15 | touching lips

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Als ich morgens aufwachte, war mein erster Gedanke, dass ich meine Mails checken musste. In der Hoffnung, endlich meine Prüfungsergebnisse zu erhalten, setzte ich mich an meinen Laptop, der noch im Schlafzimmer stand. Verschlafen tippte ich mein Passwort ein und öffnete den Posteingang.

Da war sie – eine E-Mail von meiner Universität. "Sehr geehrte Frau Reece, mit diesen Zugangsdaten können Sie sich in unserem Portal anmelden und Ihre Prüfungsergebnisse abrufen."

Mit klopfendem Herzen gab ich die Zugangsdaten ein, und die Sekunden, die verstrichen, kamen mir vor wie eine Ewigkeit. Die Seite lud quälend langsam. Jeder Moment des Wartens war von einem nervenaufreibenden Trommeln meines Pulses begleitet. Schließlich öffneten sich die Prüfungsergebnisse vor meinen Augen. Mein Blick hastete über die Zeilen, und da, in klaren Buchstaben, stand es geschrieben: "Bestanden." Ein Schwall an Erleichterung überflutete mich.

Ich habe bestanden. Oh mein Gott, ich habe einfach bestanden!

Intuitiv griff ich nach meinem Handy und wählte Arians Nummer. Nach einigen Sekunden nahm er den Anruf entgegen. "Liya, hey", begrüßte er mich. "Arian, ich... ich habe bestaden", rief ich ins Telefon. "Oh mein Gott, herzlichen Glückwunsch", sagte er, und seine Freude klang durch den Hörer. "Danke, Arian. Wie sieht es bei dir aus? Hast du schon deine Ergebnisse bekommen?" fragte ich neugierig. "Ich hatte den ganzen Morgen zu tun und konnte noch nicht nachschauen", antwortete er. "Bist du verrückt? Schau sofort in deine Mails", forderte ich ihn auf.

Plötzlich kam mir eine Idee. "Warte kurz", sagte ich und drückte auf den FaceTime-Anruf. Arian nahm ihn entgegen, und sein Lächeln begrüßte mich bereits. Er positionierte sein Handy so, dass er an seinen PC herankam. Ich beobachtete gespannt, wie er sich in seine Mails einloggte. Er öffnete die Seite, gab seine Zugangsdaten ein und schaute dann in die Kamera. "Ich rufe jetzt die Ergebnisse ab", verkündete er und zwinkerte mir zu.

Mein Herz begann zu rasen. Die Maustaste klickte, während er sich entspannt nach hinten lehnte. Dabei legte er seine Hände hinter seinen Kopf, und ich konnte die Anspannung seiner Muskeln durch sein Hemd hindurch sehen. Er sah atemberaubend gut aus.

Seine Augen machten plötzlich eine kleine Bewegung. "Was?!" rief ich panisch. "Was, was, was? Sag schon", drängte ich. Arian blickte mich intensiv an, und plötzlich breitete sich ein Lächeln auf seinen Lippen aus. "Bestanden", sagte er sanft.

Ein Glücksgefühl durchströmte mich, und ich konnte es kaum fassen – sowohl ich als auch Arian hatten bestanden. Ein befreiendes Lachen entwich mir, und Arian lachte mit mir.

"Zur Feier dieses besonderen Tages brauchst du heute nicht zur Arbeit zu kommen", sagte Arian. Doch ich schüttelte den Kopf. "Nein, nein, keine Extrawurst." Ein leichtes Schmunzeln umspielte Arians Lippen. "Doch, heute schon, denn ich möchte das mit dir feiern. Sei in 30 Minuten fertig, wir gehen gemeinsam frühstücken", sagte er bestimmt, bevor wir auflegten.

Kaum hatte ich mich fertig gemacht, klingelte es schon an meiner Tür. Ich eilte nach unten und erblickte Arian. Seine Augen leuchteten vor Freude, und der Drang, auf ihn zuzugehen und ihn zu umarmen, übermannte mich. Also tat ich es – ich lief ihm mit einem Lächeln entgegen und fiel ihm in die Arme. In diesem Moment schienen all die Lasten der vergangenen Jahre von mir abzufallen. Wir hatten beide unser letztes Staatsexamen bestanden und offiziell unseren Master in Psycholgie in der Tasche. In seinen Armen fühlte ich mich geborgen, und die Panikattacken, die mich zuvor geplagt hatten, schienen in seiner Nähe keine Macht mehr zu haben. So genoss ich jede Umarmung umso intensiver.

"Herzlichen Glückwunsch, meine Liebe", flüsterte er sanft, als ich noch in seinen Armen verweilte und seinen Duft aufsog. Er roch so wundervoll.

Ich löste mich langsam von ihm, schaute in seine wunderschönen Augen und erwiderte "Herzlichen Glückwunsch, Boss" Ein freches Lächeln legte sich auf meine Lippen. "Hier und jetzt bin ich nicht dein Boss, Kleines", entgegnete er mit einem Augenzwinkern und öffnete mir galant die Beifahrertür. Ich stieg ein, und gemeinsam fuhren wir zum Frühstückscafé.

Loved Back To Life-2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt