Forced Happiness? ||• Yoonmin •||

26

Jimin

*

War das gut oder schlecht?

War es das, was ich wollte?

Mich verlieben?

Ausgerechnet in Min Yoongi?

Nein!

Aber es war so. Leider so stark wie das Amen in einer Kirche. Mein Herz brachte mich noch um. Eine Woche war bereits vergangen und in dieser Zeit klebten wir förmlich aneinander. Nicht nur zu Hause, nein auch auf Arbeit. Zumindest, wenn wir Gespräche führen, was unser Projekt betrifft.

Dabei sind wir auch gut vorangekommen und das erschreckende, es gefiel uns allen. Wir lachten sogar zusammen und verstanden uns gut. Wobei ich noch ein klein wenig Probleme mit Namjoon hatte. Ihn konnte ich nicht ganz deuten. Er sah mich immer noch ganz komisch an. Nicht immer, aber oft.

Zumindest sah er mich immer so komisch an, wenn Yoongi nett zu mir war und wir beide über etwas lachten.

Mochte er es nicht, dass ich mich mit Yoongi so gut verstand?

Naja, darüber sollte ich mir ein anderes Mal Gedanken machen.

Wichtig war unser Projekt und das nahm immer mehr Gestalt an. Der Sound war fertig. Jetzt war die Choreographie dran. Zumindest haben Hobi und ich eisern daran gearbeitet und es gefiel uns. Diese hatten wir den anderen vorgeführt und selbst diese waren begeistert. Sogar Tae wollte sofort anfangen und er ist, was das Tanzen anbelangt, nicht gerade ein schwebender Schwan.

Doch viel mehr gefielen mir die Blicke die ich von Yoongi bekam und natürlich auch seine Bekundung, dass wir großartig waren und etwas auf die Beine gestellt haben in so kurzer Zeit.

Es freute mich und ich ließ auch nicht aus, ihn und die anderen zu loben für den Sound. Es war irgendwie alles gut, ja fast perfekt. Zu Perfekt.

“...Kreuze im Kalender, wenn wir die Choreo fertig haben und ich meinen Körper endlich wieder schonen kann.”, vernahm ich Tae's Stimme. Hatte jedoch den Anfang nicht mitbekommen.

“Was machst du?”, fragte ich noch mal nach, als ich nach meiner Tasche mit den Wechselklamotten griff.

“Ich sagte, dass ich drei Kreuze im Kalender machen werde, wenn wir mit der Choreo fertig sind.”, sprach Tae sehr langsam und ruhig, so als würde er mit einem kleinen Kind reden.

Ich hob eine Augenbraue.

“Schau mich nicht so an. Wo bist du eigentlich mit deinen Gedanken? Halt warte, …”, hob er seine Hand.
“... ich weiß wo deine Gedanken sind.”

“Ganz sicher bei dem CEO des Min&Kim Entertainment.”, lachte Kookie leicht auf und blickte mich vielsagend an.

“Oder eher auf den Körper des CEO. Hast du Jimins Blick gesehen, als Yoongi sich nach dem ersten Durchlauf der Choreo das Oberteil auszog?”, grinste Tae zu seinem Freund.

Das war wirklich heiß und ich musste zu dieser Zeit aufpassen, nicht zu sabbern und zu schwärmen wie ein Fangirl.

Kookie nickte wild mit dem Kopf und klatschte dabei in die Hände.
“Ja, habe ich. Glaub mir, wären die beiden allein gewesen, wäre es hart zur Sache gekommen.”
“Jap, bin der gleichen Meinung.”, sprachen die beiden weiter.

“Hallo? Ich bin zufälligerweise anwesend und wäre euch sehr verbunden, wenn ihr die Klappe halten würdet. Zumindest, was Yoongi betrifft. Ist schon schlimm genug, dass er mir nicht aus dem Kopf geht.”  nuschelte ich den letzten Satz ganz leise.

Ich stopfte mein T- Shirt in die Tasche. Bemerkte nicht das die beiden aufgestanden waren und ganz plötzlich vor mir standen, aber so nahe, sodass Tae nach meinem Kinn griff und mir fest in die Augen blickte.

“Oh mein Gott.”, sprach Tae leise.

Ich trat einen kleinen Schritt zurück.

“Was?”, fragte ich sie skeptisch und wich ihren undurchdringlichen Blick aus.

“Du hast dich verliebt, oder?”

Mir entglitten die Gesichtszüge. Kurzzeitig sahen wir uns still und leise an, bis beide auf einmal stark grinsen mussten und los lachten.

Na vielen Dank!

“Oh mein Gott, Jimin! Haben wir es dir nicht gesagt? Weiß es Yoongi?", fragte mich Tae sofort begeistert.

“Bitte? Bist du bescheuert? Yoongi weiß es selbstverständlich NICHT und das soll auch so bleiben. Er wird sich doch ins Hemd lachen. Also ihr haltet schön die Klappe. Meine Gefühle gehen keinen was an. Ich muss erstmal selbst klar kommen, mich nicht wie ein hormongesteuerter Teenager zu benehmen.”, schloss ich die Tasche und drehte mich nun vollends zu meinen besten Freunden.

“Zu keinem ein Wort! Und ich sage euch eins, auch wenn ich Gefühle entwickelt habe, weiß ich, dass Yoongi keine für mich hat. Also sollten wir es bei allem belassen wie es ist.”

Beide blickten sich an und dann mich. Hielten jedoch die Klappe.

Gut so! Ich nahm meine Tasche und ging los, beide folgten mir schweigend, aber ich wusste eins. In ihren Köpfen rauchte es.

*

Copper-Curly