20 | Catastrophic

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ZARALIA DIAZ

Wow. Wirklich wow. Nicht nur die Tatsache, das ich von nun an verheiratet bin sondern aus wegen dem was Kyran gesagt hatte. Meinte er das Ernst? Liebte er mich? Immer wieder hallten mir seine Sätze durch den Kopf.

„Er hat Unrecht, selbst der Tod kann mich nicht davon abhalten dich zu lieben."
„Er hat Unrecht, selbst der Tod kann mich nicht davon abhalten dich zu lieben."
„Er hat Unrecht, selbst der Tod kann mich nicht davon abhalten dich zu lieben."
...

Inmitten dieser sich wiederholenden Worte durchzog mich ein Gefühl der Ungewissheit und des Zweifels. Ich spürte, wie mein Herz schneller schlug, während ich versuchte, die Tiefe seiner Worte zu begreifen. War es möglich, dass sich in Kyrans Blick mehr verbarg als ich bisher erkannt hatte?

Der Gedanke, dass er mich lieben könnte, weckte Hoffnung und gleichzeitig Ängste. Konnte ich mich wirklich darauf einlassen, mich in diese Liebe fallen zu lassen, die in seinen Worten mitschwang? Mein Inneres war ein Sturm aus Emotionen, und ich wusste nicht, ob ich den Mut aufbringen konnte, mich dem zu stellen. Geschweige denn, ob ich es überhaupt konnte.

Überfordert ging ich aus der Toilette heraus, ohne dass ich dabei auf Jayden stieß, und wollte abermals zu unserem Platz zurückgehen. Die wenigen Gäste, welche noch nicht gegangen waren liefen kreuz und quer oder unterhielten sich an verschiedensten Stellen. Kyran hatte mir bereits gesagt, dass ich aufpassen solle mit wem ich alles sprach. Zwar versicherte er mir, dass mir niemand allzu gefährliches war, dennoch wollte er auf Nummer sicher gehen und mir diesen Hinweis überlassen. Jetzt jedoch, ist es nicht mehr so schlimm, da die meisten schon gegangen waren.

Gerade fanden meine Augen den Tisch, welcher einer der vielen runden war, als jemand sich in mein Sichtfeld stellte. „Na hallo, lange nicht mehr gesehen." ich fing an bei der Stimme zu lächeln. Endlich mal jemand den ich kannte! Die Person stellte sich nämlich glücklicherweise als Emily heraus. Ich umarmte sie flüchtig und wir beschlossen uns in eine ruhige Ecke zu setzten.

Gesagt, getan.

„Und? Wie findest du es jetzt so, wenn du verheiratet bist?" fragte mich Emily. Ja, wie finde ich es? Es war weder schlimm noch besonders gut. Kyran, ist auf jeden Fall nicht der schlechteste Ehemann, auch wenn ich das Anfangs behauptet hatte. Dennoch ist es komisch, wenn man bedenkt, dass ich vor nicht einmal drei Wochen, noch in einem gewalttätigem Haushalt lebte.

„Ich weiß nicht so Recht, irgendwie sehr neu und ungewohnt. Vor allem in so einer Familie." gab ich ihr wahrheitsgemäß zurück und spielte am Ende auf die Mafia an. „Und bei dir? Wie ist es so in einer Mafia-Familie zu leben?" stellte ich ihr ebenfalls eine Frage. „Nun ja, eigentlich kann ich dir das nichts beantworten. Schließlich bin ich nicht wirklich in der Familie. Claudia, das einzigste Geschwisterkind von Kyrans Vater, hatte mich vor 15 Jahren adoptiert. Ich war im Waisenhaus, weil mich meine Eltern verlassen haben, da sie noch sehr jung waren, als sie mich bekamen. Sie waren nicht bereit für mich. Als ich schließlich vier Jahre lang dort lebte, kam Claudia in das Waisenhaus und adoptierte mich als ich sechs Jahre alt war. Sie gab mir alles, was ich nie hatte und ich fühlte mich sehr wohl. Heute noch, liebt sie mich wie ihr eigenes Kind. Sie selber konnte nämlich keine Kinder bekommen. Ein Mann wollte sie nie an ihrer Seite, keine Ahnung wieso nicht." sie machte eine kurze Pause, um Luft zu holen. „Deswegen bin ich weder eine echt Diaz noch in der Mafia der Diaz-Familie. Ich kann dir also nicht wirklich sagen, wie es ist als eine Diaz zu leben. Claudia will ebenfalls nichts damit am Hut haben und zieht mich und sie eher aus den Angelegenheiten heraus."

Ich war erstaunt, über ihre Geschichte. Ich hatte gar nicht gewusst, dass sie adoptiert war. Dennoch wusste ich genau wie es ihr gegangen sein muss immer noch ging. „Emily, ich weiß wie schwer es ist, wenn deine Eltern dich nicht lieben. Du kannst immer mit mir reden und-" ich wurde durch eine Dunkelheit unterbrochen.

Der gesamte Saal war dunkel. Ein Stromausfall? Dadurch, dass es draußen schon dunkel war, erhellten noch die wenigen Kerzen und die Lichter der Notausgänge den großen Festraum. Die Gespräche, von den Wenigen, die noch da sind, verstummten allmälich.

Was war hier los?

Panik breitete sich im Saal aus, als die Dunkelheit sich wie ein undurchdringlicher Schleier über die Anwesenden legte. Ein unruhiges Murmeln erfüllte den Raum, während die Gäste sich gegenseitig fragende Blicke zuwarfen. Die Atmosphäre wurde mit jeder Sekunde gespenstischer.

Mit einem Mal ging das Licht wieder an und die große Eingangstür wurde plötzlich aufgestoßen. Zum Vorschein kam eine Dame, etwa um die 50 die rotegefärbte, schulterlange glatte Haare hatte und uns alle abfällig anstarrte.

Was zur Hölle ging hier verdammt noch mal vor sich?

Bevor ich etwas sagen oder tuen konnte, spürte ich, wie sich jemand neben mich stellte, es war Kyran und an seinem Blick konnte man nur reinen Hass erkennen, den er auf die Frau vor uns richtete. Wer war sie? „Was machst du hier?" Fragte Kyran voller Wut.

Wer war diese Frau, dass Kyran sie so stark verabscheute?

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