Loved Back To Life-2

2 | university

Liya

Als ich morgens aufwachte, spürte ich eine Präsenz neben mir. Ich öffnete meine ausgetrockneten Augen und entdeckte Elio neben mir im Bett.

Was zur Hölle? Wieso war er...?

Oh Gott, ich hatte ihn gerufen. Ich erinnerte mich wieder. Es ist erneut passiert. Ich hatte erneut eine Panikattacke.
Seitdem Vito mich gegen meinen Willen berührt hat, übermannten mich diese Attacken. Es begleitete mich seit Monaten schon. Tag für Tag, Nacht für Nacht.

Der Anblick von Elio berührte mich auf eine Weise, die schwer in Worte zu fassen war. Er war da, als ich ihn brauchte. Ohne zu zögern. Doch gleichzeitig lastete die Schwere meiner eigenen Unsicherheit auf mir – wie konnte ich jemanden in meiner Nähe lassen, wenn ich mich selbst kaum verstand? Und wie konnte ich jemanden in meine Nähe lassen, der mich in dieses Verderben gestürzt hatte?

Er lag da, friedlich schlafend und ich konnte die Spuren der vergangenen Wochen auf seinem Gesicht erkennen. Dunkle Schatten hatten sich unter seinen Augen gebildet und es war offensichtlich, dass auch er unter den Strapazen der letzten Monate gelitten hatte. Doch trotz allem sah er noch genauso gut aus wie früher. Seine perfekten, leicht gelockten Haare fielen ihm ins Gesicht, während sein Bart perfekt getrimmt war und sein männlicher Duft mich hypnotisierte.

Ich erhob mich langsam vom Bett, als sich seine Hand fest um mein Handgelenk klammerte. "Wohin gehst du?" fragte er mich nun, seine Stimme noch total verschlafen. Ich spürte einen Kloß in meiner Kehle, unfähig zu antworten. Die ganze Situation fühlte sich so surreal an. Nach allem, was passiert war, lag ich mit Elio im Bett. Ein halbes Jahr hatten wir uns nicht mehr gesehen; nur ab und zu telefoniert. Und dennoch war er immer da gewesen, wenn ich ihn gebraucht hatte.

Sein Griff um mein Handgelenk war zugleich fest und zart, als versuche er, mich zu halten, ohne dabei zu erdrücken. Ich wandte den Blick ab, unfähig, ihm direkt in die Augen zu schauen.

"Elio, ich... es tut mir so leid", flüsterte ich schließlich, mein Herzschlag beschleunigte sich. "Es tut mir wirklich leid" Die Worte hingen in der Luft, während ich versuchte meine Gedanken zu ordnen.

Elio richtete sich direkt auf, seine Hand sanft an meinem Kinn, während er mein Gesicht in seine Richtung drehte. Plötzlich zwang er mich, ihm direkt in die Augen zu schauen. "Hör auf, dich zu entschuldigen, Liya", sagte er mit einer Bestimmtheit, die mich durchdrang. "Ich werde immer für dich da sein und ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um dich zu heilen."

Seine Worte durchbrachen die Stille des Raumes und ließen eine Tiefe spüren, die mich berührte. In seinen Augen las ich nicht nur Entschlossenheit, sondern auch eine bedingungslose Hingabe. Ein Hauch von Erleichterung durchströmte mich, als ich seinen Blick erwiderte. Ich war nicht alleine, das wusste ich. Alaya würde mich ebenfalls niemals im Stich lassen. Meine Eltern, auch wenn sie gerade wieder im Ausland waren, riefen mich auch fast jeden Tag an.

"D...danke", flüsterte ich, meine Stimme kaum mehr als ein Hauch. In diesem Moment, mit seiner Hand an meinem Kinn und seinen Worten, fühlte ich einen Funken von Vertrauen und die Möglichkeit, dass die Wunden der Vergangenheit vielleicht geheilt werden konnten. Vielleicht könnte ich ihm verzeihen und heilen. Vielleicht würde das zwischen uns doch noch funktionieren. Doch es war noch ein langer, steiniger Weg, bis das Vertrauen vollständig wäre.

Die Atmosphäre zwischen uns war geladen, als würden unsichtbare Funken zwischen uns hin und her fliegen. In der Stille des Raumes konnte man beinahe das Kribbeln spüren, das durch die unsichtbare Verbindung zwischen uns entstand.

Unsere Blicke waren wie Magneten, die sich aneinander festklammerten. Elio brach die Stille und stand langsam auf, seine Hand glitt sanft von meinem Kinn zu meiner Wange. Die Berührung fühlte sich elektrisch an und ein leiser Seufzer entrang sich meiner Kehle. Wir standen uns gegenüber, so nah und doch so weit entfernt. Der Raum schien zu schwinden und es war, als ob wir in einer Blase der Zeit gefangen wären.