Erinnerungen der Vergangenheit

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Die beiden legten sich auf die Matraze zurück und Yoshiko blickte nach rechts zu ihm. Kokonoi strich ihr ihre Haare hinter ihr Ohr und starrte dem Mädchen vor sich in die Augen.
Er legte kurz darauf sein Hand an ihr an und er streichelte mit seinem Daumen sanft über ihre Wange. Der Kopf des schwarzhaarigen näherte sich ihr und er wandte sie in einen Kuss hinein, den sie erwiderte. Yoshiko erhob sich mit der Zeit etwas und krabbelte auf seinen Schoß hinauf, während seine Hände nun an ihre Hüfte wanderten und ihre langen, weißen Haare fielen auf ihn hinunter. Kokonoi ließ irgendwann ab und ihre Wangen hatten einen roseartigen Teint.
"Du bist irgendwie niedlich, wenn du angetan bist." erklang es. Sie richtete ihren Oberkörper auf und nahm seine Hand, danach legte sie diese an ihre linke Brust, worauf sich seine Augen weiteten. Das Herz das Mädchen schlug sehr schnell und sie wartete auf seine Reaktion.
"Inupi hat mir letztens erklärt, dass man das bei einem Menschen hat, den man sehr gerne hat." meinte sie nun.
Die weißhaarige blickte nach unten, nachdem sie keine Antwort von ihm bekam.
"Ich mache alles mit dir wirklich gerne.." sagte sie leiserer und wischte sich kurz mal über ihre Augen. Kokonoi legte seine Hand an ihre rechte Wange.
"Versteht dein Kopf das noch nicht?" erklang es nun und sie nickte ihm leicht zu.
"Die Gefühle die ich wirklich gut verstehe sind Angst und Einsamkeit, aber die anderen Sachen kann ich nicht zu ordnen. Ich zeige es zwar nicht, aber manchmal stelle ich es immernoch in Frage wenn ich Wärme und Zufriedenheit in mir verspüre." meinte sie.
"Yoshi das ist völlig normal. Dein Vater hat dir nur die zwei Gefühlslagen gezeigt und dein letzter Besitzer hat in dir alles unterdrückt. Ich finde aber du machst dich schon wirklich gut. Immerhin verdrängst du nichts mehr." erklärte er.
"Aber ich bin so weinerlich.." sagte sie.
"Du bist menschlich Yoshiko." sprach er.
"Fühlst du dich den nicht besser, es rauszulassen?" fragte er.
"Doch es fühlt sich soviel besser an..!" antwortete sie und hob dabei ihren Kopf an, während ihre Tränen an der Wange hinunterflossen. Kokonoi errichtete seinen Oberkörper und legte seinen Kopf an ihren an und ihre Nasenspitze glitten dabei aneinander.
"Ich habe dich wirklich gerne Yoshi. Ich werde mein bestes geben, dich nicht zu verletzten. " sprach er. Die weißhaarige verband wieder ihre Lippen ineinander, als er schien immer gieriger zu werden.
Yoshiko ließ nach einiger Zeit ab und stieg von ihm hinunter, als sie sich kurz darauf nach hinten fallen ließ. Der schwarzhaarige drehte sich zu ihr und lächelte sanft auf, danach gesellte er sich zu ihr und sein linker Arm lief über ihren Bauch.

Am nächsten Morgen gegen zehn Uhr klingelte es an der Tür und Yoshiko erhob sich etwas schleppend aus dem Bett heraus, während Kokonoi gerade duschen war. Sie ging aufmachen und dahinter verwahrte ein Karton. Yoshiko blickte einmal umher und nahm ihn dann mit hinein, als der schwarzhaarige gerade mit einem Handtuch um die Hüfte aus dem Badezimmer kam.
"Was hast du da?" fragte er.
"Hast du was bestellt?" kam von ihr.
"Nein." antwortete er und sie gingen ins Schlafzimmer über. Die weißhaarige stellte es am Boden ab und kniete sich zu dem Paket hin.
"Yoshi, sei vorsichtig. " meinte er.
"Sei nicht so paranoid." antwortete sie und sie nahm die Karte, die dort dabei lag.
"Ah, es ist von Mitsuya." sprach sie nun.
"Was warum? Wieso schickt er dir Sachen?" erkundigte er sich irritiert und sie öffnete es, als ein paar Kleidungsstücke zum Vorschein traten.
"Lässt du dir jetzt auch schon Zeug von ihm kaufen?" fragte er.
"Nein Koko. Vor kurzen meinte er, dass er etwas für mich Nähen möchte." erklärte sie.
"Soll ich es anziehen?" kam von ihr und er nickte ihr zu. Yoshiko zog ihre Sachen aus und die neuen von Mitsuya an.
Es war ein schwarzes Oberteil ohne Träger, doch trug einen kleinen V-Ausschnitt, währenddessen Bügel im Brustbereich mit eingebaut waren. Der Stoff lief nur bis zur Mitte ihres Bauches und der untere Saum wirkte etwas zerissen, während sie sich eine silberne und drei spurige Kette um ihren freien Bauch legte.
Sie trug nun eine Jacke darüber, die nur bis gerademal unter die Brust reichte und der Schnitt sah so aus, als wäre der Stoff dort abgeschnitten worden, während an ihren Ärmelöffnungen silberne Riemen befestigt waren, dazu eine schwarze weitere Baggyhose, die auf beiden Seiten im Oberschenkelbereich relativ außen jeweils eine tief geschnittene Hosentasche dazu trug und ein schwarzer und etwas breiterer Gürtel, mit zweispurigen Löchern und einer silbernen Schnalle haftete mit daran. Das Outfit, mit ihren eigenen Boots, wirkte lässig, elegant und doch auch sehr gewagt im Zusammenspiel.
"Er hat aufjedenfall Stil, dass muss man ihm lassen. " sprach er nun, während er sie musterte.
"Und es betont zudem auch sehr schön dein Dekolleté." schmunzelte er.
"Ist dass das einigste was dir gefällt?!" entkam ihr empört, worauf er auflachte.
"Nein, sagen wir es ist ein attraktiver Bonus." erklärte er und gab ihr einen Kuss auf die Wange, danach ging er sich anziehen. Yoshiko wendete sich zu ihm um.
"Gehst du wohin?" fragte sie.
"Ja, treffe mich mit Taiju und der Rest der Truppe. Willst du mitkommen?" antwortete er.
"Nein. Wenn dieser Mann mit dabei ist, dann will ich nicht." meinte sie.
"Akzeptabel. " sagte er.
"Ich bin dann jetzt weg. Wir sehen uns später. " fügte er hinzu und kurz darauf verließ er die Wohnung. Yoshiko setzte sich an ihre Bettkante und stützte ihren Kopf ab, währenddessen sie aus dem Fenster für einige Zeit starrte. Die weißhaarige versank etwas in Tagträumerei, als sie nun beschloss auch hinaus zu gehen. Yoshiko befand sich wenig später in einem Bus und verließ ihn nach einigen vergangenen Stationen wieder, wodurch sie sich kurz darauf am Strand vorfand. Die weißhaarige setzte sich auf die flache, helle Mauer, kurz bevor es zum Sand ging und starrte auf das Meer hinab, als sich zehn Minuten später ein Schatten rechts von ihr erbildete und eine Person nahm neben ihr platz. Das zierliche Mädchen wendete ihren Kopf dort hin und erkannte eine männliche Gestalt mit einer Narbe über dem linken Augen.
"Hey, du bist doch der Junge von letzter Nacht. Geht es dir gut?" erklang es lieblich von ihr, doch er schenkte ihr nicht einmal einen Blick.
Sein Kopf war nach unten gesenkt und er wirkte dabei irgendwie unruhig.
"Haben sie den Täter?" fragte sie.
"Ja..Es war der Mann von gestern..Er war ein gesuchter Sexualstraftäter.." antwortete er nun leiserer.
"Du darfst den Missbrauch nicht in dir verankern. Es ist wichtig, dass du darüber mit jemanden, dem du vertraust, auch sprichst." erklärte sie.
"Ist dein Name Yoshiko?" erkundigte er sich nun, worauf ihre Augen kurz aufflackerten.
"Ja, woher kennst du meinen Namen? Ich habe ihn dir doch nie gesagt. " kam ihrerseits.
"Erkennst du mich nicht?" fragte er nun, worauf sie irritiert wirkte.
"Nein, sollte ich das? Ich habe dich doch dass erstmal gestern Nacht gesehen. " meinte sie.
"Ich habe die letzten Jahre immer von violetten Augen, die hellblaue Fasern darin hatten geträumt und ich habe nie verstanden woher ich sie kannte, bis zum gestrigen Tag. Deine Augenfarbe ist wirklich selten und ich habe sie nur ein einziges mal in meiner Kindheit gesehen." erzählte er, doch es schien sie nur noch mehr zu verwirren.
"Du stammst von einer Farm aus Takayama richtig?" meinte er.
"Ja, woher weißt du das?" erkundigte sie sich.
"Es gab damals einen Anschlag mitten in der Nacht. Zwei Männer brachen bei uns Zuhause ein und überfielten unsere Familie. Ich habe dich in meinem Schrank versteckt, als ich kurz darauf im Gesicht verwundet wurde. Ich weiß nicht wie, aber ich schaffte es nach draußen und wollte Hilfe suchen, doch als ich zurück kam, da stand das Haus in Flammen. Die Beamten haben mir damals gesagt, dass jeder gestorben ist und ich wurde in ein Waisenhaus verfrachtet, aber wie kann es sein das du lebst?" erzählte er.
"Was..? Nein.. Ich erinnere mich an keinen Einbruch und meine Mutter ist an Krebs gestorben, danach bin ich bei meinem Vater ausgewachsen. " antwortete sie.
"Unsere Vater hieß Yoshiki und unsere Mutter Kairi." sagte er.
"Nein, mein Vater hieß Tabito." erklärte sie.
"Yoshiko, einer der Einbrecher muss dich mitgenommen haben, denn meine Erinnerungen sind seit gestern wieder da und ich habe noch nie in meinem Leben von diesem Namen gehört. " sprach er, doch sie verblieb still, worauf er nach hinten zu ihr blickte.
"Du hast früher immer gerne mit den ganzen Tieren auf dem Hof gespielt. Wir hatten soviele und dein Liebling war die streunende Katze, die uns immer besucht hatte und eines Nachts, du warst unegfähr drei Jahre alt, als unsere Eltern sich stritten, da kamst du zu mir ins Zimmer und hast dich zu mir gelegt und dir deine Ohren zu gehalten, weil du dass Geschrei nicht hören wolltest. " sagte er und ihre Augen weiteten sich ein wenig, während sie schien, als würde etwas in ihr arbeiten.

Es war ein warmer und sonniger Tag und ein großes Grundstück erbildete sich nun auf der Bildfläche. Ein kleines Mädchen mit schulterlangen, weißen Haaren trug eine Katze mit sich mit, während ihre Arme um ihren Bauch lagen und die Unterpfoten hingen nach unten. Sie war schwarz, doch ihr Bauch war weiß, wie die Pfoten, wodurch es aussah, als hätte sie helle Söckchen an, während ein kleiner weißer Farbfleck von ihrem linken Ohr zum Auge führte. Das Mädchen lief auf eine große Scheune zu, wo sich ein etwas größerer Junge mit schwarzen Haaren nun zeigte.
"Kakucho!" rief sie und er wendete sich zu ihr um.
"Yoshi, du sollst das Tier doch so nicht halten. Das mögen sie nicht." erklang es und er nahm ihr die Katze ab.
"Du musst sie wie ein Baby halten." erklärte er und danach ließ er sie zu Boden.
"Komm. Papa meinte einer unserer Kühe hat ein Kalb geboren. " erklärte er und sie nickte ihm zu. Yoshiko griff noch nach einem Huhn das an ihr vorbei lief und sie nahm es mit in die Scheune. Die beiden trafen nun an einem Stahl an, wo darin ein älterer Mann mit schwarzen Haaren und blauen Augen stand.
"Yoshiko, Kakucho wollte ihr das Kalb sehen?" erklang es nun sanftmütig von dem Mann in Latzhose.
"Sie kam heute Nacht zur Welt oder?" sprach ihr Bruder und er nickte ihnen zu. Der ältere trat beiseite und ein kleines Baby lag an der Mutterkuh mit dran.
Yoshiko ließ das Huhn los und sie durften in den Stahl hinein kommen. Die weißhaarige kniete sich zu den Tieren hin.
"Du musst sehr sanft sein Yoshi. " meinte der Farmer und sie nickte ihm zu, als sie kurz darauf das Kalb streichelte.

Die Pupillen von der zierlichen Frau lenkten wieder zu dem Jungen mit der Narbe.
"Stimmt was nicht?" fragte er.
"Ich kann mich an ein neugebornes Kälbchen erinnern.." antwortete sie.
"Ja, du hast es fast täglich besucht." erklärte er.
"Wo lebst du jetzt?" kam von ihm.
"Bei einem Jungen namens Kokonoi. " antwortete sie, worauf seine Augen etwas virbierten.
"Kennst du ihn?" erkundigte er sich.
"Nicht direkt, aber ich ich weiß wer er ist." meinte er.
"Willst du mit zu mir kommen?" fragte sie.
"Ist er Zuhause?" sprach er.
"Nein, er ist gerade mit seinen Leuten unterwegs." erklärte sie und er nickte ihr zu.
Yoshiko stand auf.
"Dann komm." forderte sie und er erhob sich ebenfalls, danach verließen sie den Strand und betraten zwanzig Minuten später die Wohnung von Kokonoi. Kakuchos Augen wanderten umher, als sie ins Schlafzimmer über gingen.

The girl from the AuctionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt