5 | birthday wish

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Liya

Ich starrte auf meinen Kugelschreiber, den ich nervös in meiner Hand auf und ab bewegte.

Auf und ab.

Die Tür öffnete sich endlich und ein Mann betrat den Raum. "Guten Tag, Frau Reece. Ich bin Dr. Kinley." Wir schüttelten uns die Hand. "Nennen Sie mich bitte Liya."
"Sehr gerne. Also, Liya, wie geht es Ihnen?"
Ich schaute ihn an, wusste jedoch nicht so recht, was ich sagen sollte. Konnte ich nicht einmal die erste Frage meiner Therapiesitzung beantworten?
Ich schluckte, brachte aber kein Wort heraus.
"Was haben Sie heute gemacht?" fragte er weiter.
"Ich hatte Uni", antwortete ich. Dr. Kinley begann, Notizen zu machen, hob dann den Blick und lächelte. "Was studieren Sie, Liya?" "Psychologie."

Dr. Kinley fuhr fort, seine Fragen zu stellen, während ich versuchte, mich zu öffnen. Die Atmosphäre im Raum war gespannt und ich spürte den Druck, mich zu öffnen. "Erzählen Sie mir von Ihrem Studium, Liya. Warum haben Sie sich für Psychologie entschieden?"

Ich atmete tief durch und begann, über meine Motivation zu sprechen. Doch je mehr ich erzählte, desto stärker spürte ich den Knoten in meiner Brust. Dr. Kinley beobachtete mich aufmerksam, seine Augen auf mich gerichtet. "Liya, es scheint, als ob es Ihnen schwerfällt, über Ihre Gefühle zu sprechen. Was hindert Sie daran?"

Ich zögerte, bevor ich antwortete. "Es ist kompliziert. Es gibt Dinge, die ich nicht so einfach in Worte fassen kann." Dr. Kinley nickte verständnisvoll. "Verstehe. Wir können gemeinsam daran arbeiten, diese Barrieren zu überwinden. Sie sind hier, um Hilfe zu bekommen, und ich bin hier, um Sie zu unterstützen."

Nachdem meine erste Sitzung vorüber war, durchzog mich ein seltsames Gefühl der Leere. Als ich die Praxis verließ, konnte ich diese Emotion nicht wirklich in Worte fassen.
Es war nicht unbedingt schlecht, eher neutral.

Als ich gerade dabei war, mein Auto aufzuschließen, spürte ich plötzlich eine Hand auf meinem Arm. Mit meinen Schlüsseln in der Hand drehte ich mich um und war bereit, mich zu verteidigen. Ein tiefes, herzliches Lachen erklang, als ich Elio vor mir sah. "Mann, hast du mich erschreckt", sagte ich, erleichtert ausatmend. Elios Blick fixierte mich, während er lächelte. "Ich wollte dich nicht erschrecken, amore." "Nenn mich nicht so", unterbrach ich ihn. In Elios Augen spiegelte sich ein plötzlicher Wandel wider. Offensichtlich hatte ich ihn mit meinen Worten verletzt. Sein Lächeln verschwand und in seinen Augen konnte ich einen Hauch von Enttäuschung sehen. "Entschuldigung", murmelte ich schnell und bereute sofort meine scharfe Reaktion. Elio seufzte und strich sich eine Strähne seiner dunklen Haare aus der Stirn. „Du bist heute irgendwie anders."

Ich zögerte, bevor ich antwortete. "Ich hatte gerade meine erste Therapiesitzung." Die Worte verließen meine Lippen und ich spürte, wie verlegen mich die Worte machte. Es fiel mir schwer zuzugeben, dass ich Hilfe brauchte. Elio schaute mich überrascht an.

"Das ist doch schön. Wirklich. Ich freue mich, dass du dir Hilfe suchst" sagte er.

Ich nickte, aber ein Teil von mir fühlte sich unbehaglich an. Elio schien aufrichtig erleichtert zu sein, aber ich konnte die Unsicherheit in seinen Augen nicht übersehen. Wir standen dort eine Weile schweigend und ich spürte die Spannung zwischen uns.

Schließlich versuchte ich das Gespräch auf eine leichtere Ebene zu lenken. "Wie geht es dir, Elio? Was hast du in letzter Zeit gemacht?" Ich wollte die Atmosphäre auflockern. Elio zuckte mit den Schultern. "Das Übliche. Arbeiten, wie immer.

Für einen Moment sagte keiner etwas. Wie schauten und nur in die Augen.

"Liya." Elios Stimme war sanft, sein Blick voller Bedauern. "Wirst du mir eines Tages verzeihen können?" Ich spürte, wie sich ein Kloß in meinem Hals bildete und mein Blick traf seinen. "Ich wünschte, ich könnte es."

Loved Back To Life-2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt