ZARALIA DIAZ
Fünf Tage.
Fünf Tage, seitdem unsere wunderschöne bezaubernde Tochter das Licht der Welt erblickt, hatte. Ich könnte es immer noch nicht wirklich fassen. Man hatte mir ein kleines süßes Baby geschenkt, welches den wundervollen Nachnamen Diaz trug.
Adeline Mireya Diaz.
Sie schlief zwar fast nur die ganze Zeit, doch es war trotzdem nie langweilig ihr zuzuschauen.
Wie jetzt.
Sie schlief in ihrem Bett, welches direkt neben unserem stand und sah aus, als wäre nicht von dieser Welt, während ich auf Kyrans Schoß saß und sie betrachtete. Adeline hatte dieselben eiskalten blauen Augen wie Kyran, was mir natürlich um so mehr gefiel, da ich nun, wenn Kyran nicht zuhause war, einfach ihre, statt die von meinem Ehemann, anschauen und mich in ihnen verlieren konnte.
Wir verweilten noch einige Zeit in dieser Position, bis Kyran aber schließlich sagte, dass es kurz mal ins Bad müsste. Er fasste mich an der Taille und setzte mich neben ihm ab, bevor er aufstand und ich Richtung Badezimmer verschwand. Kurz schloss ich meine Augen, wurde aber sofort wieder von meinem Anrufton unterbrochen.
Ich griff nach meinem Handy auf, das auf dem Nachttisch lag, und sah eine unbekannte Nummer. Ich nahm, ohne viel darüber nachzudenken ab und hielt mir mein Handy ans Ohr. „Hallo?" fragte ich in den Hörer.
„Hallo Zara."
Ertönt eine raue, dunkle Stimme zu mir hindurch. Mir lief bei der Tonlage der Person einen Schauer über den Rücken. Ohne Zweifel sprach hier ein Mann, soweit konnte ich noch gut heraushören. Die Stimme war mir unbekannt.
Wer war das und woher wusste er meinen Namen?
„Wer bist du?" fragte ich geradeheraus.
„Du hast bereits von mir gehört. Ich bin dein Untergehen. Auch wenn du es nicht wahrhaben willst, wirst du sterben. Durch meine Hand. Ich sehe dich, Zara. Ich sehe dich und deine Familie. Kyran, deinen Ehemann und vor allem eure entzückende Tochter Adeline. Ist sie nicht süß? Es ist eigentlich zu Schade, dass sie bald ihre Mutter verlieren wird, doch es führt leider nichts daran vorbei. Es wird langsam Zeit, dass Victoria gerächt wird. Du weißt genau war ich meine. Du wirst auf eine gnadenlos schreckliche Weise sterben, meine Liebe und ich werde dabei zusehen. Ich werde spüren, wie dein Blut auf meiner Haut trocknet und deine Schreie meine Ohren wie Musik erfüllen. Der Tod meiner Opfer ist angenehm. Doch wenn es mehr ist als der Tod - wenn es Rache ist, dann ist e nicht mehr angenehm... es ist befreiend. Wenn deine Seele langsam und qualvoll deinen Kör-"
Das Handy wurde mir aus der Hand gerissen und der Anruf beendet. Geschockt starre ich Kyran an der wütend auf das Gerät in seiner Hand schaut. „este miserable idiota" zischte er und warf mein Handy mit so viel Kraft auf die gegenüberliegende Wand, dass es zerschmetterte. Ich realisierte nicht, was gerade geschehen ist. Ich wusste auch nicht wie lange Kyran schon zugehört hatte, doch was ich wusste, war, dass der Anrufer niemand geringeres als Rouven war. Trotz aller Angst und Unsicherheit, die in meinem Körper stattfand, lief ich zügig zu Kyran und legte ihm meine Hand auf seine Schulter. „Kyran du musst dich bitte beruhigen." sagte ich leise, da Adeline sonst noch aufwacht, wenn es nicht wegen dem Wurf sowieso schon geschehen ist.
„Beruhigen? BERUHIGEN!?" schrie Kyran lautstark, weswegen ich im schnell meinen Zeigefinger auf den Mund legte und diese kurze Zeit später mit meinen Lippen austauschte. Immerhin erwiderte Kyran sofort und begann wieder etwas langsamer zu atmen. Wir lösten uns wieder und ich zerrte Kyran mit ins Wohnzimmer, damit wir unsere Tochter nicht aufwecken.
„Ja, beruhigen. So schwer, dass dir auch fällt, bitte versuche es. Es bringt nichts, wenn du jetzt ausrastest. Somit würdest du nur den Überblick verlieren." sprach ich auf Kyran ein. Gott, ich fühlte mich nicht wie die Mutter von Adeline, sondern wie die von Kyran.
„Ich glaube dir ist nicht bewusst in was einer Lage du dich befindest. Du sprichst so, als wärst du gerade auf einem verdammten Ponyhof! Mi Amor, du schwebst in Lebensgefahr!"
„Und das ist mir auch zu gut im Klaren, doch bringt es etwas, Gläser an die Wand zu schmeißen? Nein!"
Ich blickte Kyran in die Augen.
Er mir.
„Wir müssen etwas unternehmen! Und zwar sofort!"
-
KYRAN DIAZIch war überströmt.
Überströmt von Sorgen und Angst, mein Ein und Alles zu verlieren. Wenn jemand wusste, dass mit meinem Adoptivbruder nicht zu spaßen ist, dann ich. Deshalb wusste ich auch nur zu gut, dass wenn er Zara in die Finger kriegen will, er das auch schaffen kann. Bei dem Gedanken an sie, neigte sich mein Kopf zu der anderen Bettseite, wo Zara in Frieden schläft. Ich Körper bewegte sich auf und ab.
Sie atmete.
Noch.
Verdammt! So durfte ich eigentlich gar nicht denken! Weiter konnte ich auch nicht mehr darüber nachdenken, da mein Handyklingelton sich meldete. Eigentlich schaue ich immer zuerst, wer anruft, doch nun nicht. Ich wollte nicht, dass Zara und Adeline aufwachen, denn das ist das Letzte, was ich wollte. Nachdem ich angenommen hatte, stand ich schnell auf und lief in das angrenzende Badezimmer, wo ich die Tür verschloss. „Hallo?" fragte ich leise. Auch fragte ich mich, wer um diese Zeit noch anruft.
„Hallo, alter Freund."
Mein Atem stockte.
Rouven.
Wie wagte er es, anzurufen, nach dem heutigen Gespräch, welches er bereits mit meiner Frau geführt hatte. „Rouven du elender Wichser! Was fällt dir eigentlich ein meine Frau zu bedrohen!? HUH!?" wurde ich gegen Ende hin immer lauter.
Ich vernahm ein Lachen seinerseits.
„Beruhig dich, Kyran. Ich rufe nur an, um noch einmal ausführlich mit dir zu reden, bevor Zara zu Grunde geht. Ich wollte noch einmal deine Stimme hören und ich wollte, dass du meine hörst. Dass dir im Klaren ist, weswegen die Liebe deines Lebens stirbt und wer daran schuld ist. DU! Du bist daran schuld und das möchte ich dir noch einmal in deinen Kopf brennen. Ich möchte, dass du für immer daran erinnert wirst, dass sie nur deinetwegen gestorben ist, wenn du irgendwann einmal vor ihrem Grabstein sitzt."
Die Wut in mir, kochte rasant und wenn das hier kein Telefonat wäre, dann wäre Rouven sicherlich schon bis in die Hölle hinein gefoltert worden. Beleidigungen auf schlimmster Art und Verfluchungen, die man noch nicht einmal dem Teufel wünschen würde sammelten sich in meinem Verstand zusammen, doch trotzdem schwieg ich.
Bis ich etwas sagte, was gleichzeitig der furchtbarste Fluch auf Erden und gleichzeitig der wunderbarste Segen ist, den ich hergeben konnte.
„Nimm mich"
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Only One
Teen FictionAls Zaralia, ein bildhübsches, aber dennoch gebrochenes Mädchen, eines Nachts verzweifelt versuchte, vor den Fängen ihrer tragischen Vergangenheit zu flüchten, ahnte sie nicht, dass sie mit diesem Schritt eine ganze Stadt untergehen lassen könnte. L...