die Brüder

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Der Morgen brach an, als sie ihre Augen öffnete und sich auf den Rücken wendete. Sie bemerkte nun das sie wieder im Bett lag, aber das völlig alleine.
Yoshiko erhob sich und lief in die Küche, wo der schwarzhaarige schon verweilte.
"Schau an, wer auch von den Toten nun auferstanden ist!" grinste er, aber sie verlieb still.
"Yoshi, es sind noch alle Reste da, hast du gestern überhaupt nichts gegessen?" erkundigte er sich, doch er bekam immernoch keine Antwort, worauf er aufseuftze.
"Bitte geh dich umziehen. Mein Motorrad hat ein Problem und ich muss zur Werkstatt und ich will dich mitnehmen." sprach er nun. Yoshiko verließ den Raum wieder und ging in das Schlafzimmer. Sie zog aus der Tüte ein weiteres Kleid, dass bis zur Mitte der Oberschenkel lief. Es war eng geschnürt und verweilte in einem dunkleren Ozeanblau, währenddessen es einen V-Ausschnitt mit sich trug. Sie zog ebenfalls die weißen Schuhe vom letztenmal an, danach lief sie in den Flur über, wo er schon bereits wartete.
"Komm." forderte er und sie verließen kurz darauf die Wohnung. Die beiden setzten sich auf sein Motorrad und er startete den Motor, als sie wenig später los fuhren. Kokonoi stoppte fünfzehn Minuten später vor einer Werkstatt, wo sie abstiegen und er schob sein Rad hinein. Er lief auf einen größeren Mann, in einem weißen Overroll und mit kurzen schwarzen Haaren zu, der an einer Zigarette zog.
"Shinchiro." sprach er und der Kerl wendete sich zu ihm.
"Was führt dich her?" fragte er skeptisch und zog einer seiner Augenbrauen nach oben.
"Ich bin nicht hier um mich mit deinem Bruder zu Fetzen, sondern du müsstest dir mal bitte mein Motorrad ansehen." erklärte er.
"Sicher." antwortete er kurz und knapp. Der schwarzhaarige wendete sich nach links, als er die weißhaarige an einem Regal vorfand.
"Wenn hast du da mitgebracht?" erkundigte er sich.
"Das ist Yoshiko. " meinte er.
"Deine Freundin?" fragte er.
"Nein, aber sie ist momentan stinkig auf mich. Sie redet seit gestern Abend nicht mehr mit mir." erklärte er.
"Weshalb?" kam von ihm.
"Sie lebt derzeit bei mir und gestern habe ich in der Nacht jemanden anderes mitgebracht und sie aus dem Zimmer geschmissen. " erzählte er.
"Und dann wunderst du dich wirklich, wieso sie nicht mehr mit dir redet?" sagte er und lachte dabei ein wenig auf.
"Warum, wir beide haben doch nichts miteinander." antwortete er.
"Man muss dafür nichts am laufen haben. Es ist trotzdem ihr gegenüber respektlos, wenn du sie aus einem schlafenden Zustand hinaus wirfst und das für ein bisschen Spaß mit einer anderen." erklärte er, währenddessen seine Augenbraue sich wieder nach oben zog, als nun ein Rumsen erhallte. Yoshiko hatte etwas angefasst und ein Behälter war hinunter gefallen. Shinchiro schlenderte auf sie zu und kam nun vor ihr Zustand, als sie gerade den offnen Behälter mit Motoröl aufhob.
"Es tut mir leid.. Ich wollte nichts kaputt machen.." sprach sie und blickte dabei zu ihm nach oben.
"Ich kann das wieder gut machen und aufräumen. " fügte sie unruhig hinzu, als dem Mann ein Lächeln ins Gesicht kam. Der schwarzhaarige nahm ihr den Behälter ab.
"Das kann doch mal passieren, dass ist nicht so schlimm." erklärte er. Die zierliche Frau blickte auf sich herab.
"Du hast dich ganz dreckig gemacht. Komm, lass mich dir helfen." meinte er und hielt ihr seine Hand hin.
"Aber dann mache ich dich schmutzig.." antwortete sie.
"Süße, ich repariere Motorräder. Ich sehe immer so aus." sprach er lächelnd, als sie nun schlussendlich seine Hand annahm. Er führte sie nach hinten durch eine Tür und bog rechts in ein kleines Bad hinein. Es war nichts besonderes und besaß nur eine Toilette mit einem Waschbecken, da es zum Laden gehörte.
Shinchiro nahm sich Papiertücher und machte die voll mit Wasser und Seife, als er ihr kurz darauf die Arme säuberte.
"Wieso hilfst du mir..?" fragte sie leerstehend.
"Das macht man doch so oder würdest du nicht jemanden helfen, wenn ihm etwas passiert ist?" kam von ihm und er lächelte ganz charmant dabei.
"Mhm..Ich weiß nicht..Ich denke schon.." meinte sie.
"Tut mir nochmal leid das ich dich dreckig mache." sagte sie kurz darauf.
"Das ist doch mein Alltag. Komm fass mich mit deinen noch schmutzigen Fingern an." sprach er, aber sie starrte ihn nur an.
"Na los! Trau dich nur." lachte er ein wenig auf. Yoshiko fasste an seinen weißen Arbeitsanzug und der bekam nun einen schwarzen Hände Abdruck.
"Nicht so schüchtern!" meinte er erfreut und sie setzte ihm noch zwei weitere darauf, worauf ihr ein kleines Lächeln ins Gesicht kam.
"War doch nicht so schlimm, was?" kam von ihm und sie lächelte ihn weiterhin an, danach reinigte er ihre Finger.
Eine kleinere Sioulette stand nun plötzlich vor ihnen und ihre Köpfe wendeten sich dort hin, wo ein kleiner blonder Junge stand.
"Ich kenn dich doch.." meinte sie.
"Ihr kennt euch?" fragte der ältere.
"Nicht wirklich.. Sie war vorgestern im Restaurant, wo wir essen bestellt hatten.." erklang es von dem kleineren.
"Seit ihr Verwandt?" erkundigte sie sich.
"Ja, das ist Mikey. Er ist mein jüngerer Bruder. " antwortete er, worauf sie nur nickte, als jemand von draußen aufschrie.
"Koko.." sprach sie leise und verließ den Raum. Die Gesichtszüge des schwarzhaarigen waren ganz angespannt und die anderen beiden trafen nun auch ein.
"Warum schreist du hier so rum?" erklang es mit einem ernsten Gesicht von Shinchiro.
"Würdest du bitte aufhören mit Yoshiko rum zu flirten und stattdessen dich endlich um mein Rad zu kümmern!" meinte er verärgert.
"Ist ja gut beruhig dich." sagte er und setzte sich kurz darauf vor sein Bike. Mikey stand plötzlich neben ihr und musterte die Frau vor sich, als er nun zu ihr hinauf sah.
"Sind diese Schuhe nicht unangenehm?" fragte er nun und sie sah zu ihm.
"Auf Dauer schon.." antwortete sie.
"Kokonoi, du hast einen Schaden bei deinem Motor, aber die Teile habe ich gerade nicht da und muss sie erst bestellen." erklang es nun.
"Wie lange dauert das dann?" erkundigte er sich.
"Ich denke in drei Tagen kannst du das Motorrad wieder abholen." sagte er.
"Nagut.." seuftze er und blickte danach zu ihr.
"Yoshi, komm!" forderte er.
Die weißhaarige blickte nochmal zu dem Blonden hinunter.
"Tschüss.." sprach sie zu ihm und lief zu dem anderen hinüber, als sie kurz darauf die Werkstatt verließen.
"Es hätte nur noch gefehlt, dass du anfängst zu sabbern, sowie du sie angestarrt hattest." erhallte es von dem älteren und Mikey blickte zu seinem Bruder, als sich sein Gesicht schlagartig verzog.
"Halt den Rand. Ich habe immerhin nicht mit ihr rumgekichert, sowie jemand anders hier." antwortete er grimmig.
"Touche." lächelte er.
Kokonoi und Yoshiko liefen zum Bus und stiegen hinein.
"Das Kleid können wir wegwerfen. Das Öl bekommen wir dort nicht mehr hinaus, aber wenn du schonmal mit dabei bist, dann können wir dir auch mal alltägliche Klamotten besorgen. " sprach er, aber sie gab ihm keine Antwort, währenddessen sie in dem Fahrzeug rumstanden.
Sie fuhren fünf Stationen, als sie den Bus wieder verließen und kurz darauf betraten sie ein großes Einkaufszentrum.
"Würdest du bitte endlich wieder mit mir reden!" kam von ihm und sie blickte nach links zu ihm hinauf, aber sie lief einfach nur weiter.
"Yoshi komm schon. Es tut mir leid, dass ich dich letzte Nacht einfach rausgeschmissen habe." sagte er.
"Mach was du willst.. Ich habe kein Problem wenn du mit anderen schläfst, aber bitte bring sie nicht mit nachhause.. Das ist würdenlos wenn du mich danach zwingst wieder bei dir zu schlafen.." erklärte sie.
"Okay, von nun an kommt das nicht mehr vor." sprach er und sie sah erneut zu ihm.
"Danke.." meinte sie und sie betraten kurz darauf einen Klamottenladen.
"Also gut. Es ist von nun an dir überlassen. Schau dich um und such dir heraus was du willst." kam seinerseits und sie nickte ihm zu. Yoshiko lief an den Ständern herum und zog sich ein paar Sachen hinaus, als sie kurz darauf in einer Kabine verschwand. Der schwarzhaarige stand nun neben dem Vorhang, worauf sie ihn wenig später aufzog.
Sie hatte nun ein weißes und trägerloses Oberteil an, währenddessen unten eine weite und Cappuccino-cremefarbige Hose haftete, die bei den Oberschenkeln an den Seiten Tiefe Hosentaschen trug und an ihren Füßen waren schwarze Boots. Koko musterte sie.
"Der Stoff des Oberteils ist ziemlich dünn." meinte er.
"Ich habe auch noch was anderes." antwortete sie und zog den Vorhang wieder zu. Yoshiko öffnete ihn nach zwei Minuten erneut und trug nun die dunkle Unterwäsche wieder und darüber haftet ein langärmliches, schwarzes wie durchsichtiges Oberteil.
"Fühlst du dich den wohl in darin?" erkundigte er sich.
"Ja, es gefällt mir.." meinte sie.
"Nagut, gibt mir die Preisschilder und folge mir." sagte er und sie hörte darauf. Kokonoi übergab die Schilder an der Kasse und bezahlte, während sie die Sachen anbehalten durfte. Die beiden verließen den Laden.
"Hat dir Shinchiro gefallen?" fragte er nun wie aus dem nichts.
"Der Mechaniker?" erkundigte sie sich und er nickte ihr zu.
"Ja, er war wirklich hübsch." antwortete sie, worauf sich seine Augen ein wenig weiteten.
"Darf ich mich eigentlich auch mal alleine draußen rum bewegen?" kam von ihr.
"Kann ich dir den trauen?" fragte er.
"Wenn ich gewollt hätte, dann wäre ich doch schon längst abgehauen, so oft wie du mich schon Zuhause gelassen hattest." antwortete sie.
"Nagut. Wir gehen dir kurz ein Handy besorgen, da ich davon ausgehe, dass du keins besitzt. " meinte er. Die beiden betraten einen Elektroladen und kauften ihr ein eigenes Telefon und waren eine Stunde später wieder bei ihm daheim, als er ihr gerade das Handy einstellte und seine Nummer einspeicherte.
Kokonoi übergab es ihr, während sie gerade auf dem Bett verweilte.
"Du hast mich nun als Kontakt, worüber du mich von nun an immer erreichen kannst." sprach er und sie nickte ihm zu.

The girl from the AuctionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt