ich hatte mir versucht schönzureden, was er tat. Schönzureden, was er von mir hielt. Ich war dermaßen geblendet, dass es mich rückblickend einfach nur noch wütend machte. Wütend auf mich selbst und diese beschissene Naivität. Doch noch wütender machte es mich zu wissen, dass es mir trotz allem nicht leicht fallen würde ihm zu widerstehen, würde er direkt vor mir stehen.
Doch konnte man mir das übelnehmen? Clay hatte damals alles in mir, was der Realität glich, zerbrochen. Zurecht gebügelt und benutzt wie er es wollte, wie ihm es gerade passte. An dem einen Tag gab er mir das Gefühl gewollt zu werden und am nächsten stieß er mich mit links von sich.
Erst zum Ende hinschien er selbst zu realisieren, was er mit mir tat. Was er mir angetan hatte. Schließlich war ich zu der Zeit unerfahren in allem, er hatte mir selbst die Jungfräulichkeit genommen. Wir waren 18 und 19 zu den Zeiten, doch im Vergleich zu Clay war ich vor zwei Jahren noch ein anderer Mensch, das totale Gegenteil von ihm. Leichtsinnig und absolut kein Plan vom Leben. Noch heute hatte ich kein Plan vom Leben, nach diesem strebte ich aber auch nicht mehr.
Ich sollte mich eigentlich gar nicht erst fragen, was wäre, wenn er plötzlich vor mir stehen würde. Ihm hinterherlaufen würde ich definitiv nicht mehr, das glaubte ich jedenfalls, doch das hieß nicht, dass sich in mir mein altes ich auch wieder entfachen könnte. Ihm ungewollt hingeben würde. Es machte mich so wütend zu wissen, was er selbst heute noch für eine Macht über mich, meine Entscheidungen und mein Leben hatte, ohne dabei eine aktive Rolle spielen zu müssen.
,,Alles in Ordnung?'' riss mich eine männliche Stimme aus meinen Gedanken. Ohne in das Gesicht der Person zu schauen griff ich leicht beschämt durch die längere Abwesenheit nach den Einkaufssachen und fing an sie zu scannen. Es passierte mir viel zu oft, dass ich während der Arbeit die Konzentration verlor.
,,Das macht 12,69 Euro, darf es sonst noch etwas sein?'' entgegnete ich ihm, ehe ich ihm ins Gesicht schaute. Er musterte mein Gesicht genauso wie ich seins.
,,George?''
,,Mitch?''
-----------------------------------------------------
Was glaubt ihr wer Mitch sein könnte?
Im nächsten Kapitel erfahrt ihr btw, was Clays gefährliche Leidenschaft ist und das wird euch durch den Prolog zunächst womöglich irritieren, doch wie gesagt, werdet ihr im Laufe der Kapitel immer mehr aufgeklärt, wie es dazu überhaupt zustande kam. ;)
![](https://img.wattpad.com/cover/353093746-288-k419831.jpg)
DU LIEST GERADE
Soft; but not my heart
FanficGeorge musste auf die harte Tour erfahren, was es hieß, abhängig verliebt gewesen zu sein. Vor allem in jemanden, der ständig einen von sich gestoßen und letztendlich durch einen Unfall schwerwiegend verletzt hatte. Doch selbst nach zwei Jahren kam...