Loved Back To Life-2

26 | memories

Ich ließ den Kugelschreiber in meiner Hand zu Boden fallen. War nicht fähig irgendetwas zu sagen. Ich war wie in Trance.

"Unfall? Welchen Unfall?" hörte ich Darian fragen. Amandos Blick richtete sich auf mich. Ich verharrte weiterhin wie erstarrt. Mein Körper schien förmlich eingefroren zu sein. "Sie hatte einen schweren Autounfall. Sie wird gerade operiert", antwortete Amando.

"Operiert? Aber wie... Was ist passiert?" fragte mein Vater, der ebenfalls besorgt war. Ich wusste, dass Liya ihm wichtig war. Er sah sie wie seine Tochter.

"Es war ein Verkehrsunfall. Ein schwerwiegender. Die Rettungskräfte vor Ort mussten sie reanimieren." Amando schluckte schwer.

"Aber woher weißt du Bescheid?" fragte Darian. "Alaya und ich waren wohl als Notfallkontakte in ihrem Handy eingespeichert."

Die Nachricht traf mich wie ein Schlag. Ohne nachzudenken, stand ich auf und eilte zur Tür. "Ich muss zu ihr. Sofort." Doch meine Brüder hielten mich auf. "Elio, wir fahren dich."

Gemeinsam verließen wir das Haus und begaben uns zu einem bereitstehenden Fahrzeug. Die Fahrt zum Krankenhaus kam mir endlos vor. Ich malte mir in meinem Kopf das Schlimmste aus. Nach Amandos Erzählungen war ihr Zustand kritisch. Die Ungewissheit und die möglichen Horrorszenarien quälten mich auf dem Weg dorthin und die Angst um Liya zerriss mein Innerstes.

Wir erreichten die Notaufnahme in atemraubender Geschwindigkeit. Mein Herz pochte laut in meiner Brust, während wir schnell in das Gebäude eilten. Die kalte, sterile Atmosphäre der Notaufnahme umgab uns, und ich konnte den scharfen Geruch von Desinfektionsmitteln wahrnehmen.

„Liya Reece", rief ich atemlos an der Anmeldung. Die Schwester hinter dem Tresen schaute auf. 

„Wir sind die Familie von Liya Reece. Wie geht es ihr?", drängte ich. Die Schwester schaute besorgt auf ihren Bildschirm. „Frau Reece wird noch immer operiert. Es tut mir leid, aber wir müssen um Geduld bitten."

Hat sie gerade Geduld gesagt? Verfickte scheiße ich muss doch wissen wie es ihr geht!?

Wir begaben uns in den Wartebereich, aber meine Gedanken rasten. Sie rasten wie wild und ich dachte an das Schlimmste, was passieren könnte. Wenn sie die OP nicht überlebt? Wie sollte ich damit klarkommen? Wie soll ich damit klarkommen, dass die letzten Monate ihres Lebens die Schlimmsten waren?

Die Minuten verstrichen quälend langsam, während wir auf Neuigkeiten zu Liyas Operation warteten. Die Stunden zogen sich hin, und die Ungewissheit fraß an meinen Nerven.

Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und Alaya stürmte in die Notaufnahme. Ihr Augen waren rot vom Weinen und als sie mich erblickte, erstarrte sie abrupt. Ihre Augen weiteten sich vor Überraschung, und sie konnte ihren Blick nicht von mir abwenden.

"Fuck, was geht hier ab?!" sagte sie plötzlich. "Alter, du lebst?" ungläubig schaute sie mich an. Ich stand auf und ging zu ihr; doch ich sagte nichts. Sie blickte mich an, als wäre ich ein Geist. Unerwartet brach sie in meinen Armen zusammen und weinte. "Was, wenn sie es nicht schafft?", fragte sie mich mit zitternder Stimme. Ich hob ihren Kopf leicht an und schaute ihr in die Augen. "Sie schafft es. Liya ist stark", sagte ich ruhig. Meine Worte sollten nicht nur sie, sondern auch mich selbst überzeugen. Liya musste es schaffen. Das Leben schien so sinnlos ohne sie.

Weitere Stunden vergingen, die wir in der Notaufnahme verbrachten. Als sich endlich die Tür des OP-Bereichs öffnete, blickte ich erwartungvoll in die Augen des Mannes, die meine Liya retten musste.. Der Oberarzt kam auf mich zu, sein Blick war ernst. "Nein...", murmelte ich. "Sagen Sie nicht..."

Der Arzt wandte sich mir zu. "Sie hat es geschafft", sagte er. Ein erleichtertes Aufatmen entkam meinen Lippen. "Sie liegt im Koma. Herr...?" "Rossi" fügte ich hinzu. " Herr Rossi, ich werde nichts schön reden und Ihnen die Wahrheit sagen. Wir wissen nicht, ob sie die Nacht überlebt. Und wenn sie überlebt, wissen wir nicht, ob sie jemals aus dem Koma erwachen wird." Die Worte des Arztes schlugen wie ein Hammer ein.